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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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lag das Grundstück nicht an einer Kreuzung und somit brannte dort hinten auch keine Laterne. Alles lag da wunderbar im Dunkeln und Sven rieb sich bereits heute schon genüsslich die Hände und ließ seine Finger knacken. Ein Kinderspiel würde das werden! 

21 
     
    Dieser blöde Hund kläffte immer noch, ich musste den jetzt da rausholen! Am liebsten hätte ich ihn im Auto verrecken lassen, doch das konnte noch lange dauern und was sollte ich machen, wenn doch jemand zur mir herauf kam? Nein, der Hund musste raus und vielleicht haute er ja auch einfach ab? Er kannte mich nicht, er kannte sich hier nicht aus und sein Herrchen war auch nirgends zu sehen.  
    Aber zu riechen! 
    Mist, diese Töle würde sicherlich schnurstracks auf meine Haustüre zusteuern und von da nicht mehr weggehen, wenn ich ihn nicht ins Haus ließ. Doch plötzlich hatte ich eine Idee und die schien mir zumindest eine Möglichkeit, die ich versuchen musste. Also legte ich Renos Kopf behutsam auf den Boden und zerrte ihn dann doch etwas unsanft hinüber zur Besenkammer. Ich setzte ihn aufrecht an die Wand gelehnt hin und stützte ihn auf beiden Seiten mit Eimern und Schrubbern. Die Türe ließ ich auf und auch die Haustüre ließ ich offen stehen. Reno hatte seinen Wagen nicht abgeschlossen und so öffnete ich die hintere Heckklappe, die wie ich wusste, ganz langsam aufgehen würde und setzte mich dann blitzschnell auf den Beifahrersitz. Der Hund hörte augenblicklich auf zu bellen und konzentrierte sich ganz auf die aufsteigende Heckklappe und auf die Freiheit, die er gleich erlangen konnte. Wahrscheinlich musste der dringend pinkeln und hatte wahnsinnigen Durst, denn hier im Wagen war es brütend heiß. Der alte Hund war tatsächlich am Ende seiner Kräfte gewesen und hatte jetzt nur noch eines im Sinn: RAUS HIER! 
    Sobald der Spalt groß genug war, um sich durchzuquetschen, sprang er hinaus, seine alten Knochen ignorierend, denn normalerweise musste man ihn immer aus dem Auto herausheben. Das hatte Reno mir mal erzählt und dabei gejammert, dass das Gewicht des Hundes für seinen alten Rücken Gift war. 
    Der Köter schaffte es nicht mal, den nächsten Baum oder Strauch anzusteuern, sondern pinkelte direkt an den hinteren Autoreifen und ich rutschte zur Sicherheit noch tiefer in den Sitz. Hoffentlich würde er danach gleich die Spur zu seinem Herrn aufnehmen und mich ignorieren, doch Moritz, so hieß der glaub ich, steuerte zuerst meinen kleinen Froschteich an, um zu trinken. War ja mehr als verständlich, doch jetzt komm! Such dein Herrchen! Sei ein braver Hund! Es dauerte aber dann doch eine Ewigkeit, zumindest schien es mir in meiner unbequemen Haltung in dem heißen Auto so, bis sich der alte Hund endlich bequemte, herumzuschnüffeln und die Spur seines Herrn aufzunehmen. Wie ich es mir gedacht hatte, schlich Moritz dann auch durch die Haustüre. Wie lange er wohl noch brauchen würde, bis er seinen Herrn in der Besenkammer entdeckte? Was sollte ich dann mit ihm machen, wenn er dort drin war? Würde er jaulen und bellen, wenn sein Herrchen sich nicht bewegte und nicht mit ihm sprach? Würde er Vertrauen zu mir fassen, wenn ich ihm etwas zu fressen gab? Immerhin war sein Herrchen ja hier bei mir im Haus, also musste ich doch ein Freund sein? Oder sollte ich den Hund am besten auch gleich noch umbringen? Aber nein! Das konnte ich doch nicht, ich war doch kein kaltblütiger Mörder. Die beiden Renos umzubringen, war doch keine Absicht gewesen!  
    Also musste ich mich irgendwie mit diesem Hund arrangieren und hoffen, dass es ein gutmütiges Tier war. Vorsichtig öffnete ich die Autotür und sog gierig die frische Luft ein. So ein Hund in einem überhitzten Wagen verbreitete einen ganz schön unangenehmen Gestank! Aus dem Haus war nichts zu hören, kein Gebelle und kein Gejaule. Leise schlich ich hinein und spähte vorsichtig um die Ecke zur Besenkammer. Ich traute meinen Augen nicht, aber dieser Hund lag mit dem Kopf auf Renos Schoß und schlief! Der schnarchte sogar! War das zu fassen? Aber dann ließ ich mir die letzten Stunden dieses armen Geschöpfes durch den Kopf gehen und musste einsehen, dass der Kerl wahrscheinlich komplett erschöpft war. Vielleicht war er nur knapp dem Tode durch Überhitzung entgangen und musste sich jetzt erst mal ausruhen. Nun gut – das war ja prima, dann konnte ich mich jetzt endlich daran machen, ein Loch für die zwei Renos auszugraben, denn das war mein Plan, den ich mir inzwischen ausgedacht hatte.

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