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Die Mondblumenpflückerin

Die Mondblumenpflückerin

Titel: Die Mondblumenpflückerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Germaine Wittemann
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ständig hier auf Empfang. Ich würde dich doch nicht im Stich lassen.“
    „Das ist gut. Ich glaube, wir sind nämlich bald dort. Ich kann schon den Berg in der Ferne sehen. Ich melde mich bei dir, Bratzipus, spätestens, wenn ich deine Hilfe benötige.“
    „Ja, mach das. Viel Erfolg!“
    Bratzipus warf ihr noch einen besorgten Blick zu, dann verschwand er.
    12. Tazelien
    „Wir sind da!“, rief der Wompelsch. „Ich bitte auszusteigen!“
    Celine kletterte aus dem Puscher und staunte nicht schlecht, als sie den riesengroßen Berg sah. Sie waren nicht mehr weit entfernt. Nur bis hierher war es dem Wompelsch möglich, sie zu begleiten.
    Es hieß vorerst Abschied nehmen. Celine nahm den kleinen Wompelsch, der wieder rund und knuffig war, hoch und drückte ihn an ihr Herz. Er schnurrte wie eine kleine Katze.
    -Herrjeh-, dachte Celine-, das ist doch nur eine Maschine, aber ich hab ihn schon so lieb gewonnen, als wäre er lebendig-.
    Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und setzte ihn behutsam wieder ab.
    „Bis später. Drück mir die Daumen, dass ich die Kinder zurückbringen kann. So dumm, du hast ja gar keine Daumen. Wünsch mir Glück!“ „Klar“, sagte der Wompelsch. „Ich werde schon mal alle Wompelsche zusammentrommeln. Wir warten dann hier auf unsere Kinder. Wir wären so glücklich, wenn wir wieder vereint wären. Ich glaube die Kinder würden vor Glück so hell strahlen, dass Lachius bis nach Kaselius zu sehen wäre.“
    Celine lief beherzt los. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich schützen sollte gegen die Tazelien, und wie sie in das Berginnere gelangen sollte. Zuerst musste sie einen Eingang finden. Sie merkte, wie Angst in ihr hochstieg, aber sie lief immer weiter. Nichts konnte sie jetzt mehr aufhalten. Sie hielt erst an, als sie direkt vor dem Berg angekommen war. Alles schien ruhig. Es war kein Geräusch zu vernehmen. Sie hörte nur das laute Klopfen ihres Herzens.
    Sie würde zunächst um den Berg herumlaufen, um nach einem Eingang oder dergleichen zu suchen. Sie erkundete alles ganz genau. Nichts entging ihren Blicken. Immer wieder hatte sie den Eindruck, als ob irgendetwas hin und her huschte. Ob das wohl diese Tazelien waren? Igitt, das war ja so gruselig! Plötzlich erblickte Celine eine große, dunkle Öffnung im Berg. Sie war ziemlich weit oben und es würde anstrengend und gefährlich werden, ohne Sicherung so weit nach oben klettern zu müssen. Celine holte ihren Kaseliusdiamanten heraus und rief nach Bratzipus, um sich Rat zu holen.
    „Wie soll ich nur auf diesen Berg klettern? Ich bin doch kein Bergsteiger“, jammerte sie gleich los.
    „Langsam, langsam“, beruhigte Bratzipus sie. „Du weißt doch, es gibt für alles eine Lösung. Wir müssen sie nur finden. Wenn die Kinder wirklich in dem Berg sind, sind auch sie dort hochgekommen. Es ist nicht unmöglich. Lass uns gemeinsam überlegen, was zu tun ist!“
    „Du bist lustig“, meckerte Celine weiter. „Mein Hirn raucht schon vom vielen Nachdenken. Ich muss da hoch und das Risiko eingehen.“
    Sie verzog schmerzlich ihr Gesicht bei dem Gedanken. Bratzipus überlegte hin und her und musste Celine schließlich recht geben. Es tat ihm sehr leid, dass er ihr nicht helfen konnte.
    Celine verabschiedete sich, schnürte sich ihre Tasche um den Bauch, und schon begann der gefährliche Aufstieg. Immer wieder rutschte sie an dem glitschigen Gestein ab und konnte sich nur mit Mühe und Not festhalten. Nicht auszudenken, wenn jetzt noch Tazelien auftauchten. Celine wäre mit Sicherheit vor Schreck abgestürzt. Innerhalb kürzester Zeit standen ihr Schweißperlen auf der Stirn, und sie hatte noch nicht einmal die Hälfte der Strecke bewältigt. Als sie eine kurze Atempause machte, vernahm sie plötzlich ein seltsames Zischen. Was war das nur? Es hörte sich fast wie leise Stimmen an, die sich unterhielten. Celine hatte den Eindruck, sie redeten über sie. Da hing sie in der steilen Felswand, hatte schreckliche Angst abzustürzen und dann noch diese unheimlichen Stimmen. Das war ja kaum auszuhalten.
    Celine fing leise an zu weinen. Sie war wirklich mit ihren Nerven am Ende. Die Stimmen schienen näher zu kommen. Sie hätte am liebsten laut geschrien vor Angst, aber sie konnte nicht. Wenn nur ihre Mutter oder ihr Vater jetzt hier sein könnten oder wenigstens Katja, die immer Rat wusste. Wie gerne hätte sie sie jetzt angerufen, aber sie brauchte beide Hände, um sich festzuhalten. Sie konnte nicht loslassen und den Stein aus der

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