Die Mondblumenpflückerin
Monaten, nicht mehr lachen können, dann erlischt ihr Licht für immer und ewig. Es sind jetzt seit ihrer Entführung achtundzwanzig Stuckis vergangen. Seitdem haben die Kinder, laut Hulsarta, nicht mehr gelacht. Es bleibt wirklich nicht mehr viel Zeit!“
„Ach du Schreck! Wie regeln wir das denn nun mit meinen Eltern?“, fragte Celine besorgt. „Sie werden die Polizei anrufen, wenn ich aus meinem Zimmer verschwinde, ohne etwas zu sagen. Meine Mutter und mein Vater schauen immer noch einmal nach mir, bevor sie schlafen gehen.“
„Das ist kein Problem. Klussilla legt sich so lange für dich hinein, bis wir deine Eltern in einen ganz tiefen Schlaf geführt haben.“
Bratzipus lächelte, als er das Gesicht von Celine sah.
„Ha ha, da staunst du, was?“, kicherte er.
„Na, also bitte. Was du mir so erzählst. Klussilla in meinem Bett und meine Eltern sollen denken ich sei das, da fällt mir nichts mehr ein.“ Celine schüttelte verwirrt den Kopf.
„Achtung, wir kommen jetzt! Nicht erschrecken bitte!“
Bratzipus Gesicht verschwand im Kristall. Plötzlich standen er und Klussilla an Celines Bett.
„Ihr seid ja ganz schön mutig, ihr Beiden“, sagte Celine.
„Wenn jetzt meine Mama oder mein Papa euch sehen, bekommen sie garantiert einen Herzinfarkt.“
„Keine Sorge“, sagte Klussilla mit sanfter Stimme. „Hulsarta beobachtet sie und warnt uns rechtzeitig.“
„Gut, dann bin ich schon ruhiger. Aber wie wollt ihr das jetzt machen, mit Klussilla? Sie sieht mir ja nun so gar nicht gleich.“
„Dann pass mal auf Celine!“, lachte Bratzipus.
„Gib mir mal bitte deinen Sternenstaub, ich brauche ein bisschen davon!“
Celine holte das Säcklein, das ihr Bratzipus für ihre Reise gegeben hatte und reichte es ihm.
„Was machst du damit? Willst du wieder zaubern?“
„Schau nur zu und staune ein bisschen!“
Bratzipus entnahm ein bisschen Staub und verteilte es auf Klussillas Kopf. Dabei sprach er die Worte:
„Sternchen, Sternchen,
Schnell wie der Wind,
verwandelt Klussilla in dieses Kind!“
Dabei zeigte er auf Celine, der beinahe die Augen zum Kopf heraus fielen vor Staunen. Klussilla verwandelte sich doch tatsächlich in sie selbst.
„Soll ich dir den Kinnladen wieder hochklappen?“, scherzte Bratzipus. „Ich sagte doch, dass es kein Problem ist, eine Ersatz-Celine hier ins Bett zu legen.“
Er musste herzhaft lachen, weil Celine Klussila immer noch so komisch anschaute.
„Du überraschst mich immer wieder“, stammelte sie. „Dann nichts wie in mein Bett gekuschelt, Klussilla, und ich ziehe mit deinem Mann los!“ Bratzipus beugte sich zu seiner Frau hinunter und wollte zum Abschied mit ihr blubbeln. Das ging ja nur leider nicht mehr, weil Klussilla ja nun Haare hatte und keinen Blubbeln mehr. Celine und Klussilla mussten beide lachen, über Bratzipus verdutztes Gesicht. Er streichelte seiner Frau sanft übers Gesicht und grinste ein bisschen dabei.
Celine und Bratzipus reisten nun gemeinsam nach Kaselius. Celines Herz klopfte ihr bis zum Hals, so aufgeregt war sie. Zunächst würde ihr Bratzipus aber noch einige Dinge erklären und ihr wichtige Sachen, die sie eventuell benötigen könnte, mitgeben. Den Sternenstaub hatte sie schon, und damit, das wusste sie jetzt, konnte man wirklich richtig toll zaubern. In Bratzipus Haus nahmen die beiden noch einmal Platz, nachdem Bratzipus seine Freundin wieder klein gezaubert hatte.
„Was ganz wichtig ist“, begann der kleine Kaselianer. „Hulsarta meint, die Vorsehung besagt, dass für jeden der Planeten ein Rätsel auf dich wartet, das es zu lösen gilt. Nur so kannst du erfahren, wie du das Licht zurückbringen kannst.“
„Wer hat denn die Rätsel verfasst?“, fragte Celine erstaunt.
„Hulsarta hat davon geträumt, und da sie eine Seherin ist, zeigt die Lösung der Rätsel den Weg zum Licht.“ Bratzipus hüstelte. „Sie hat dir alle Rätsel aufgeschrieben. Leider kennt Hulsarta die Lösungen nicht. Sie hat versucht sie zu sehen, immer und immer wieder, aber nach der Bestimmung kannst nur du sie lösen, sonst kein anderer.“
„Da bin ich mal gespannt. Hast du die Rätsel für mich, auf Zetteln oder so?“
„Nein, Hulsarta lässt die sie durch einen Zauber in Leuchtbuchstaben direkt auf den Planeten erscheinen. So wirst du sie nicht verfehlen können. Das ist sicherer. Du könntest auf der löchrigen Sternenstaubstraße oder im Röhrensystem sonst die Zettel viel zu leicht verlieren. Dann wäre das ganze Unternehmen
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