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Die Meister der Am'churi (German Edition)

Die Meister der Am'churi (German Edition)

Titel: Die Meister der Am'churi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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einen, geschweige denn Hunderte.“
    „Doch, das können wir, sowohl Dolche als auch Pfeile“, sagte Brynn, inzwischen wieder ruhiger. Tamu war froh gewesen, in ihm den Wolfsjungen zu erkennen, den er vor rund fünfzehn Jahren aus Cays Fängen befreit hatte. Cay, ein guter Freund, der daran zerbrochen war, gegen Waffenbrüder kämpfen zu müssen …
    Brynn streckte schweigend die Hand nach Lurez aus, der ohne zu zögern seinen Waffengurt löste und dem jungen Wandler überreichte. Die wortlose Verständigung zwischen den beiden, die vorgaben, sich nicht füreinander zu interessieren, brachte Tamu insgeheim zum Lächeln.
    Brynn schnallte sich den schmalen Ledergurt, an dem vier Dolche angebracht waren, um den Bauch. „Es bräuchte noch einen zusätzlichen Riemen, der über Brust und Schulter führt“, sagte er und verwandelte sich dann. Der Waffengurt hing lose um den kräftigen Körper des Wolfes, doch worauf Brynn hinauswollte, war offensichtlich.
    „Mit einem passenden Geschirr, das weder Wolf noch Mensch behindert, können wir mehrere kurze Stichwaffen mitnehmen und sie den Drachen unter die Schuppen jagen“, murmelte Lynea nachdenklich. Sie wirkte selbst nicht ganz überzeugt, denn was kümmerte es solch eine Kreatur, ob sie zwei, drei Klingen unter den Schuppen stecken hatte?
    „Für das Geschirr können wir sorgen“, mischte sich Ilanrin ein und schickte mit einem Wink einen Elf aus der Halle. „Auch Betäubungsgift haben wir zu bieten, in das die Dolche getaucht werden. Aber es bräuchte nicht Hunderte, sondern Tausende Stiche, um einen ausgewachsenen Drachen zu bezwingen. Ich bleibe dabei, ein Pfeil in die Augen ist der effektivste Weg. Wir haben lange Jahre gegen Drachen gekämpft, genug, um all ihre Stärken und Schwächen zu kennen.“ Der Elf kehrte zurück, bevor die Wandler zu einer hitzigen Diskussion ansetzen konnten. Er trug ein unscheinbares graues Stoffband in der Hand.
    „Das hier nennen wir Medas “, sagte er und zog an dem Band, das sich widerstandslos ausdehnte, bis es fast doppelt so lang war wie zuvor. „Woraus die Fasern gewonnen werden, die Medas seine Eigenschaften schenken, bleibt unser Geheimnis. Doch wir sind bereit, jedem Muriakind einen Waffengurt daraus zu fertigen, wenn es sinnvoll sein sollte.“ Ilanrin nahm das Band an sich, das sich sofort wieder auf seine ursprüngliche Länge zusammenzog. „Er ist dehnbar und verliert kaum je die Form wie etwa ein Geflecht aus Wolle.“
    Er bedeutete Brynn, sich zurückzuverwandeln, und der junge Krieger gehorchte. „Leg es dir um. Du kannst die Waffen darunter schieben, ohne sie zu verlieren.“
    Ein wenig skeptisch streifte Brynn sich das Stoffband über, das sich um seine Hüfte schmiegte, als wäre es Teil seines Körpers.
    „Man spürt es kaum“, rief er überrascht. Lurez reichte ihm Dolche an, die sich mühelos darunter schieben ließen, und wurde dann erneut zum Wolf. Alle starrten ihn an: Das Band saß weiterhin fest um seinen Leib, keiner der Dolche war verrutscht, und auch, als er auf- und ablief und sich über den Boden rollte, blieb alles gesichert.
    „Gut, das wäre geklärt, die Bewaffnung ist kein Problem“, sagte Tamu. „Nun zu der Frage, was ihr auf einem Drachenrücken an Schaden anzurichten vermögt.“
    „Wenn es gestattet ist …“ Perénn trat vor, nervös, aber beherrscht.
„Ich brauche einige seltene Ingredienzen und etwas Werkzeug, was die Elfen sicherlich liefern können. Daraus würde ich ein Gift bereiten, das selbst einen Drachen tötet.“
    „Wenn es so einfach wäre, hätten wir längst so etwas erschaffen können“, versetzte Ilanrin steif. „Wir experimentierten schon mit Giften, als es noch keinen Gotteskrieger gab.“
    Perénn lächelte schmal. „Ich sagte nicht, dass es leicht ist. Aber was haben Drachen, Elfen und Menschen gemeinsam?“
    „Wenig, worauf willst du hinaus?“, fragte Lynea.
    „Wir alle haben ein Herz, das Blut durch unsere Adern pumpt.“
    „Gewiss, doch ein Drachenherz ist beinahe unzerstörbar, es gibt kein Gift, um es zu vernichten. Gegen Säuren sind sie immun, alles andere saugt ihr Blut regelrecht auf oder zerkocht es. Nur sehr junge Drachen können auf diese Weise getötet werden.“ Ilanrin schüttelte ungeduldig den Kopf. „Das ist Zeitverschwendung. Glaub nicht, du könntest etwas ersinnen, kleiner Am’churi, das nicht bereits Tausende Elfen vor dir überdacht haben!“
    Perénns Lächeln vertiefte sich, er schien sich langsam warm zu reden. Gifte

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