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Die mit dem Werwolf tanzt

Die mit dem Werwolf tanzt

Titel: Die mit dem Werwolf tanzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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spuckte, erinnerte sie sich wieder an die demütigenden Ereignisse des Tages. Erst hatte sie auf der Str a ße die Glocke geschwungen, dann Alec getroffen und war von ihm zum Essen ausgeführt worden - sogar geflirtet hatte er mit ihr! Anschließend hatte sie ihn vollgekotzt (sie stöhnte auf) und dann war sie umgekippt. Die Erinnerung war - wie sagte man so schön? - nur verschwommen. Gnädigerweise. Sie fragte sich, wo wohl Alec sein mochte. Und wo sie war.
    Sie ging zur ück in das Hotelzimmer - Alecs Hotelzimmer -und trat ans Fenster, von wo aus sie einen umwerfenden Blick auf das New-England-Aquarium und dahinter auf den Hafen von Boston hatte. Es war sp ät - sicher nach Mitternacht, aber noch lange vor Morgengrauen. Der Himmel war tiefschwarz und auf den Straßen sah man wenig Verkehr. Also befand sie sich auf einem der Kais. Wahrscheinlich im Longwharf Ma r riott. Im Vorbeigehen hatte sie sich schon oft gefragt, wie es wohl sein mochte, mit jemand Berühmtem dort zu logieren. Tja, nun wusste sie es.
    Erst als sie sich nach einem Lichtschalter umsah, bemerkte sie Alec. Er sa ß in einem Sessel bei der Tür und beobachtete sie. Seine Augen glühten im Dunkeln.
    Sie schrie auf. H ätte das Fenster offen gestanden, wäre sie wohl hinausgefallen. So aber schlug sie sich den Kopf nur kräftig an der Scheibe.
    „ Ja, wirklich ein typisches Date in jeder Hinsicht “ , sagte er statt eines Grußes.
    „ Guten Abend dir auch, verdammt! “ „ Tatsächlich sollte es eher Guten Morgen heißen. “ „ Du hast mich zu Tode erschreckt. “ Im ersten Augenblick hatte sie gedacht ... sicher eine optische Täuschung ..., aber im Dunkeln hatten seine Augen wie die e i ner Katze geglüht. Ein abstoßender Anblick, gelinde gesagt. „ Deine Augen ... mein Gott! “
    „ Damit ich dich besser sehen kann, meine Liebe. Und mein Name ist Alec. “
    „ Sehr lustig. “ Noch atemlos von der plötzlichen Adrenalinzufuhr, lehnte sie sich gegen die Heizung. „ Tu das nie wieder. “ „ Sony. “ Er verkniff sich ein Lachen. „ Ich habe dir beim Schlafen zugeschaut. Als du dann so eilig ins Badezimmer geflitzt bist, wollte ich dich nicht unnötig aufhalten. Musstest du dich wieder übergeben, Süße? “
    „ Äh, nein. Und, was heute Nachmittag ... “ „ Als du, äh ... mich mit Daiquiris, Austern, Schwertfisch, Kartoffelpuffern und Tarte Tatin beglückt hast? “ „ Bitte, lass uns nie wieder davon reden “ , sagte sie entschlossen. Er lachte. Entzückt. Dann erhob er sich aus seinem Sessel - so schnell, dass sie es beinahe nicht bemerkt hätte. Er durchquerte den Raum und eine Sekunde später hielt er ihre Hand. „ Ich bin sehr froh, dass es dir besser geht “ , sagte er so ernsthaft, dass' sie lächeln musste - das erste Mal seit Stunden, wie ihr schien. „ Ich habe mir schon Sorgen gemacht. “ Sein schottischer Akzent war deutlich zu hören.
    „ Na, und ich erst! Gott, mir ist noch nie so übel gewesen. Ich wäre wohl eine schlechte Alkoholikerin. “ „ Es lag nicht am A l kohol. Die Ärztin sagte, es sei eine Nahrungsmittelvergiftung gewesen. Im ganzen Hotel sind die Leute krank ... viele der Gäste haben die Austern nicht vertragen und liegen deswegen jetzt im Bett. “
    Sie dachte, dass sie ihre Hand wohl besser seinem Griff entzi e hen sollte, konnte sich aber nicht dazu durchringen. Seine H ä n de waren warm - fast heiß -, und im Augenblick tat es einfach zu gut, in sein unglaubliches Gesicht hochzusehen. „ Welche Ärztin? Die Frau in dem roten Kostüm? Ich erinnere mich an jemanden in Rot, der nicht aufhören wollte zu schreien ... “ Alecs Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „ Eigentlich spricht Dr. Madison sehr leise. Aber du warst wohl ein wenig lärmempfindlich. Ich habe sie angerufen, als du ... äh ... “ „ Wir wollten doch nicht mehr darüber sprechen! “ „ ... unpässlich wurdest “ , schloss er rücksichtsvoll, lächelte aber immer noch. „ Sie hat sich um dich gekümmert. “ „ Oh. “ Gerührt drückte sie seine Hand. „ Danke, Alec. Ich konnte wohl von Glück sagen, dass du bei mir warst. “
    „ Glück? Es ist meine Schuld, dass du krank wurdest. Das W e nigste, das ich tun konnte ... “
    „ Deine Schuld? Hast du mich etwa festgehalten und mich mit Austern vollgestopft? “ , fragte sie trocken. „ Wohl kaum. Falls dir mein ungewöhnlich großer Hintern entgangen sein sollte: Ich habe einen gesunden Appetit. Ich bin so schrecklich krank geworden, weil ich so schrecklich

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