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Die Melodie des Todes (German Edition)

Die Melodie des Todes (German Edition)

Titel: Die Melodie des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørgen Brekke
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erkennen war. Das würde zu Røed passen. Fahr sofort nach Heimdal. Aber nimm jemanden mit«, sagte sie.
    »Ich bin schon unten in der Garage«, sagte er.
    »Ich schick dir Gran runter«, sagte sie. »Und dann sorge ich noch dafür, dass ein Streifenwagen euch begleitet. Wir gehen kein Risiko ein. Wir wissen ja nicht, zu was dieser Typ alles in der Lage ist.«
    Singsaker stimmte ihr zu, legte auf und steckte sich ein Fisherman’s Friend in den Mund.
    Dann legte er den Kopf gegen die Kopfstütze und wartete auf Gran.
    Das Eigenheim am C. J. Hambros vei unweit des Zentrums von Heimdal sah unauffällig aus. Das Grundstück war etwas gepfleg ter als bei den umliegenden Nachbarn, was möglicherweise daran lag, dass der Schnee so gründlich zur Seite geschoben worden war.
    Singsaker ging hinter Gran, die das Tor geöffnet hatte. Beide trugen zivil. Grans Dienstwaffe steckte verborgen unter ihrer Daunenjacke. Zwei uniformierte Beamte der Polizeiwache Heimdal waren mit einem eigenen Wagen gekommen. Einer der beiden stieg aus und folgte den Kommissaren. Sie gingen zur Haustür und klingelten. Singsaker musterte das selbst gebastelte Türschild. Verblichenes Treibholz mit handgemalten Buchstaben. Jonas und Anna, stand darauf. Annas Handschrift, dachte Singsaker. Die Farben waren blass geworden. Das Schild war sicher schon ein paar Jahre alt.
    Auf das Klingeln reagierte niemand.
    Gran drückte noch einmal auf den Klingelknopf, während Singsaker ihren nächsten Schritt durchdachte. Er ging zu rück auf den Bürgersteig und sah sich das Haus genauer an. Es war nicht groß, vielleicht sogar eines der kleinsten der ganzen Straße. Das Grundstück hingegen gehörte zu den größeren und endete an einem Hang hinter dem Haus, wo der ge räumte Schnee zu einem gewaltigen Haufen zusammengeschoben worden war. Das Haus konnte im Frühjahr durchaus einen neuen Anstrich vertragen. Er nahm an, dass die Røeds entweder extrem ordentlich waren oder keine Kinder hatten. Im Garten standen weder Schneemänner noch Bobs, Tretschlitten oder verschneite Trampoline. Außerdem waren die nicht geräumten Bereiche des Gartens frei von jeglichen Spuren. Dort hatte niemand gespielt. Wenn er sich richtig erinnerte, war Røed etwa Ende dreißig, also theoretisch das passende Alter sowohl für erste graue Haare als auch für Kinder.
    »Wollen Sie zu den Røeds?«, sagte plötzlich eine Stimme direkt neben ihm.
    Singsaker, der sich gerade eine neue Halspastille in den Mund steckte, drehte sich um. Ein Mann im Rentenalter sah ihn an. Er hielt einen Hund mit langen Barthaaren an der Leine. Irgendein Terrier, dachte Singsaker, der sich einigermaßen gut mit Hunden auskannte. Zu Beginn seiner ersten Ehe hatte er einen Irish Softcoated Wheaten Terrier gehabt, ein haariges Vieh, das sie nie alleine lassen konnten, weil es dann den Nachbarn in der anderen Haushälfte in Byåsen mit seinem sehnsüchtigen Gekläffe zu Tode genervt hatte. Hundehaltung war nie sein Ding gewesen und passte auch denkbar schlecht zu der Polizeikarriere, die ihm damals so wichtig gewesen war. Aber deswegen erkannte er trotzdem einen Terrier. Ebenso wie einen neugierigen Nachbarn. Als Ermittler wusste er die letztgenannte Spezies aber durchaus zu schätzen.
    »Kennen Sie sie?«, fragte Singsaker.
    »Wir sind nicht befreundet, wenn Sie das meinen, aber ich wohne gleich hier.«
    Der Mann zeigte auf das Haus nebenan. Es war etwa doppelt so groß wie das Haus der Røeds.
    »Und es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, nicht das eine oder andere mitzubekommen, wenn man so dicht beieinander wohnt.«
    »Es scheint niemand zu Hause zu sein«, sagte Singsaker.
    »Wir sehen die kaum«, sagte der Mann und sah nachdenk lich zum Haus.
    »Die Frau ist schon seit Wochen krank und hat sich draußen nicht mehr gezeigt. Und er fährt jeden Morgen in die Stadt.«
    »Ich dachte, er wäre auch krank?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Die Arbeit im Museum scheint ihn ganz in Beschlag zu nehmen. Er ist kein sehr kontaktfreudiger Mensch. Nur über Musik und Instrumente redet er gern.«
    »Was ist mit seiner Frau?«
    »Sie ist ganz anders. Eher der soziale Typ. Ist immer bereit für ein Schwätzchen. Jedenfalls war das früher so. Aber in den letzten Jahren hat sie ziemlich unglücklich gewirkt.«
    »Wie unglücklich?«
    »Ach, ich weiß nicht. Sie ist irgendwann nicht mehr auf einen Kaffee zu uns rübergekommen, wie sie es sonst gern getan hat. Hat auch weniger gelächelt, wenn sie uns grüßte. So was. Außer dem

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