Die Mondblumenpflückerin
sie in den Beutel mit ihrem Proviant. Die Glücksmurmel schob sie in ihre Opa-Tasche. Sie hatte Angst, sie mit den anderen Murmeln zu verwechseln.
„Und nun?“, fragte Bratzipus zum Scherz, denn er kannte ja Celines Gedanken.
„Dann pass mal auf!“, rief diese und legte eine Murmel in eine der Röhren. Man konnte deutlich sehen, wie sie losrollte und zwar nach unten.
„Das ist aber schlau!“, rief Bratzipus begeistert. „So kannst du ganz herausfinden, welche Röhren die Richtigen sind und wirst schnell auf Lachius gelangen. Das ist genial, Celine.“
Bratzipus freute sich wie ein kleines Kind. Celine lachte und probierte sofort eine andere Röhre raus. Dieses Mal war es die Richtige! Celine lief los und rannte und rannte, bis sie erneut zu einer Kreuzung kam. Sie probierte wieder mit ihren Murmeln aus, welche nach unten verliefen und suchte die eine, die nach oben führte heraus. Es dauerte keine halbe Stunde und sie stand vor einem wunderschönen Regenbogeneingang, der sie auf den Planeten Lachius einlud.
Sie rief sofort Katja an und hielt den Stein über den Eingang, um ihr den herrlichen Regenbogen zu zeigen. „Na, was sagst du? Das ist der Eingang zum Planeten Lachius. Ist er nicht einzigartig?“
„Uh!“, rief Katja überrascht. „Hast du es so schnell geschafft? Konnte Bratzipus dir helfen?“
„Er hat mir geholfen, aber die Idee hatte ich. Ich ließ Murmeln in die Röhren rollen, so erkannte ich genau, ob sie nach oben oder unten verlaufen.“ Celine war sehr stolz auf ihre Leistung.
„Darauf wäre ich nicht gekommen“, sagte Katja ehrfurchtsvoll. „Du bist ja der Hit.“
Nun wurde Celine wieder etwas rot. Soviel Lob von ihrer Freundin. Das war ihr immer sehr peinlich.
„Ich muss leider weiter, Katja. Du weißt ja, es eilt. Aber ich melde mich auf alle Fälle zwischendurch wieder. Drück mir die Daumen, dass ich die armen Kinder schnell finde!“
„Klar, pass auf dich auf!“, rief Katja noch schnell und schon brach der Kontakt zu ihrer Freundin ab. Celine trat aus dem Röhrensystem und betrat endlich den Planeten der lachenden Kinder: Lachius.
Sie erschrak zunächst sehr, denn alles um sie herum war dunkel. Ihr Herz klopfte laut vor Angst. Da es in den Röhren schön hell und bunt gewesen war, mussten sich ihre Augen zunächst an die Dunkelheit gewöhnen. Langsam konnte sie schemenhaft die Dinge um sich herum erkennen. Sie holte die Taschenlampe mit den Kaseliusdiamanten hervor. Ah, das war schon viel besser! Lachius ähnelte Kaselius kein bisschen. Soweit Celine etwas erkennen konnte, war auch hier alles kunterbunt. Es wuchsen seltsame Pflanzen aus dem Boden, lange dünne Stiele mit roten Blüten daran, die aber alle kränklich und verwelkt aussahen. Es war ein schrecklicher Anblick!
„Wir werden sterben, wir werden sterben“, erhob sich plötzlich überall ein Wispern von den schönen, traurigen Pflanzen.
„Haltet durch!“, rief Celine laut. „Ihr werdet nicht sterben müssen! Sagt es allen weiter. Habt Hoffnung! Ich bin da! Ich werde die lachenden Kinder finden, habt keine Angst!“
Celine konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und begann zu weinen. Sie hatte Angst ihr Versprechen nicht halten zu können und fürchtete, dass all die armen, schönen Blumen sterben mussten.
„Mach schnell, mach schnell!“, wisperten die Pflanzen erneut. „Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Wir brauchen Licht, um leben zu können.“
11. Der Wompelsch
Celine rannte, blind vor Tränen, los. Sie rannte und rannte, bis sie über etwas stolperte und der Länge nach hinfiel.
„Aua!“, jammerte sie und rieb sich die Knie.
Sie beleuchtete den Boden, um zu sehen über was sie gestolpert war. Da lag etwas sehr Sonderbares. Es bewegte sich, besser gesagt es zuckte seltsam. Celine sprang schnell auf, um ein paar Meter Abstand zu gewinnen. Es sah aus wie ein roter Gummiball, nur unförmiger. Celine leuchtete unentwegt auf das zuckende Etwas. Sie traute sich nicht mehr, sich zu bewegen. Dieses Ding würde sie bestimmt jeden Moment anspringen. Als der unförmige rote Ball anfing zu wimmern, wäre sie am liebsten davon gelaufen vor Angst, aber sie stand starr vor Schreck da.
„Au, au, au!“, jammerte es und zuckte noch wilder. „Du hast mir schrecklich weh getan, kannst du nicht aufpassen?“
Celine war fassungslos. Nun konnte dieser Ball auch noch sprechen. „Ent-Ent-Entschuldigung“, stotterte sie. „Ich habe dich nicht gesehen. Tut mir leid!“
„Schon gut“, zuckte der rote
Weitere Kostenlose Bücher