Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen
–, mit denen man Arbeitslose in unwürdige, intelligenzbeleidigende und unnütze Persönlichkeitstrainings zwingt?
Bärendienste (2007)
Unlängst erzählte ein Bekannter mir von der Episode einer US-amerikanischen Fernsehserie, mit der ein neuerdings in Callcentern verbreitetes Phänomen aufs Korn genommen wird. Bei der sogenannten Interactive Voice Response gerät der Anrufer zunächst an eine Automatenstimme, die je nach Anliegen zur Eingabe von verschiedenen Ziffern auffordert. »Hier ist die Notrufzentrale der Polizei«, heißt es in dem Fernsehstück. »Wenn Sie einen Diebstahl oder Einbruch melden wollen, drücken Sie bitte die Eins. Handelt es sich um eine Strafanzeige, drücken Sie bitte die Zwei. Sind Sie überfallen und dabei schwer verletzt worden, drücken Sie die Vier. Hat man Sie fahrlässig getötet oder ermordet, drücken Sie die Fünf.«
Diese schwarzhumorige Episode fiel mir wieder ein, als ich auf den Managementplan »Braunbären in Bayern – Stufe 1« stieß. Sie ahnen es, das Konzept entstand, nachdem es trotz aufwendiger Bemühungen nicht gelungen war, den nach Bayern immigrierten »Problembären« Bruno lebend zu fangen. Ein zudem kostenintensiver Konflikt, denn schon der Einsatz des finnischen Spezialistenteams belief sich auf 32 500 Euro. Infolge von Brunos bedauerlichem Ableben installierte die bayerische Regierung einen Managementplan mit dem Zweck, »in unserer heutigen Kulturlandschaft für ein konfliktfreies Miteinander von Mensch und Bär« zu sorgen. Es geht also um die Aufklärung der Bevölkerung, und in diesem Zusammenhang wurden verschiedene Hinweise formuliert. Sie reichten von »Bär richtet sich bei Sichtung auf = ungefährlich« über »Bär folgt Mensch in Sichtweite = kritisch« bis hin zu »Bär hat einen Menschen getötet oder schwer verletzt = sehr gefährlich«. Mit der aus Steuergeldern finanzierten Informationskampagne wird der arglose Wanderer darüber informiert, dass ein Bär als sehr gefährlich anzusehen ist, wenn er einen Menschen getötet hat! »Wenn Sie ermordet wurden, drücken Sie die Fünf.«
Die bayerische Problembär-Initiative hat den Eintrag ins Schwarzbuch meines Erachtens noch aus einem anderen Grund verdient, denn diese fragwürdigen Maßnahmen waren mit der Schaffung von zwei Beamtenstellen im höheren Dienst verbunden. Zwei sogenannte Bärenbeauftragte, die nicht nur zwischen naturliebenden Menschen und wanderlustigen Bären als Vermittler auftreten, sondern außerdem in konkreten Problemfällen eingreifen sollen, unter anderem durch ihre Integration in die österreichische Bären-Eingreiftruppe. Braucht es hierfür zwei Beamte im höheren Dienst, obwohl vor Ort bereits kompetentes und geschultes Personal der Bayerischen Staatsforste sowie Berufsjäger vorhanden waren? Dem Staat Bayern ist die Informiertheit seiner Bürger einiges wert. Ein Jahr später ergänzte die bayerische Regierung das Programm noch um das »Wolfsmangagement«, und in der von diesem erarbeiteten Informationsbroschüre heißt es unter anderem: »Laufen Sie Wölfen nicht hinterher – es sind keine Kuscheltiere.« Wenn Sie das immer noch nicht lustig finden, drücken Sie die Fünf …
Die Fischtreppe (2005)
Umweltbewusstsein wird in Deutschland bekanntlich großgeschrieben. Ein Punkt, den ich grundsätzlich sofort unterschreiben würde. Sofern, ja sofern dem Schutz bedrohter Landschaften, seltener Tier- und Pflanzenarten ein gewisser umweltökonomischer Standpunkt zugrunde liegt. Mit anderen Worten, sofern auch hier Projekte mit Augenmaß kalkuliert und realisiert werden. Man kann es jedoch auch allzu gut meinen.
Um das denkmalgeschützte Wasserkraftwerk Raisdorf in Schleswig-Holstein zu erhalten, waren Fundament und Grundmauern des 1909 errichteten Bauwerks von Grund auf saniert worden. 10 Hierbei galt es nicht nur eine Reihe architektonischer Herausforderungen zu meistern, denn für dieses Projekt musste der Wasserspiegel des Rosensees zeitweise bis auf ein Minimum abgesenkt werden, auch für Fische wie Aale und Meerforellen musste ein Plan B gefunden werden. Denn auf den uralten Laichrouten durch die Schwentine zum Rosensee sehen sich die Tiere am Kraftwerk plötzlich einem Höhenunterschied von 6,50 Metern gegenüber. So entwickelten Biologen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gemeinsam mit Natur- und Umweltschutzverbänden sowie den Stadtwerken und der Gemeinde Raisdorf eine Anlage, die den Fischen hilft, auf ihren Laichrouten die Barriere des Kraftwerks
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