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Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen

Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen

Titel: Die Milliarden-Verschwender - wie Beamte, Bürokraten und Behörden unsere Steuergelder zum Fenster hinauswerfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Daeke
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Bundesinnenministerium 606 energieeffiziente Bildschirme für 150 000 Euro angeschafft. Davon erhoffte man sich eine Stromersparnis von 2500 Euro im Jahr. Die Monitore werden sich also 60 Jahre später amortisiert haben. Nun dürfte jedem klar sein, dass die Lebensdauer von Computerbildschirmen weit, weit unter 60 Jahren liegt. Ein sechs Jahre alter Monitor gilt bereits als alt. Nicht nur die derzeit angestellten Beamten werden also das Jahr der Amortisierung dieser Investition nicht mehr im Amt miterleben. Hinzu kommt, dass die Geräte aus Mitteln des Konjunkturpakets II bezahlt wurden. Diese Mittel sind kreditfinanziert und daher mit jährlichen Zinsen belastet. Für die Neuanschaffung der Bildschirme fällt damit bei einem Zinssatz von nur knapp über 3 Prozent ein jährlicher Betrag von 5000 Euro an – das Doppelte der 2500 Euro, die an Stromkosten eingespart werden. Insofern werden sich die Monitore in 60 Jahren gar nicht amortisieren, sondern vielmehr ihren Kaufpreis verdoppeln. Da ist es dann vielleicht doch gut, dass Bildschirme eine so kurze Lebensdauer haben.
    Aufs Eis geführt (2002)
    Ich wollte schon immer mal in die Antarktis fahren. Sie gehört zu den außergewöhnlichsten Tourismuszielen, auch wenn die Besucherzahlen steigen. Wer von einer Tour durch die Antarktis kommt, kann bei der Vorführung der Urlaubsfotos vor allen anderen glänzen. Genau das will ich. Ich werde natürlich Sprengstoff mit auf die Reise nehmen. Denn das Gebiet ist kaum erschlossen – es könnte durchaus passieren, dass mir auf meiner Wanderung mal ein Felsbrocken im Weg liegt. Unter Umständen hilft da dann nur noch sprengkräftiges Dynamit. Oder eben TNT. Einen Bausatz findet man heute ja ohne Weiteres im Internet (muss nur aufpassen, dass die Polizei bei der verbotenen Überwachung meiner Aktivitäten im Netz nicht auf die Idee kommt, ich plante einen terroristischen Anschlag). Dann wäre da noch mein Hund. Der muss ebenfalls mit. Und natürlich mein Schweizer Taschenmesser, mit dem ich auf Steinen und Gebäuden meinen Namen einritzen kann. Denn was für einen Sinn hätte die weite Reise, wenn ich mich der Nachwelt nicht in Erinnerung halten würde?
    So oder so ähnlich muss sich das Umweltbundesamt die Gedankenwelt des einfachen deutschen Bürgers vorstellen. Wie sonst käme man auf die Idee, einen »Leitfaden für die Besucher der Antarktis« zu erstellen, aus dem unter anderem zu erfahren ist, dass man bei Reisen in das Gebiet um den Südpol möglichst keinen Sprengstoff mit sich führen soll? Mal ganz davon abgesehen, dass man doch hoffentlich mit Sprengstoff ohnehin keine einzige Flughafenkontrolle passieren würde. Und dass es ein internationales Abkommen, der Antarktisvertrag, untersagt, Namen auf Gebäude oder in Steine zu ritzen? Immerhin ist es erfreulich, dass der aufzuklärende Bürger in dem Papier darüber informiert wird, das Klima sei in der Antarktis »für menschliche Verhältnisse außerordentlich harsch«. Tatsächlich hätte ich doch beinahe vergessen, mir warme Kleidung und geeignetes Schuhwerk einzupacken.

    9 Süddeutsche Zeitung vom 13.7.2011, Quelle: http://www.sueddeutsche.de/bayern/buergermeister-pension-gestrichen-aufgefuehrt-wie-ein-provinzfuerst-1.1119936 (letzter Aufruf 7.7.2012)
    10 Hier und im Folgenden siehe auch http://www.schwentinental-inside.de/frames/archiv/helix-turmfisch-pass.htm sowie http://www.schwentinental-inside.de/frames/tourismus/Wasserkraftwerk_II.htm (letzte Aufrufe 7.7.2012)

3 KLEINVIEH MACHT AUCH MIST
    Neben den Schwarzbüchern, die nur einmal jährlich im Herbst erscheinen, veröffentlicht der Bund der Steuerzahler neuerdings im Frühjahr eine kleinere Publikation mit Beispielen für überflüssige Ausgaben aus dem Bundeshaushalt. Diesen Vorschlägen der sogenannten »Streichliste« liegt prinzipiell die Frage zugrunde, ob die geplanten oder bereits getätigten Ausgaben wirklich öffentliche Aufgaben sind, oder ob sie nicht, wie in vielen Fällen, besser dem freien Markt überlassen würden. Die folgenden Beispiele aus den beiden Frühjahrspublikationen, »Einsparpotenzial im Bundeshaushalt – Die Streichliste des Bundes der Steuerzahler« von 2011 und »Aktion Frühjahrsputz« 2012 – 30 Einsparvorschläge für den Bundeshaushalt« sind hier im originalen Wortlaut wiedergegeben.

    260 000 Euro für Torf-Lippenpflegestifte
    Das Gebiet der Lippenpflegestifte darf nicht dem freien Markt überlassen werden. Dachte sich das Bundesforschungsministerium und fördert nun mit

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