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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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kann.«
    »Wir haben ein Problem, Major«, bemerkte Wysochi. »Einige der Neuankömmlinge sind – waren – Offiziere in der Armee des ForthRight und weigern sich, Befehle von den Kommandeuren der FAW entgegenzunehmen.«
    »Haben die Kerle einen Anführer?«, fragte Trixie ruhig.
    »Ja, einen Mann namens Wozniak. Er war selber Major, ehe er aus dem Armeedienst entfernt wurde.«
    »Dann bringen Sie diesen ehemaligen Major Wozniak zu mir.«
    Der Mann, der vor Trixie trat, war groß, schmutzig und vom Lagerleben gezeichnet. Sein linkes Auge zuckte, und er hinkte stark. Die Strapazen der Zwangsarbeit hatten ihn körperlich gebrochen, seiner Arroganz jedoch keinen Abbruch getan.
    »Wo steckt dieser Major Dashwood, der mich sehen will?«, fragte er.
    »Ich bin Major Dashwood«, sagte Trixie ruhig, »und ich erwarte von meinen Soldaten, dass sie salutieren, wenn sie vor mir stehen.«
    Wozniak starrte sie mit offenem Mund an. »Sie wollen der Oberkommandierende der FAW sein? Nein … das ist wohl ein Witz. Sie sind doch noch ein Kind. Das ist lächerlich. Ich nehme von einem Mädchen keine Befehle an!«
    Wenn Wozniaks Verachtung Trixie gekränkt hatte, so ließ sie sich nichts anmerken. »Ich habe viertausend Mann, Wozniak, und Sie können sich selbst davon überzeugen, dass sie meine Befehle befolgen, weil sie meinen militärischen Fähigkeiten vertrauen. Nicht mein Geschlecht ist ausschlaggebend, sondern meine Fähigkeiten, Soldaten zu führen und SS -Leute zu töten.«
    Angesichts der unerbittlichen Schärfe ihrer Worte verstummte sogar der aufgeblasene Wozniak. Er musterte sie etwas sorgfältiger. »Tut mir leid, junge Dame, aber der Krieg ist nun einmal nur etwas für kampferprobte Männer . Junge Dinger wie Sie sollten sich lieber um die Verwundeten kümmern und um den Hausputz.«
    »Sie wollen sich also meinen Befehlen widersetzen?«
    »Richtig, und ich werde meinen Männern dasselbe nahelegen.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, dass eine Frau eine Armee befehligt, ist völlig ausgeschlossen.«
    Trixie schwieg einen Augenblick. Wozniak wertete dies als Zeichen ihrer Unentschlossenheit, doch ihr Vater wusste es besser. Trixie verfiel immer in Schweigen, wenn sie versuchte, einen Wutanfall zu unterdrücken.
    Niemand sagte ein Wort. Tödliche Stille legte sich über den Raum. Trixie nahm bewusst langsam die Pistole aus dem Halfter und legte sie vor sich auf den Tisch. Anschließend fuhr sie gelassen fort, als hätte Wozniak nichts gesagt.
    »Wenn ich während meines Kampfes gegen die SS etwas gelernt habe, dann, dass in der Armee kein Platz ist für Debatten oder Diskussionen. Ich frage Sie also zum letzten Mal, Wozniak. Sind Sie den Polen zuliebe willens, meine Befehle zu befolgen?«
    Wozniak blickte sich um und versuchte herauszufinden, was die anderen anwesenden Männer dachten. Dann fiel sein Blick auf die Pistole auf dem Tisch, und er kam offensichtlich zu dem Schluss, dass Trixie sich bloß aufspielen wollte. Schließlich war sie nichts weiter als ein Mädchen.
    »Nein«, sagte er unbeirrt.
    Daraufhin griff Trixie nach der Waffe und schoss ihm eine Kugel zwischen die Augen.
    Dem Baron verschlug die Grausamkeit seiner Tochter die Sprache. Niemals hätte er geglaubt, dass Trixie – oder sonst eine Frau – zu einem solchen Akt der Rohheit fähig wäre. Es war unglaublich … unfassbar …
    Doch Trixie fuhr einfach fort, Befehle zu erteilen, als wäre nichts geschehen, als würde sie ihre Offiziere routinemäßig erschießen. Und da lief es dem Baron eiskalt den Rücken hinunter. Vielleicht tat sie es tatsächlich.



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    Demi-Monde: 90. Tag im Winter des Jahres 1004
Vorabend des Frühlings
    Unternehmen Hoodwink : Der Erfolg des Unternehmens Barbarossa hängt wesentlich von der Einnahme der von den nuJus kontrollierten Finanzbörse in Rialto ab. Erstens: Der Stellvertretende Kamerad Beria wird ein schwarzes Propagandaprogramm ins Leben rufen, um der Dogaressa Catherine-Sophia weiszumachen, dass das Unternehmen Barbarossa nicht die Unterwerfung des Quartier Chaud zum Ziel hat. Zweitens: Der uns freundlich gesinnte Robbespierre und andere im Quartier Chaud müssen unterstützt werden, um die Bindungen zu Venedig aufzukündigen und politische und religiöse Abkommen mit dem ForthRight zu schließen. Drittens: Königstreue Kryptos, die im ForthRight tätig sind, werden mit Falschinformationen versorgt, die sie an Venedig weiterleiten können. Viertens: Es muss sichergestellt werden, dass nur schwache Anführer die

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