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Die Meisterdiebin

Die Meisterdiebin

Titel: Die Meisterdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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murmelte Jordan. „Kekse.“
    „Wie?“
    „Das ist Olivers Firma. Cairncross Biscuits. “ Jordan zeigte auf das Schild am Eingang. „Sie will zu ihrem Mann.“
    „Nicht gerade verdächtig, oder?“ fragte Clea enttäuscht und lehnte sich zurück.
    „Die Firma gehört der Familie seit Generationen und ist Hoflieferant …“
    Sie musterte ihn, während er nachdachte. Was für lange Wimpern er hat, dachte sie. Und dazu dieser Mund. Sie hätte ihn stundenlang betrachten können. Oh, Jordan. Ich werde dich vermissen …
    „Cairncross-Kekse werden in alle Welt geliefert“, sagte Jordan.
    „Also?“
    „Also frage ich mich, wer all diese Kisten mit Keksen transportiert. Und was wirklich drin ist.“
    „Waffen?“ Clea schüttelte den Kopf. „Ich dachte, Oliver ist nur der betrogene Ehemann und Veronica die Böse. Glaubst du wirklich, dass er mit Van Weldon unter einer Decke steckt? Nicht Veronica?“
    „Warum nicht alle beide?“
    „Sie kommt wieder heraus“, meldete ihr Fahrer.
    Veronica stieg wieder in ihr Taxi.
    „Soll ich ihr folgen?“ fragte der Inder.
    „Ja. Lassen Sie sie nicht aus den Augen.“
    Diesmal ließ Veronica sich am Regent’s Park absetzen und ging über die Chester Terrace in Richtung Teehaus.
    „Auf geht’s“, seufzte Clea. „Hoffentlich dauert es nicht wieder zwei Stunden.“ Sie setzte eine neue Perücke auf, braun und schulterlang, und stieg aus. „Wie sehe ich aus?“
    „Unwiderstehlich.“
    Sie beugte sich durchs Fenster und küsste Jordan. „Du auch.“
    Lächelnd drehte sie sich um und eilte hinter Veronica her.
    „Ich behalte dich im Auge“, rief er ihr nach.
    Vom Rosengarten aus beobachtete Clea, wie Veronica das Teehaus betrat. Sie wartete noch einen Moment, dann folgte sie ihr.
    Clea nahm zwei Tische von Veronica entfernt mit dem Rücken zu ihr Platz und hörte, wie sie ein Kännchen Darjeeling und Kuchen bestellte. Jetzt kann ich hier wieder eine Stunde lang untätig herumsitzen, bis sie ihren Tee getrunken hat, dachte Clea und schaute unauffällig zur Cumberland Terrace hinüber. Wie versprochen saß Jordan auf einer Bank, das Gesicht hinter einer Zeitung verborgen.
    Als der Kellner zu ihr kam, bat sie um ein Kännchen Earl Grey und Sandwichs mit Brunnenkresse. Ihr Tee war gerade serviert worden, da kam ein Mann an ihrem Tisch vorbei. Er war noch blonder als Jordan, groß und breitschultrig. Genau der Typ, bei dem Veronica das Wasser im Mund zusammenlief. Verärgert malte Clea sich aus, wie sie hier eine weitere Stunde verschwendete, während Veronica ihrem neuesten Verehrer schöne Augen machte.
    „Mr. Trott“, sagte Veronica gereizt. „Sie sind spät. Ich habe schon be stellt.“
    Clea war gerade dabei, sich Tee einzugießen, doch als sie die Stimme des Mannes hörte, erstarrte sie.
    „Ich habe keine Zeit für Tee“, antwortete er. „Ich bin nur gekommen, um unser Arrangement zu bestätigen.“
    Mehr sagte er nicht, aber es reichte.
    Clea kannte die Stimme. Sie hatte sie schon einmal gehört. Im Wasser des Mittelmeers, kurz nach dem Untergang der Havelaar und bevor die Schüsse gefallen waren.
    Sie musste sich beherrschen, um nicht aufzuspringen und wegzulaufen. Aber das darf ich nicht, dachte sie. Er durfte sie auf keinen Fall bemerken.
    Also saß sie reglos da, die Hände um das Tischtuch gekrampft, während ihr Herz wie wild klopfte.
    Trott beobachtete, wie Veronica sich eine Zigarette ansteckte und lässig daran zog. Sie wirkte völlig unbeschwert, was nur bewies, wie dumm sie war. Offenbar glaubte sie, ihr Ehemann sei unverzichtbar. Dabei hatten sie längst einen Ersatz für Oliver Cairncross gefunden.
    „Die Fracht ist vollständig. Nichts fehlt. Das habe ich Ihnen doch gesagt, oder?“ Sie blies Rauch über den Tisch und sah ihn gleichgültig an.
    „Mr. Van Weldon ist nicht erfreut.“
    „Warum? Weil ich mir eine seiner kleinen Kostbarkeiten ausgeliehen habe? Das war doch nur für ein paar Wochen.“ Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Ich habe den Dolch zurückgeholt.“
    „Nicht hier“, unterbrach Trott sie scharf und schob eine Zeitung über den Tisch. „Die Information ist eingekreist. Wir erwarten, dass die Lieferung zur Stelle ist.“
    „Ganz wie Sie befehlen, Euer Hoheit“, erwiderte Veronica spöttisch und ungerührt.
    Trott stand auf.
    „Was ist mit unserer Entschädigung?“ fragte Veronica. „Für all die Mühe?“
    „Die werden Sie bekommen. Sobald wir sicher sind, dass die Lieferung vollständig ist.“
    „Für wie dumm

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