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Die Menschenleserin

Die Menschenleserin

Titel: Die Menschenleserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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ich Morton warnen musste, dass...«, sagte Dance.
    »Lass uns fertig werden und aufbrechen«, flüsterte Rebecca. »Herrje, wir verschwenden hier nur...«
    »Sei still, Liebling.« Pell richtete seine leuchtend blauen Augen wieder auf Dance, genau wie am Montag während des Verhörs in Salinas. Es schien Jahre her zu sein. »Ja, Sie wollten ihn vor mir warnen. Na und?«
    »Nein. Ich wollte ihn vor Rebecca warnen.«
    »Wovon reden Sie da?«
    Dance sah Pell unverwandt ins Gesicht. »Ich wollte ihn warnen, dass Rebecca Sie dazu benutzen würde, ihn zu töten. Genau wie Rebecca Sie vor acht Jahren in William Croytons Haus benutzt hat.«

...Fünfzig

    Dance bemerkte das Flackern in Daniel Pells ungewöhnlichen Augen.
    Sie hatte den Gott der Kontrolle ins Wanken gebracht.
    Rebecca hat Sie benutzt ...
    »Das ist doch totaler Schwachsinn«, rief Rebecca.
    »Wahrscheinlich«, sagte Pell. Dance registrierte, dass er es nicht kategorisch ausschloss.
    Sie beugte sich ein Stück vor. Wenn jemand uns körperlich näher ist, glauben wir eher, dass er die Wahrheit sagt.
    »Sie hat Ihnen eine Falle gestellt. Und wissen Sie auch, warum? Um William Croytons Frau zu ermorden.«
    Er schüttelte den Kopf, lauschte aber jedem einzelnen Wort.
    »Rebecca war Croytons Geliebte. Und als seine Frau nicht in die Scheidung einwilligen wollte, beschloss sie, die Rivalin von Ihnen und Jimmy Newberg ermorden zu lassen.«
    Rebecca lachte verächtlich.
    »Erinnern Sie sich an die Schlafpuppe, Daniel?«, fragte Dance.
    »An Theresa Croyton?«
    Nun nannte sie ihn beim Vornamen. Sie hatte eine Gemeinsamkeit aufgezeigt – indem sie angedeutet hatte, es gebe einen gemeinsamen Feind.
    Er sagte nichts. Sein Blick huschte zu Rebecca, dann zurück zu Dance, die fortfuhr. »Ich habe gerade erst mit dem Mädchen geredet.«
    Rebecca war entsetzt. »Wie bitte?«
    »Wir haben ein langes Gespräch geführt. Es war ziemlich aufschlussreich.«
    Rebecca versuchte, verlorenen Boden gutzumachen. »Daniel, die hat nicht mit dem Mädchen gesprochen. Sie blufft, um ihren Arsch zu retten.«
    Doch Dance fragte: »Lief im Wohnzimmer Jeopardy im Fernsehen, als Sie und Newberg an dem Abend bei den Croytons eingebrochen sind? Das hat Theresa nämlich gesagt. Wer sonst könnte davon wissen?«
    Was ist Quebec? ...
    Der Killer wirkte erstaunt. Dance sah, dass sie seine vollständige Aufmerksamkeit besaß. »Theresa hat mir erzählt, dass ihr Vater Affären hatte. Er setzte die Kinder immer in Santa Cruz an der Promenade ab und traf sich dann dort mit seinen Geliebten. Eines Abends hat er Rebecca an ihrer Staffelei gesehen und sie aufgerissen. Die beiden fingen was miteinander an. Sie hat verlangt, dass er sich scheiden lässt, aber er wollte oder konnte nicht, wegen seiner Frau. Also hat Rebecca beschlossen, sie zu töten.«
    »Ach, das ist doch lächerlich«, tobte Rebecca. »Diese Frau weiß gar nichts .« Aber Dance konnte sehen, dass es gespielt war. Rebecca war errötet, und ihre Hände und Füße ließen subtile, aber eindeutige Stresssignale erkennen. Nun bestand kein Zweifel mehr, dass Dance einen wunden Punkt getroffen hatte.
    Sie sah Pell ruhig an. »Die Promenade... Rebecca dürfte dort schon vorher von Ihnen gehört haben, Daniel, nicht wahr? Die Familie hat da in der Gegend ihre Flohmarktstände gehabt, aber auch Einbrüche und Ladendiebstähle begangen. Hat ganz schön Aufsehen erregt, dieser kriminelle Kult. Zigeuner hat man Sie genannt. Es machte die Runde. Ich möchte sogar wetten, dass Rebecca auf diese Weise von Ihnen erfahren hat. Sie brauchte einen Sündenbock, einen Killer. Linda hat mir erzählt, Sie beide hätten sich an der Promenade kennengelernt. Haben Sie etwa geglaubt, Sie hätten Rebecca verführt? Nein, es war genau umgekehrt.«
    Rebeccas Stimme blieb diesmal ruhig. »Halten Sie die Klappe! Sie lügt, Dan...«
    »Ruhe!«, befahl Pell.
    »Wann ist sie der Familie beigetreten? Nicht lange vor den Croyton-Morden. Ein paar Monate?« Dance ließ nun nicht mehr locker. »Rebecca hat sich in die Familie eingeschmeichelt. Kam es Ihnen nicht ein bisschen plötzlich vor? Haben Sie sich nicht nach dem Grund gefragt? Sie war nicht wie die anderen. Linda, Samantha und Jimmy waren Kinder. Die haben nach Ihrer Pfeife getanzt. Doch Rebecca war anders. Unabhängig, aggressiv.«
    Dance erinnerte sich an Winston Kelloggs Anmerkung.
    ...Frauen können ebenso zielgerichtet und skrupellos wie Männer vorgehen. Und oft sind sie dabei noch heimtückischer ...
    »Sobald sie

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