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Die Meisterdiebin

Die Meisterdiebin

Titel: Die Meisterdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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sich fester um ihr Gesicht, aus dem ihre Augen ihn anfunkelten. Sie spürten beide, dass dies mehr als eine rein körperliche Vereinigung war.
    Erst als sie fühlte, wie das Verlangen unaufhörlich anwuchs und auf Erfüllung drängte, schloss sie die Augen und gab sich ganz der Lust hin. Ein leiser Aufschrei entrang sich ihr, ein zugleich fremdartiger und wunderbarer Laut, in den sich gleich darauf sein Stöhnen mischte. Sie bäumte sich auf, ihm entgegen, und dann entlud sich ihr Verlangen zusammen mit seinem.
    Erschöpft und glücklich legte sie den Kopf an seine Schulter. Als sie sein feuchtes Haar küsste, traten ihr Tränen in die Augen.
    Wir haben miteinander geschlafen, fuhr es ihr durch den Kopf. Was bedeutet das?
    Sie hatten einander Befriedigung und für ein paar Momente sogar Glück gegeben.
    Aber was bedeutete das?
    Blinzelnd wandte sie sich ab.
    Er legte die Hand an ihre Wange und drehte ihr Gesicht wieder zu seinem. „Du bist die erstaunlichste Frau, die ich kenne.“
    Sie schluckte. Und lachte. „So bin ich. Voller Überraschungen.“
    „Und Freuden. Ich weiß nie, was ich von dir erwarten kann.
    Und das bringt mich langsam um den Verstand.“ Er knabberte an ihrer Lippe und küsste sie, bis sie spürte, wie das Verlangen sich wieder regte.
    Sie schob die Hand zwischen ihre Körper. „Du steckst auch voller Überraschungen“, murmelte sie.
    „Nein, ich bin nur ganz …“ Er seufzte vor Vergnügen. „Ganz normal.“
    „So?“ Sie ließ die Lippen an seinem Hals hinabwandern.
    „Manche würden mich sogar …“ Er legte den Kopf in den Nacken und stöhnte. „Als verdammt berechenbar bezeichnen.“
    „Manchmal ist das gut“, flüsterte sie.
    Sein Atem ging immer schneller. „Warte, Clea …“ Er sah sie an. „Ich muss es wissen. Warum hast du geweint?“
    „Habe ich nicht.“
    „Doch. Eben gerade.“
    Sie betrachtete ihn und sog jedes Detail in sich auf. Wie das Licht in seinem zerzausten Haar spielte. Wie seine Lider Schatten warfen. Wie er sie ansah, so ruhig und intensiv. Als wäre sie ein rätselhaftes, undurchschaubares Wesen.
    „Ich dachte daran, wie anders du bist. Ganz anders als die Männer, die ich bisher kannte“, sagte sie leise.
    „Kein Wunder, dass du geweint hast.“
    Lachend gab sie ihm einen spielerischen Klaps. „Unsinn. Was ich meine, ist … Die Männer, die ich kannte, waren immer hinter etwas her … wollten etwas … überlegten, wie sie es bekommen konnten.“
    „Wie dein Onkel Walter, meinst du?“
    „Ja, wie mein Onkel Walter“ .
    Dass er ihre Vergangenheit erwähnte, dämpfte ihre Lust schlagartig. Sie löste sich von ihm, setzte sich auf und schlang die Arme um die Beine.
    „Es ist mir peinlich, dass er mit mir verwandt ist“, gestand sie leise.
    Er lachte. „Meine Verwandten sind mir auch immer peinlich.“
    „Aber von denen sitzt keiner im Gefängnis, oder?“
    „Im Moment nicht, nein.“
    Er nahm ihre Hand und sagte nichts weiter, sondern hörte einfach nur zu.
    „Acht Jahre lang war ich eine brave Bürgerin. Und plötzlich steht Onkel Walter vor meiner Tür. Blutend. Ich konnte ihn nicht wegschicken. Und er wollte sich nicht ins Krankenhaus bringen lassen. Also hatte ich ihn am Hals. Ich verbrannte seine Kleidung und warf seine Dietriche in einen Müllcontainer am anderen Ende der Stadt. Und dann kam die Polizei.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Das Seltsame ist, ich hasse ihn nicht einmal deswegen. Onkel Walter kann man gar nicht hassen. Er ist so … liebenswert.“
    Jordan küsste ihre Hand.
    „Mit wie vielen Exsträflingen hast du schon geschlafen?“
    fragte sie.
    „Ich muss zugeben, du bist mein erster.“
    „Ja. Ich könnte mir vorstellen, dass du anständige Ladys bevorzugst.“
    Er runzelte die Stirn. „Was soll dieser Unsinn über anständige Ladys?“
    „Nun ja, ich bin keine.“
    „Anständig ist langweilig. Und Sie, meine liebe Miss Rice, sind absolut nicht langweilig.“
    Sie lachte. „Danke für das Kompliment, Mr. Tavistock.“
    „Und was deinen berüchtigten Onkel Walter betrifft“, flüsterte er, während er sie auf sich zog. „Wenn er mit dir verwandt ist, muss er auch gute Seiten haben.“
    Sie lächelte. „Er ist charmant.“
    Er küsste sie. „Ganz sicher.“
    „Und klug.“
    „Das glaube ich.“
    „Und die Ladys halten ihn für unwiderstehlich …“
    Er küsste sie noch leidenschaftlicher. „Oh ja“, murmelte er und schob die Hand zwischen ihre Schenkel.
    Sofort war sie verloren, sie brauchte ihn so

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