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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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sagen?“, fing Jakob an und knetete dabei unruhig seine Finger. „Sie haben sich respektiert und wie meine Tochter bereits erwähnte, mit Reno konnte man nicht streiten. Er hat immer versucht, es allen Recht zu machen.“ 
    „Bedeutet das, dass Ihre Mutter das Sagen hatte?“, warf nun Herr Clemens ein und Joska Kiss, der diese Frage vermutlich etwas später im Verlauf dieses Gespräches angebracht hätte, biss sich auf die Lippen, um seinen Assistenten nicht zu rügen. Vor den Augen eines Zeugen wollte er das nicht tun und so war er nun selbst gespannt auf die Antwort des Messermachers. 
    „Wenn Sie mich so direkt fragen … ja. Meine Mutter war die Herrin im Haus und auch in der Firma. Sie stammt auch aus einer Messermacherei und die beiden Firmen wurden irgendwann, nachdem wir hierher nach Ottenbach gezogen waren, zusammengelegt. Da mein Vater einfach zu sensibel und nicht streng genug war, hat meine Mutter automatisch das Ruder in die Hand genommen. Ihm schien das nichts auszumachen – im Gegenteil. So konnte er sich ganz auf sein Handwerk und auf uns Kinder konzentrieren und die anstrengenden Gespräche mit Kunden und Lieferanten führte meine Mutter. Das lief alles hervorragend und Sie können sich ja vorstellen, welch Schock es für uns alle war, als wir erfahren mussten, dass Mutter Lungenkrebs hat!“  
    Jakob schluckte schwer und schaute verlegen aus dem Fenster. Die Polizisten sollten nicht sehen, wie nahe ihm diese ganze Sache ging. Behutsam stellte Joska nun seine nächste Frage: 
    „Was glauben Sie, ist in der gestrigen Nacht passiert?“ 
    „Ich hab natürlich keine Ahnung, aber wahrscheinlich hat Vater wie jede Nacht nach seiner Frau geschaut und hat sie tot aufgefunden. Das muss ihn so geschockt haben, dass er in Panik davongefahren ist.“ 
    „Und der Hund?“, fragte Sascha Clemens schon wieder dazwischen, doch Joska schaute nur gespannt auf Jakob. 
    „Nun ja – ich nehme an, dass der gute alte Moritz seinem Herrchen hinterher gelaufen ist und da der völlig von der Rolle war, hat er auf seinen Hund gar nicht geachtet und der ist dann zum Tor hinausspaziert. Der wird sicher bald zurückkommen, wenn er Hunger kriegt“, meinte Jakob hoffnungsvoll, denn etwas anderes konnte er sich einfach nicht vorstellen.  
    „Nun gut. Belassen wir es vorerst dabei und hoffen, dass beide – also Hund und Herrchen – bald wieder auftauchen. Würden Sie uns dann bitte ihren Bruder Tobias hereinschicken?“, fragte Herr Kiss freundlich, fügte aber noch bestimmend hinzu:  
    „Herr Clemens wird Sie begleiten. Ich möchte nicht, dass Sie vorher mit Ihrem Bruder sprechen.“  
    Es war dem jungen Polizisten sehr unangenehm, diesem ehrenwerten Handwerker etwas unterstellen zu müssen, aber die Vorschriften waren diesbezüglich eindeutig. Seufzend ließ sich Joska in die Polster sinken. So eine Befragung war ganz schön anstrengend. Man musste jederzeit wachsam sein, jede Gefühlsregung seines Gegenübers registrieren und (hoffentlich richtig) deuten. Das Schwierigste war aber, immer die richtigen Fragen zu stellen. Er hätte es nicht für möglich gehalten, aber in diesem Moment hätte er seine Chefin schon sehr gerne an seiner Seite gehabt. Aber das hatte ja nun alles keinen Sinn, er musste da alleine durch und hoffen, dass Herr Clemens sich zurückhielt und nichts Falsches sagte.  
    Doch auch die Befragung von Tobias Angerer ergab nichts Neues und auch von Marianne erfuhren sie nur noch, dass ihre Mutter mit der Frau von Jakob nicht zufrieden war. Die aus Portugal stammende Delfina war Adele von Anfang an ein Dorn im Auge gewesen. Diese gutaussehende Südländerin war in Adeles Augen eine schlechte Hausfrau und mit ihrer Malerei konnte die alte Dame auch nichts anfangen. Für Adele war das alles nutzlose Zeitverschwendung. Das einzig Gute, das diese Frau hervorgebracht hatte, waren ihre Kinder: Nora und Felix.  
    Die beiden Beamten hatten sich gewundert, dass Marianne ihnen diese Umstände erzählt hatte, denn danach gefragt hatten sie nicht. Wollte sie damit andeuten, dass Delfina einen Grund gehabt haben könnte, ihre Schwiegermutter umzubringen? Danach gefragt, meinte Marianne nur: 
    „Natürlich nicht! Delfina weilt zurzeit in Irland. Sie hätte eine solche verabscheuungswürdige Tat gar nicht begehen können und außerdem ist meine Mutter doch eines natürlichen Todes gestorben. Ich wollte Ihnen nur alles über unsere Familie sagen, damit Sie uns besser kennenlernen“, fügte sie noch

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