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Die Meister der Am'churi (German Edition)

Die Meister der Am'churi (German Edition)

Titel: Die Meister der Am'churi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Auch, wenn es nicht verboten war, wie viele Am’churi konnten eine dauerhafte Beziehung zu einer Frau aufbauen?
    „Ich glaube, ich verstehe jetzt, warum die Götter uns ihre Herkunft verschweigen“, murmelte er, mehr zu sich selbst. „Ich meine, einer der mächtigsten der alten Drachen wird allseits gefürchtet und seine Auserwählten wie Pestkranke gemieden. Es ist eine Schande, einen Am’churi in der Familie zu haben, keine hohe Ehre wie bei den anderen Göttern! Eben weil Am’chur ein Drache ist und wir uns in drachenähnliche Monstren verwandeln. Brynn ist bei der Vorstellung, dass Muria ein Drache ist, beinahe ausgerastet. Wenn nun jeder wüsste, dass alle Götter Drachen sind …“
    „Hm, wenn es normal wäre, würden die Menschen sich doch daran gewöhnen?“, fragte Jivvin. „Aber du hast recht, wenn bekannt wäre, wie andersartig die Götter sind, dass sie eigentlich nichts mit uns gemeinsam haben und nicht einmal unsere Schöpfer sind, würde man sie womöglich weitaus weniger verehren und ihr Einfluss auf Aru schwinden.“
    Sie saßen noch ein Weilchen schweigend nebeneinander, jeder in seine Gedanken vertieft. Schließlich legte sich Jivvin zum Schlafen nieder, während Lurez beobachtete, wie nach und nach Ruhe im Lager einkehrte. Erst dann wagte er, von funkelnden Bernsteinaugen träumte, die ihn zärtlich anblickten, und von warmen Händen, die sich um seine eigenen schlossen …
     
    ~*~
     
    „Nicht einmal Kühe können so etwas fressen, sollte man meinen.“ Ni’yo wurde von Charur beobachtet, wie er Flechten und Moose von den Felsen rund um den See sammelte. Er hatte nach etwas Überwindung festgestellt, dass er sie essen konnte, ohne krank zu werden. Vor allem die schleimigen Wasserflechten konnte er nur hinunterwürgen, wenn er wirklich so hungrig war, dass es schon schmerzte. Doch das mühsame und langwierige Sammeln bot zumindest Abwechslung, alles war besser, als sich in Felsspalten herumzudrücken, dem Schreien und Brüllen der Brutlinge zu lauschen und zu warten, bis Charur zu ihm kam, um ihn zu foltern. Ni’yo hatte keine rechte Vorstellung, wie lange er wohl bereits hier war, es fühlte sich an, als wären endlose Jahre vergangen. Anhand seiner Schlafphasen und dem Ausmaß seines Hungers vermutete er eher, dass es lediglich zehn bis zwölf Tage sein konnten. Nicht genug auf jeden Fall …
    Dass er sich selbst Nahrung suchte, hatte auch den Vorteil, dass Charur seine Drohung noch nicht wahr gemacht und ihn mit dem Fleisch getöteter Drachenjungen zwangsgefüttert hatte.
    Er stöhnte gequält, als Charur geistig nach ihm griff.
    „Gib auf, Ni’yo. Alle warten, dass du es endlich tust, und woran klammerst du dich hier noch?“
    „Jivvin“, flüsterte Ni’yo, wissend, dass er Charur damit einen winzigen Schritt vorankommen ließ. „Ich muss ihn beschützen, durchhalten, bis sie bereit sind, gegen dich zu kämpfen.“
    „Mithilfe einer Erwählten des T’Stor.“ Charur schnaubte geringschätzig. „Denk nach, Ni’yo. Du brauchst Jivvin, ja. Aber was ist mit ihm? Wäre er nicht ohne dich viel besser dran? Er liebt dich, und das verdammt ihn zur Einsamkeit. Nur wegen dir musste er den Tempel verlassen, in dem er glücklich war. Seine Freunde aufgeben. Nur für dich verzichtet er auf Frauen. War es nicht Liebe auf den ersten Blick zwischen ihm und Lynea? Stell dir vor, was er alles in ihren Armen finden könnte! Sie ist all das, was er liebt, und dazu alles das, was du nicht bist. Sie ist eine Frau, sie kann ihm die Gefährtin sein, die Jivvin verdient hat. Ihm Kinder schenken. Sie ist so stark, so schön! Dir so ähnlich, doch ohne das Verderben, das du über alle bringst, egal ob sie dich lieben oder nicht! Gerade diejenigen, die dich lieben, sind am stärksten in Gefahr.“
    „Wenn ich mich dir ergebe, wirst du Jivvin und Lynea töten und es ist gleichgültig, wer wen liebt …“
    „Du missverstehst den entscheidenden Punkt. Du hättest niemals geboren werden dürfen, du bist eine verdorbene Kreatur gemischten Blutes und weckst das Böse in allen, die dir begegnen. Du hast kein eigenes Volk, du gehörst nirgends hin. Ergib dich, indem du dich für dein Erbe entscheidest.“
    „Wovon sprichst du? Ich habe mich von diesem Schatten abgewandt. Ich bin ein Mensch und bringe nicht länger Verderben. Ich beschütze jene, die ich liebe.“
    „Das ist gelogen, Ni’yo! Dein Vater, ja, er wurde entführt und gezwungen, mit dieser Elfe zusammenzukommen. Sie aber hatte sich

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