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Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen

Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen

Titel: Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Daeke
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zu überwinden: den bisher weltweit einmaligen »Helix-Turmfischpass« am Wasserkraftwerk Raisdorf. Indem sie insgesamt 36 Becken durchschwimmen, die wendeltreppenartig angeordnet sind, können die Tiere die 6,50 Meter Höhendistanz zwischen der Schwentine und dem Rosensee bewältigen. Insgesamt legen die Fische so auf ihrer Reise eine Distanz von rund 200 Metern zurück. Die Steigung von etwa drei Prozent in der Wendeltreppe kann von allen heimischen Arten problemlos gemeistert werden. Hierzu gibt es in den einzelnen Becken unterschiedliche Strömungsverhältnisse, sodass jeder Fisch sich der für ihn geeigneten Strömung anpassen kann. Außerdem können sich die Tiere in ebenfalls auf der Treppe angelegten Ruhebecken auf dem Weg nach oben erholen. Angelockt werden die Fische von der sogenannten Leitströmung, die durch die Bauart der Treppe nachgeahmt wird. Den Weg durch den Pass schaffen die Fische laut Experten meist innerhalb einer Nacht. Eine wirklich gute Idee. Doch stehen die Kosten des sogenannten Fischpasses von rund 550 000 Euro im Verhältnis zu seinem Nutzen?
    Auch wenn während des Sanierungsprojekts Verantwortung für die Natur übernommen wurde und im Zuge des Genehmigungsverfahrens mit dem Bau einer Fischtreppe einer Auflage des Kreises Plön und einer Empfehlung des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums gefolgt wurde, kann es nicht sein, dass ein lokales kleines Projekt solche Unsummen, und dies zu einem erheblichen Teil aus EU-Mitteln, verschlingt. Noch dazu, da ausgerechnet Naturschutzverbände Zweifel daran angemeldet haben, dass die Tiere den angebotenen Umweg auch annehmen. Der Vorstand der Stadtwerke Raisdorf, Bächle, sieht nicht nur das Projekt als erfolgreiche Zusammenarbeit für Technik und Natur an, sondern auch die »Interessen von Wirtschaft, Politik und Umweltschutzverbänden gebündelt«. Nun ja, meist verlangen gerade die Richtlinien für eine Finanzierung durch EU-Mittel eine solche Kombination von Zielen. Und in der Tat: Der Wirtschaft mag die Fischtreppe zumindest insofern gedient haben, als sie einem Architekturbüro einen lukrativen Auftrag verschafft hat – und den Interessen der Politik? Wollte der Bürgermeister von Raisdorf sich mit dem Helix-Turmfischpass ein besonders exotisches Denkmal setzen? Oder handelt es sich hier wirklich in allererster Linie um eine gut gemeinte Hilfe für Fische?
    Krötentunnel de luxe (1995)
    Es ist eine leidige Frage, wie viel uns die Natur und ihre Bewohner wert sind. Einfacher wird es, wenn zumindest wesentlich kostengünstigere Alternativen im Raum stehen. Auf das Vorhaben der Gemeinde Waldalgesheim traf dies zu. Den Verantwortlichen lag der Schutz der Kröten in der Umgebung der Landstraße 214 jedoch so sehr am Herzen, dass man es sich nicht nehmen ließ, sich für die kostspieligere Variante zu entscheiden: 700 000 bis 800 000 Mark sollten Krötentunnel verschlingen, die den Tieren ein sicheres Unterqueren der Landstraße ermöglichen. Trotz der Option, 400 000 bis 500 000 Mark billigere Ersatzbiotope anzulegen, war der Bauträger von seinen Plänen nicht abzubringen.
    Wissen ist Macht und kostet Geld (2011)
    Das Bundesumweltministerium zahlt einem privaten Verein, dem Deutschen Modellfliegerverband, knapp 70 000 Euro. Wofür? Die Flieger und ihre Vereine sollen für den Umweltschutz sensibilisiert werden. Eine gute Sache, oder? Es geht um Informationen. Und um diese von den Gehirnen derer, die die Information haben, in die Gehirne derer zu transferieren, die die Information benötigen, braucht es Geld. Es gilt, Hinweise zu formulieren, Broschüren zu drucken, vielleicht eine Website einzurichten. Knapp 70 000 Euro sind da schnell ausgegeben. Und was lernen die Modellflieger für dieses Geld? Folgende Anweisungen enthalten die Informationsbroschüren: »Bei Betankungsvorgängen und Ölwechsel ist immer eine Person anwesend, die im Gefahrenfall eingreifen kann. […] Gefahrstoffe werden nicht in unsachgemäßen Behältnissen wie Marmeladengläsern oder Getränkeflaschen aufbewahrt […]. Geordnetes Parken durch Vereinsmitglieder bei Flugbetrieb ist sichergestellt […]. Wir bringen Altbatterien zu einer Sammelstelle im Handel […]. Offenes Feuer brennt nicht unbeaufsichtigt […]. Lange Anfahrten von Handwerkern kosten nicht nur Geld, sondern beeinflussen auch nachteilig das Klima […]. Wir führen jährlich einen Nachbarschaftsabend (oder -tag) durch […]. Mitglieder, die ihre Freizeit über das übliche Maß dem Verein zur

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