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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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und dabei bemerkte er aus den Augenwinkeln sein Spiegelbild.
    Ja, dachte er finster, das ist der echte Gabriel Knight, derjenige, den sie den Eisernen Major nannten. Der kaltblütige Bastard, der aufgehört hatte, seine Morde zu zählen, als die Zahl hundert überschritten war. Keine Gnade. Die Erinnerungen an sein Regiment, seine Mitoffiziere, und das Motto, das sie in ihrem Corpsgeist erschaffen hatten, holten ihn in die Gegenwart zurück. Dieser Mann war er nicht mehr. Nicht dieser kaltblütige Wilde.
    Er schüttelte das Vergangene ab und auch das Unbehagen, das ihn bei Einbruch der Nacht überkam. Er verließ das Zimmer, es war schließlich Sophias Messer. Er wollte es ihr nur zurückgeben. Er für seinen Teil brauchte keine Waffen mehr.
    Auch wollte er sich für sein unehrenhaftes Verhalten entschuldigen. Aus diesem Grund lief er die Treppe hinunter, durch die Tür nach draußen und ihr nach.
    „Sophia!“
    Er hörte seine eigene Stimme an diesem einsamen Ort. Plötzlich gewahrte er ihre dunkle Gestalt in einiger Entfernung auf dem mondbeschienenen Weg. „Sophia, warten Sie!“
    Als sie sich umdrehte und sah, dass er ihr nachlief, wir! beite sie herum und begann zu rennen.
    Verdammt.
    „Sophia, kommen Sie zurück!“ Er beschleunigte seinen Schritt und eilte über den Hof.
    „Halten Sie sich fern von mir!“, rief sie ihm über die Schulter hinweg zu.
    „Ich werde Ihnen nichts tun.“ Er lief auf sie zu, auch wenn er sich bewusst war, dass sie das vielleicht als Bedrohung empfinden konnte. Er wollte sie beschwichtigen, aber dazu musste er sie erst einmal einholen. „Bitte, bleiben Sie einen Augenblick stehen und hören Sie mir zu. Es tut mir leid.“
    „Ich will keine von Ihren Anschuldigungen mehr hören! ‘
    Es klang, als würde sie weinen. Gütiger Himmel. Er fühlte sich wie ein Ungeheuer. Er kam näher und versuchte es noch einmal, in sanfterem Ton. „Sophia, ich habe Ihnen Ihr Messer zurückgebracht. Wollen Sie es nicht wiederhaben?“
    „Behalten Sie es!“, erwiderte sie.
    „Sophia, gehen Sie nicht“, rief er aus. „Ich werde Ihnen nichts tun!“ Er lief schneller und spürte den leichten Druck auf den heilenden Narben. Fast hatte er sie erreicht. „Würden Sie bitte einen Moment stehen bleiben und mir die Gelegenheit geben, mich zu entschuldigen?“
    „Au!“
    Er sah, wie sie vor ihm auf dem unebenen Boden umknickte.
    Mitfühlend verzog er das Gesicht, aber als er ihren wenig damenhaften Fluch hörte, musste er unwillkürlich lächeln. Sie hatte etwas Bezauberndes, Mitreißendes an sich, dieses unberechenbare Zigeunermädchen.
    Wenn er nicht aufpasste, stahl sie ihm sein Herz.
    Nachdem der Stein sie aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, war Sophia zwar nicht gestürzt, doch sie konnte nicht mehr richtig laufen, hinkte nur noch.
    „Ist alles in Ordnung?“, rief er besorgt.
    „Mir geht es gut!“ Sie blieb stehen, stemmte eine Hand in die Taille und drehte sich langsam zu ihm um, den Kopf schräg gelegt. Hochmütig sah sie ihn an.
    „Das ist nahe genug“, befahl sie und streckte eine Hand aus, damit er stehen blieb.
    Er war noch immer gut zehn Fuß von ihr entfernt, aber er machte keinen Schritt weiter, um sie nicht wieder zu verstören. Ihre Entschiedenheit verwirrte ihn jedoch. Als sie die Locken zurückwarf und den Kopf hob, erkannte er abermals ihre Kühnheit, und es versetzte ihm einen Stich.
    „Hier“, murmelte er unbeholfen. „Ich dachte, Sie wollten dies zurückhaben. “ Er warf das Messer mit der Klinge nach unten auf den neutralen Boden zwischen ihnen.
    Ohne ihn aus den Augen zu lassen, trat sie auf ihn zu, wobei sie sich trotz des leichten Hinkens anmutig bewegte. Sie hob die Waffe mit beinahe greifbarer Zufriedenheit auf.
    Das zumindest hatten sie gemeinsam.
    Kaum hatte sie sie in Händen, schob sie die Röcke hoch und steckte den Dolch zurück an seinen Platz an ihrem, Schenkel.
    Gabriel konnte sich kaum beherrschen, aber er zwang sich, das schöne schlanke Frauenbein nicht anzustarren. Er verdoppelte seine Anstrengungen, der Versuchung zu widerstehen, senkte den Blick und räusperte sich. „Ich wollte Sie nicht erschrecken. Es tut mir leid. Ich habe mich wie ein Mistkerl benommen. Zudem habe ich Sie ungerecht beschuldigt. Sie haben nichts gestohlen.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, doch sie schien etwas besänftigt. „Ja, Sie haben mich fälschlicherweise verdächtigt. “
    Er war es nicht gewohnt, sich für sein normalerweise untadeliges Verhalten

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