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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mehnert
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dort abschließen ließ, war die von der Vorratskammer, in der die Gefriertruhe stand. Wenn die Dame gewusst hätte, dass vor gar nicht allzu langer Zeit eine Leiche darin gelegen hatte …  

30 
     
    Joska Kiss war genervt. Warum musste er ausgerechnet heute die Schicht von seinem Kollegen übernehmen und bis sechs Uhr früh einen Verdächtigen hier in Straßdorf observieren? Und das auch noch alleine, was ja meist besonders öde war. Er war extra noch einen Umweg zu McDonalds gefahren und hatte sich mit Kaffee und Fastfood-Leckereien versorgt. Sein schöner Wagen sah jetzt um kurz vor fünf Uhr wie eine Müllhalde aus! Gerade, als er versuchte, die ganzen Verpackungen in eine Tüte zu stopfen, sah er aus den Augenwinkeln ein auffälliges Oldtimer-Cabrio vorbeifahren.  
    Aber wer saß denn da am Steuer?  
    Das war doch Nora! Seit wann hatte die so einen tollen Schlitten und wo fuhr sie schon so früh am Morgen hin? 
    Ohne zu überlegen schmiss Joska die Tüte nach hinten, startete hastig den Motor und fuhr der Verdächtigen (denn das war Nora im Moment für ihn) in sicherem Abstand hinterher. So früh war noch nicht viel Verkehr und so musste er äußerst vorsichtig sein. Er konnte nur hoffen, dass sie bald am Ziel war, denn sein Sprit würde nicht mehr lange reichen. Doch zu seinem Entsetzen war Noras Ziel weder in Schwäbisch Gmünd, noch in Aalen – sie steuerte doch tatsächlich die Autobahn A7 in Richtung Norden an! Das durfte doch nicht wahr sein! Wo wollte die denn hin? Sie hatte ihm gestern gar nicht erzählt, dass sie heute eine so große Tour vorhatte. Doch dann sagte sich der junge Kripobeamte, dass Nora ja keine Veranlassung hatte, ihm alles auf die Nase zu binden. In ihren Augen war sie keine Verdächtige und es gab auch keinen Fall Angerer mehr. Außer … ja außer, der alte Angerer blieb verschwunden und es musste doch wieder eine Vermisstenanzeige aufgegeben werden. Er war jetzt den dritten Tag verschwunden – so langsam konnte man schon anfangen, sich Sorgen zu machen. Vielleicht hatte Nora eine Idee, wo ihr Großvater sein könnte und wollte auf eigene Faust nach ihm suchen?  
    Joska war immer noch froh, dass es ihm per Handy gelungen war, so schnell eine Ablösung für seine Observation bekommen zu haben. Seine Kollegen hatten auch versprochen, der Chefin nichts davon zu sagen, dass die Überwachung des Verdächtigen in Straßdorf nicht lückenlos erfolgt war. Immerhin war Joska bereits weg, als seine Kollegen eintrafen. Da er ab sechs Uhr sowieso Feierabend gehabt hätte, hatten seine Kollegen auch nicht wissen wollen, was er so Dringendes vorhatte. Sie hatten einfach angenommen, dass er ein wichtiges Date mit einer neuen Flamme hatte und hatten ihm „Gutes Gelingen“ gewünscht.  
    Wenn die wüssten …  
    Sein Lieblingsdate fuhr gerade vor ihm einen heißen Reifen und er hatte wirklich Mühe, ihr zu folgen! Dieser alte Triumpf lief an die 200 km/h und das schaffte Joskas Mini nur mit äußerster Mühe und der Tanknadel konnte man beim Sinken förmlich zuschauen! Er brauchte bald eine Tankstelle, sonst würde er hier noch auf der Autobahn liegenbleiben und Nora wäre dann auf und davon!  
    Ob er sie auf ihrem Handy anrufen sollte? Vielleicht würde sie ihm doch erzählen, wo sie hinwollte? Er musste ihr ja nicht verraten, dass er ihr auf den Fersen war.  
    Die Tankanzeige hatte längst schon auf Reserve geschaltet und gerade begann der Wagen unangenehm zu ruckeln.  
    „Oh nein!“, stöhnte Joska. „Bitte nicht!“ 
    Und als hätte Nora diese Bitte gehört, steuerte sie unmittelbar danach die nächste Raststätte an. Sie fuhr allerdings nicht zur Tankstelle, sondern zur Gaststätte. Joska hatte allerdings keine andere Wahl, er musste zunächst tanken und dann versuchen, wieder unbemerkt die Verfolgung aufzunehmen.  
    Wie entsetzt war er dann aber, als er nach dem Zahlen herauskam und Nora weg war! Das durfte doch nicht wahr sein! Jetzt hatte er es durch einen riesigen Zufall geschafft zu tanken und jetzt war dieses Mädel ihm doch entwischt! Ob er sie noch einholen konnte? Wenn sie wieder so raste, wohl kaum – aber er musste es versuchen. Das war er schon seiner Berufsehre schuldig und es wäre ja auch zu lächerlich gewesen, wenn er jetzt aufgegeben hätte.  
    Also startete er in großer Hast seinen Wagen und würgte ihn in der Aufregung sogar zwei Mal ab, bevor er einem LKW die Vorfahrt nahm und wie ein Wahnsinniger wieder auf die Autobahn schoss. Am liebsten hätte er

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