Die Meisterdiebin
sehr und gab ihm alles, und er nahm es voller Zärtlichkeit. Und danach, als er vor Erschöpfung einschlief, lag sein Kopf an ihrer Brust.
Sie lächelte zu ihm hinunter. „Wenn du dich später an mich erinnerst, wirst du es gern tun, nicht wahr, Jordan?“ flüsterte sie.
Mehr konnte sie nicht erwarten, das wusste sie.
Und auf mehr wagte sie nicht zu hoffen.
Als Jordan erwachte, nahm er als Erstes ihren Duft wahr, dann ihr Haar, das sein Gesicht kitzelte. Er schlug die Augen auf und betrachtete Clea, bis er nicht länger widerstehen konnte und sie küsste.
Clea zuckte zusammen und fuhr hoch.
„Schon gut“, sagte er beruhigend. „Ich bin es nur.“
Sie starrte ihn an, als würde sie ihn nicht erkennen. Dann seufzte sie und schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht sehr gut geschlafen.“ Sie schaute zum Fenster. „Sie werden uns suchen. Wir dürfen nicht länger hier bleiben. Du sagtest, der Mann, dem das Cottage gehört, sei Junggeselle?“
„Wenn er nicht gerade mal wieder verheiratet ist. Das weiß ich im Moment nicht.“
„Hat er Frauenkleider?“
„Eine so persönliche Frage würde ich Monty nie stellen.“
„Du weißt, was ich meine.“
Jordan stand auf und ging an den Schrank. Darin hingen zwei Sommeranzüge, ein Regenmantel und einige perfekt gebügelte Hemden. Alles in ungefähr seiner Größe. Clea dagegen würde darin ziemlich lächerlich aussehen. Er nahm einen Bademantel heraus und warf ihn ihr zu.
„Die Sachen passen dir nicht“, sagte er. „Und selbst wenn wir irgendwo noch etwas für dich finden, ist da dein Haar. Ein leuchtendes Rot ist nicht gerade unauffällig.“
„Ich hasse es sowieso. Schneiden wir es ab.“
Er warf einen Blick auf die wellige Pracht und nickte betrübt.
„Monty hat immer eine Flasche Haarfärbemittel da, um seine grauen Schläfen zu überdecken. Wir könnten den Rest dunkler machen.“
Sie sprang aus dem Bett. „Ich suche eine Schere.“
„Warte, Clea“, sagte er. „Wir müssen reden.“
„Worüber?“
„Statt zu flüchten, könnten wir uns schließlich auch an die Behörden wenden.“
„Die haben mir schon einmal nicht geglaubt, warum sollten sie es jetzt tun?“ fragte sie. „Mein Wort steht gegen Van Weldons.“
„Das Auge von Kaschmir würde dir helfen.“
„Das habe ich nicht.“
„Delancey hat es.“
Sie schüttelte den Kopf. „Inzwischen müsste Van Weldon eingesehen haben, was für ein Fehler es war, den Dolch so schnell zu verkaufen. Seine Leute werden versuchen, ihn zurückzuholen.“
„Und wenn nicht? Vielleicht ist er noch in Delanceys Haus und wartet auf uns.“
„Auf uns?“
„Ja, auf uns.“ Er lächelte. „Herzlichen Glückwunsch. Du hast einen neuen Komplizen.“
Unschlüssig ging sie auf und ab. „Ich weiß, ich könnte ein zweites Mal einbrechen. Aber ich habe keine Ahnung, wo er den Dolch aufbewahrt. Ich würde Zeit brauchen.“
„Zusammen würden wir es aber sicher in der Hälfte der Zeit schaffen, Clea.“
„Und zweimal so schnell geschnappt werden“, murmelte sie und ging hinaus.
Er folgte ihr in die Küche, wo sie in den Schubladen nach einer Schere suchte. Als sie sie fand, reichte sie sie ihm. „Na los, mach schon.“
Er starrte erst auf die Schere, dann auf ihr wunderschönes Haar. Es fiel ihm ungeheuer schwer, aber er hatte keine Wahl. Bedauernd nahm er eine zimtrote Strähne in die Hand. Allein der Duft erinnerte ihn an die letzte Nacht. Daran, wie sie sich unter ihm bewegt hatte.
Ja, das war sie. Wild. Sinnlich. Unberechenbar. Irgendwann würde sie ihn verrückt machen.
Blinzelnd vertrieb er die beunruhigenden Bilder. Dann setzte er die Schere an und machte sich daran, ihr kurze Haare zu verpassen.
Die Fußabdrücke verliefen in westlicher Richtung quer über das Feld bis zu einer Straße, auf deren Asphalt bald nichts mehr zu erkennen war.
Archie MacLeod fluchte. „Die Frau ist gerissen wie eine Füchsin.“
„Ihre Leute sollten sie in Gewahrsam nehmen, aber stattdessen haben sie sie wieder in den Untergrund gejagt“, sagte Richard. „Und Jordan wird sich kaum bei mir melden. Vermutlich geht er davon aus, dass Van Weldon mich beschatten lässt. Jedenfalls würde ich das an seiner Stelle tun!“
„Und wie finden wir die beiden jetzt?“
„Gar nicht.“ Richard stieg in den Wagen. „Und wir können nur hoffen, dass Van Weldon sie auch nicht findet.“
MacLeod beugte sich durch das offene Fenster. „Guy Delancey ist heute Morgen gestorben.“
„Ich weiß.“
„Und
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