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Die Mondblumenpflückerin

Die Mondblumenpflückerin

Titel: Die Mondblumenpflückerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Germaine Wittemann
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geschehen war und da ich damals der Herrscher der Tazelien war, übergab ich die Herrschaft über diesen Berg und die Tazelien an Bolani. Er war von nun an der Meister unseres Reiches. Alle Tazelien folgten ihm. Bolani blieb bei uns, er hatte nicht den Mut, der armen Mutter die Kunde vom Tode ihres Sohnes zu überbringen. Nun weißt du, was geschehen ist. Ich habe auch eine Frage. Bist du gekommen, um die Lachianerkinder endlich aus unserem Berg zu befreien?“
    Celine stockte der Atem. Kinder im Berg? Sie hatte recht gehabt! Die Kinder waren hier! Sie hätte die ganze Welt umarmen können vor Glück.
    „Wo sind sie?“, rief sie. „Ja, ich bin gekommen die Kinder zu befreien. Es eilt, die Kinder müssen sterben, wenn sie nicht bald befreit werden!“
    „Das wissen wir“, sagte die dicke Tazelie. „Wir haben die Kinder schon zwei Tage lang nicht mehr gehört. Sie sind in einer großen Höhle versteckt, nicht weit von hier. Etwas wirklich Böses hat sie dort eingeschlossen. Es war noch hässlicher als wir und strahlte so viel Dunkelheit und Bosheit aus, dass wir uns alle vor Angst fünf Tage verkrochen haben und nicht mehr heraus trauten. Wir sind leider zu schwach, die schwere Felswand, die die Höhle verschließt, wegzuschieben. Bolani hat zum Glück eine kleine Lücke entdeckt. Dort haben wir die ganze Zeit Essen hineingeschoben, sonst wären die Kleinen schon alle verhungert und verdurstet. Wir warteten auf dich, Menschenkind. Wir kennen die Prophezeiung.“
    „Lasst uns bitte keine Zeit verlieren! Ich habe solche Angst um die Kinder. Führt mich zur Höhle, bitte!“
    Celine war sehr aufgeregt.
    Hunderte von Tazelien krabbelten los und Celine stolperte hinterher. Sie waren schnell, diese seltsamen Spinnentiere, Celine konnte kaum Schritt halten.
    Sie musste noch ein bisschen klettern, aber bald schon hatten sie ihr Ziel erreicht.
    13. Die Rettung
    Eine riesige, schwere Felswand verschloss die Höhle. Celine konnte sie unmöglich auch nur einen Zentimeter verschieben. Sie rief durch die kleine Lücke und bat die Kinder, ein Lebenszeichen von sich zu geben, aber alles blieb ruhig. Celine setzte sich vor die Höhle und dachte nach. Viel Zeit blieb ihr offensichtlich nicht. Es stand wohl sehr schlecht um die Kinder. Kein Laut war zu hören.
    Sie holte den Kontaktstein heraus und erzählte Bratzipus, dass sie die Kinder eigentlich gefunden hatte, oder zumindest wusste, wo sie waren. Dass vielleicht schon jede Hilfe zu spät kam und sie die Felswand nicht wegschieben konnte. Hundert Mann hätten das nicht geschafft, so schwer war sie. Bratzipus beruhigte sie.
    „Nach unseren Berechnungen können die Kinder noch nicht tot sein. Ich weiß auch schon, wie wir sie befreien können. Hast du die kleine Lücke in der Felswand gesehen? Das wird der Ausgang der Kinder sein.“
    „Der ist doch viel zu klein“, schluchzte Celine. Sie hatte sie ganze Zeit gegen die Tränen angekämpft, aber jetzt konnte sie sie nicht länger zurückhalten. Sie hatte so panische Angst um die Lachianerkinder.
    „Da passen die Kinder doch gar nicht durch!“
    „Dann denke einmal an deinen Sternenstaub, Celine“, sagte Bratzipus. „Du wirst die Kinder klein zaubern müssen und wenn sie draußen sind wieder groß. Bitte weine nicht! Es findet sich immer ein Weg.“
    Celine schlug sich auf den Kopf. Sie war wirklich schon übermüdet. Dass sie darauf nicht gekommen war!
    „Sagst du mir bitte hierfür den Sternenstaubspruch?“
    „Kein Problem, sprich mir nach:
    Ihr Sterne, zart und winzig klein,
    die Kinder möchten auch so sein.
    Zaubert doch mal ganz geschwind,
    etwas kleiner jedes Kind!
    Streu den Sternenstaub in die Höhle! Wirf ihn in die Lücke! Der Staub findet die Kinder. Mach schnell, du wirst alle Kinder retten!“
    Celine sprach den Zauberspruch und warf den zarten Sternenstaub in die Höhle.
    Es rührte sich nichts. Celine wurde unruhig.
    „Wo seid ihr Kinder? Bitte kommt zum Höhlenausgang, wir helfen euch!“
    Nichts, kein Geräusch, keine Kinder.
    Nun fing die dicke Tazelie an zu weinen. Diese hässlichen Viecher hatten wirklich ein gutes Herz. „Kannst du nicht durch die Lücke kriechen und nach den Kindern schauen?“, fragte Celine mit zitternder Stimme.
    „Oje“, antwortete die Tazelie. „Dann erschrecken sich die Kinder so sehr, dass wir sie wirklich nicht mehr retten können. Seit das mit dem kleinen Lachianerjungen passiert ist, habe ich mir geschworen, mich keinem Lachianerkind mehr zu zeigen.“
    Die Tazelie

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