Die Mondblumenpflückerin
den Stein und tatsächlich, sie sah in Katjas glückliches Gesicht.
„Mensch, super, das ist irre! Vor allem die Reichweite, die hätten wir mit keinem Telefon der Welt!“, begeisterte sich Celine.
„ Ein Stein mit dem man sogar andere Planetenbewohner anrufen kann. Sowas hat doch niemand!“
„Aber wirklich, da hast du recht. Egal wo immer du bist, wir haben besten Empfang.“
Katja klapperte wie wild mit ihren langen, dichten Wimpern.
„Heute Nacht schon geht deine Reise los, Celine. Ich werde kein Auge zu bekommen vor Aufregung!“
„Na, und ich erst. Ich muss Punkt Mitternacht auf Kaselius sein, bekomme letzte Anweisungen und weiß überhaupt nicht, was mich dann erwartet. Ich könnte mir in die Hose machen vor Angst, wenn ich daran denke.“
Katja tröstete ihre Freundin.
„Es wird schon alles gut gehen. Ich und Bratzipus stehen dir bei. Du wirst am Schluss als Heldin gefeiert, warte es nur mal ab.“
„Das will ich gar nicht. Ich will nur, dass alles wieder so wird wie früher. Ich will mein schönes Leben wieder zurück. Das erreiche ich aber nur, wenn sich meine Eltern wieder vertragen. Zudem will ich, dass alle geflüchteten Planetenbewohner wieder in ihre friedlichen Welten zurückkehren können. Mehr nicht.“
„Siehst du!“, sagte Katja, „für mich bist du jetzt schon eine Heldin.“
„Ach, Katja“, sagte Celine, wenn ich dich nicht hätte! Hoffentlich geht alles gut.“
„Wird schon, ich glaube an dich. Ich muss jetzt aber langsam zum Ende kommen, mein Vater hat gerufen. Ich soll ihm etwas helfen.“
„Okay, ich rufe dich an, sobald ich Kaselius verlassen habe. Schlaf bloß nicht ein! Ich drehe durch, wenn ich alleine in diesen fremden Welten unterwegs bin.“
„Ne, ne“, beruhigte Katja sie, „bis heute Nacht irgendwann!“
„Tschüss!“
Celine legte ihren wertvollen Kristall zurück in die Tasche. Sie hatte ein mulmiges Gefühl. Wenn sie doch nur tauschen könnte mit Katja. Die hatte ja leicht reden. Während Celine in ein Abenteuer voller Gefahren tauchte, konnte ihre Freundin gemütlich im Bett liegen und ihr Tipps geben. Aber sie war nun einmal die Auserwählte und nicht Katja. Ein bisschen stolz war sie ja schon, besonders weil Katja sie eine Heldin genannt hatte.
Sie würde am Abend am besten gar nicht schlafen gehen, sondern sich die Zeit bis Mitternacht mit fernsehen vertreiben.
10. Die Reise nach Lachius
Die Stimmung daheim bei Celine war recht angespannt. Beim Abendessen wurde kaum ein Wort gesprochen, und Celine war froh, als sie sich endlich zurückziehen konnte.
„Ich gehe in mein Zimmer, ich möchte noch ein bisschen Fernsehen schauen“, sagte sie hastig, schob sich den letzten Bissen ihres Käsebrotes in den Mund und sprang auf.
„Na, du wirst dich noch verschlucken, nun iss doch erst einmal in Ruhe fertig!“
Ihre Mutter schaute ärgerlich, aber Celine war schon außer Reichweite und rannte die Treppe hoch.
„Alles okay Mama, ich will meinen Film nicht verpassen.“
„Dann aber nicht mehr so lange, morgen musst du in die Schule!“
„Wenn du wüsstest, Mama...“, dachte Celine.
Sie schaltete den Fernsehapparat ein und kuschelte sich in ihr Bett. Ihre Lieblingsserie kam. Sie hatte noch keine fünf Minuten geschaut, da leuchtete plötzlich die Ta sche mit dem Kaseliusdiamanten ganz hell auf. Sie sah es aus dem Augenwinkel heraus.
„Na endlich“, sagte Bratzipus und zwinkerte ihr wie immer lustig zu. „Wenn du jetzt nicht bald etwas gemerkt hättest, hätte ich Alarm geben müssen. Dann wärst du aber aus dem Bett gefallen.“
„Huch, ist das so laut?“, fragte Celine entsetzt.
„Mehr als laut“, antwortete der kleine Kaselianer.
„Deshalb habe ich zunächst noch das Supermegalicht eingeschalten, damit deine Eltern nicht aufmerksam werden.“
„Hat ja geklappt zum Glück. Was ist denn eigentlich los? Es ist noch nicht einmal 20 Uhr. Wir sind doch erst um Mitternacht verabredet.“ Celine starrte gespannt in den Kristall.
„Ja ich weiß“, sagte Bratzipus.
„Es gibt eine Änderung, du musst gleich mitkommen!“
„Was?“, schrie Celine auf. „Das geht nicht, meine Eltern schlafen doch noch gar nicht. Was ist denn nur geschehen?“
„Hulsarta hat im Bunziauge gesehen, dass die lachenden Kinder von Lachius in Gefahr sind. Wenn du nicht bald dort bist und sie findest, dann wird Lachius nie mehr hell werden können. Wenn Lachianerkinder länger als dreißig Stuckis, das entspricht in eurer Zeitrechnung ungefähr drei
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