Die Mondblumenpflückerin
ihrer besten Freundin schon von weitem entgegen.
Katja schaute sie gespannt an.
„Schieß schon los! Ich kann es nicht mehr abwarten, was du alles zu erzählen hast.“
Leider läutete in diesem Moment die Schulglocke. Der Unterricht begann. Die beiden mussten sich gedulden, bis zur nächsten Pause.
Celine kritzelte auf einen Zettel eine kleine Nachricht und schob sie Katja heimlich unter der Schulbank zu. Darauf stand:
-Liebe Katja, ich habe ein Geschenk für dich, du wirst Augen machen. Ich freue mich jetzt schon auf dein Gesicht, wenn ich es dir nachher gebe. 10000 Küsschen. Hab dich lieb, deine Celine-.
Katja hatte richtig rote Backen bekommen, als sie den Text las. Das musste ja wirklich ein ganz besonderes Geschenk sein, wenn Celine sich so darauf freute, es ihr zu geben.
Den beiden Mädchen fiel förmlich ein Stein vom Herzen, als endlich die Glocke die Pause einläutete. Sie fassten einander bei den Händen und rannten hinaus in den Schulhof. Sie hatten nicht viel Zeit. Celine fing sofort an zu plappern. Ohne Punkt und Komma erzählte sie alles. Von der sonderbar leeren Wohnung, in der doch irgendwie alles da war, was man benötigte und von den Zauberkeksen. Von den Planeten, und wie wichtig es war, dass dort wieder Licht schien. Wie sie auf Aurum die Koordinaten suchen musste, um auf den Mondblumenplaneten zu kommen. Wie die Mondblumen dann alle Planeten schützen würden vor dem Bösen. Sie ließ nichts aus und bald hatte sie alles erzählt.
„Aber nun zu deinem Geschenk“, sagte sie etwas außer Atem, weil sie vor lauter Aufregung kaum Luft geholt hatte beim Erzählen.
„Hier ist es!“
Sie holte den Kaseliusdiamanten aus ihrer Tasche und hielt ihn ihrer Freundin direkt unter die Nase.
„Na, was ist das?“
„Ich sehe ja nichts, so dicht unter meiner Nase“, lachte Katja und schnappte nach dem Ding in Celines Hand.
Erstaunt schaute sie auf den wunderschönen Stein.
„Aber Celine, den brauchst du doch selbst, den kann ich nicht annehmen!“
„Doch“, antwortete Celine freudestrahlend. „Ich habe nämlich meinen eigenen Kristall. Nun können wir immer, egal wo ich mich befinde, miteinander reden und in Kontakt treten. Ist das nicht toll?“
„Das ist mehr als toll!“, schrie Katja und hüpfte vor Freude wild herum. „Das ist der Megahammer!“
„Pschhhhh“, zischte Celine. „Nicht, dass wieder jemand auf uns aufmerksam wird.“
Aber es war schon zu spät. Drei Jungs aus ihrer Klasse hatten schon bemerkt, dass etwas im Gange war. Celine und Katja waren sonst zwei eher zurückhaltende Schülerinnen und nun plötzlich so ein Lärm und Theater.
„Was ist denn mit euch los?“
Der große, schlaksige Ben mit den rabenschwarzen Locken blickte neugierig zu den Mädchen. Er tat immer betont cool und hatte auch jetzt wieder beide Hände in den Hosentaschen vergraben.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“, fauchte Katja giftig.
Sebastian, der etwas kleiner war als Ben und goldrotes, glattes Haar hatte, machte einen Schritt auf Katja zu.
„Na, na, na, geht das auch in einem freundlichen Ton oder hast du dir den abgewöhnt?“
Seine Augen blitzten böse. Plötzlich packte er sie am Arm und drehte ihn um. Katja schrie vor Schmerzen auf. Blitzschnell öffnete der kleine Felix, der bisher ruhig zugeschaut hatte, ihre Hand und nahm den Kaseliusdiamanten an sich. Felix war eigentlich bisher immer sehr nett gewesen zu den Mädchen. Sie hatten sich sehr gut verstanden mit ihm, aber seitdem er mit Ben und Sebastian zusammen abhing, hatte er sich sehr verändert. Er wollte zu den Jungs gehören und passte sich an.
„Felix!“, schrie Celine. „Gib das sofort zurück! Du hast kein Recht das einfach zu nehmen!“
„Hahaha“, lachte Ben.
Die anderen Jungs fielen in das schadenfrohe Gelächter ein. Sie krümmten sich vor Lachen. Celine und Katja allerdings stand der Schweiß auf der Stirn. Sie mussten den Kristall sofort wieder haben! Celines Reise stand auf dem Spiel! Sie wollte ihr Abenteuer nur beginnen, wenn sie sicher war, mit Katja in Kontakt stehen zu können. „Entweder ihr gebt uns unseren Stein zurück, oder wir sagen es Frau Hampe!“, drohte Celine.
Frau Hampe, die Klassenlehrerin, hatte schon so manchen Streit geschlichtet. Sie würde bestimmt dafür sorgen, dass Katja ihr Eigentum zurück bekam. Die Jungs aber lachten nur noch mehr. Felix steckte den Kristall in seine Tasche und rannte weg. Sebastian und Ben liefen hinterher.
„Welcher Stein?“, rief Ben
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