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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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einzufangen und zu bündeln, die bei der Kommunikation eines überaus mächtigen Mediums wie Mambo Laveau mit den Geistern entstehen. Die Energie, die sich dann in diesem hounfo aufbaut, ist so stark, dass Mambo Laveau mit der Dämonin verschmelzen wird und beide in die Spirituelle Welt eingehen, wenn die Geister es gestatten. Dieser Augenblick der Verschmelzung wird durch einen Donnerschlag angezeigt, und in diesem Augenblick hat es den Anschein, als seien die Dämonin und Mambo Laveau verschwunden. Doch bitte, erschrecken sie nicht! Dieses Phänomen hat seinen Grund darin, dass ihre körperliche Anwesenheit im Reich des Fleisches von Wellen übernatürlicher Energie verhüllt wird.« Vanka drehte sich zu Burlesque um. »Bitte schließen Sie die Tore des Tempels.«
    Ella beobachtete, wie Sid und Alf durch den Raum schlurften, die Tür zuschoben und Norma Williams, Vanka und sie in den Tempel einschlossen. Obwohl die Türflügel geschlossen waren, wusste sie, dass man sie durch die Ritzen in den Gittern sehen konnte. Sie wartete, bis Vanka sich hinter sie gestellt hatte und das Trommeln des Trios auf der Galerie anschwoll. Als sie sicher war, dass niemand sie hören konnte, beugte sie sich vor und flüsterte: »Norma!« Als die junge Frau ihren Namen hörte, sah sie sie erschrocken an. »Ich heiße Ella Thomas und bin in die Demi-Monde geschickt worden, um dich hier rauszuholen.«
    Dann nahm sie ihr den Knebel aus dem Mund.
    »Rausholen? Wie denn?«, stammelte Norma.
    »In wenigen Augenblicken wird es einen lauten Knall geben. Wenn du die Explosion hörst, musst du aufstehen und durch die Wand hinter dir verschwinden.«
    »Ich soll durch eine Wand gehen?«
    »Eines der Bretter ist lose«, erklärte Ella. »Sobald du durch die Wand gegangen bist, wirst du das Fenster am Ende des Ballsaals sehen. Es ist nicht verschlossen. Wir müssen durch das Fenster klettern und über den Rasen von Dashwood Manor laufen.«
    »Das ist unmöglich. Überall sind Soldaten.«
    »Tut mir leid, Norma, aber etwas Besseres ist uns nicht eingefallen.«
    Einen Augenblick lang schwieg Norma, dann lächelte sie triumphierend. »Aber mir.«

    Ella reckte die Arme, stieß einen lauten Klagelaut aus und rief: »Bondye is da!« Das war das Zeichen für Burlesque, mit dem Countdown zu beginnen.
    Fünf.
    Burlesque zündete die Lunte der Feuerwerkskörper, die in den Wänden des hounfo versteckt waren.
    Vier.
    Vanka schob den Riegel der Geheimtür auf.
    Drei.
    Sid und Alf umfassten die Hebel der Spiegel, die in den Gitterhölzern der Türflügel steckten.
    Zwei.
    Ella nickte Norma zu, sich bereitzuhalten.
    Eins.
    BUMM!
    Das Feuerwerk stieg auf und hüllte den Eingang des Tempels in eine widerliche dichte Rauchwolke. Im gleichen Moment zogen Burlesques Männer an den Hebeln, und die Spiegel, die in den Gitterhölzern der Türflügel verborgen waren, schnappten auf. Sie wusste, dass das Publikum, wenn sich der Rauch lichtete, nur noch die Spiegelung der Außenwände sehen würde. Für die Zuschauer sähe es aus, als wären die Menschen im Innern verschwunden. Als sie sicher war, dass man sie nicht mehr sehen konnte, sprang Ella auf, durchtrennte Normas Fesseln und wartete, bis Vanka die Geheimtür aufbekommen hatte. Kaum war er durch die Tür, schob Ella Norma hinterher. Fast blind vom beißenden Rauch der Feuerwerkskörper sah sie, wie Vanka zu einem Fenster lief und es aufstieß.
    »Schnell, raus hier«, flüsterte er, packte Norma um die Taille und hob sie aus dem offenen Fenster hinaus. Ella folgte ihr und landete unsanft auf der Tochter des Präsidenten. Sie hatte gerade noch Zeit, um festzustellen, dass ein Chiffonkleid nicht gerade die ideale Aufmachung für den Winter in der Demi-Monde war, bevor sie ein Grunzen von rechts hörte und Vanka neben ihr landete. Er riss sich die Maske vom Gesicht und deutete mit dem Kinn auf den Weg, der sich in die Nacht schlängelte und in Richtung des Haupttors verlor. »Na los, … hier entlang … halten Sie sich im Schatten der Mauer …«
    »Nein!«, sagte Norma entschieden und versuchte verzweifelt, die Blutung einer Wunde am Arm zu stillen. »Mir nach«, befahl sie und ging zu Ellas Verwunderung auf die Vorderseite des Anwesens zu.
    »Was zum Teufel …«, flüsterte Vanka, doch ehe er sie aufhalten konnte, war Norma schon um die Ecke verschwunden. Ohne auf die vielen Wächter, die um das Dashwood Anwesen patrouillierten, zu achten, hinkte sie so gut es ging zu der parkenden Dampflimousine, die mit laufendem

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