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Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising

Titel: Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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ihren Armen wich an den Ellbogen dem schimmernd goldenen Fell einer Katze, und sie hatten eher Klauen als Hände. Anstelle von Gesichtern besaßen sie Kopf und Schnabel eines Adlers. Auf ihren Rücken wehten braungoldene Flügel sanft im Wind und bogen sich hoch über ihnen auf.
    »Greife«, sagte ich. »So etwas in der Art, jedenfalls.«
    »Eine Kreuzung aus Greifen und Menschen, schätze ich.« Quinn blieb neben mir stehen und berührte meine Schulter mit seiner. Das Mondfieber begann zu singen, und mein ganzer Körper fing an zu zittern, eine Warnung, dass ich auf den Punkt zuraste, an dem ich nicht mehr zurückkonnte.
    Ich ballte die Fäuste und kämpfte gegen den Drang in
mir an. »Warum fühle ich sie dann als Tod und nicht als Greifvögel?«
    »Ich weiß nicht.« Er dehnte die Hände und sah mich an. »Ich hoffe, du hast noch mehr Schläge auf Lager.«
    »Ganz bestimmt.« Ich beobachtete sie, wie sie uns beobachteten, und fragte mich, wieso sie sich noch nicht bewegt hatten. »Du kannst vermutlich nicht ihre Gedanken lesen?«
    »Nein, sie sind geschützt, obwohl ich keine Drähte an ihnen entdecken kann.« Er nahm meine Hand und führte sie an seine Lippen. Sein Kuss war ganz zart, erotisch. »Viel Glück.«
    Er ließ meine Hand los, verschwand in der Nacht und bewegte sich blitzartig nach rechts. Darauf hatten diese Geschöpfe offenbar nur gewartet. Mit einem Flügelschlag hoben sie ab und schwebten zu fünft auf Quinn zu, drei kamen zu mir.
    Es war eventuell ein bisschen verrückt, aber ich war beinahe beleidigt, dass sie in Quinn offenbar die größere Bedrohung sahen.
    Mit ihren kraftvollen Flügelschlägen wirbelten sie die Nachtluft durcheinander. Um mich herum flogen Dreck und Blätter durcheinander und erschwerten die Sicht.
    Als die drei auf mich zugeschossen kamen, drehte ich mich um, rannte los und suchte unter den Bäumen Schutz. Ich war zwar beleidigt, aber ich war kein Idiot, und ich hatte schließlich keine Augen im Hinterkopf. Zumindest schützten mich die dicken Kiefern gegen Angriffe von oben und von hinten.
    Eine mit Krallen versehene Pranke von der Größe einer Schaufel sauste durch die Luft auf mich zu. Ich duckte mich, wirbelte herum und trat die Kreatur in den Magen. Der Tritt prallte an den geriffelten Bauchmuskeln des Greifers
ab und erschütterte mein ganzes Bein. Ich wünschte, ich hätte mir nicht die Schuhe ausgezogen. Absätze eigneten sich deutlich besser als Waffe als nackte Füße.
    Es zischte, und ich duckte mich reaktionsschnell vor den Schlägen der beiden anderen Geschöpfe. Sie waren so nah, dass ihre Flügelschläge die Luft um mich herum wie einen kleinen Wirbelsturm aufwühlten, der an meinen Haaren und meiner Kleidung zerrte und Kiefernnadeln durch die Luft fegte. Ich atmete Dreck ein, musste husten und blinzelte, um durch den Schmutz um mich herum etwas zu erkennen.
    Das erste Geschöpf schnellte in steilem Winkel auf mich zu. Es flog tief unter den Bäumen entlang, wobei es den Schnabel geöffnet hielt, als würde es schreien, doch es drang kein Laut hervor.
    Ich tänzelte vor weiteren Schlägen der beiden anderen zur Seite und schwankte nach hinten, als das erste Wesen nah auf mich zuschwebte. Es streckte die Krallen aus, erwischte meinen Arm und hinterließ drei blutige Risse. Ich fluchte und stürzte mich nach vorn auf seinen Rücken. Dann schrie es – es war ein hoher Ton, der weder von einem Greifvogel kam noch von einer Katze noch von einem Menschen. Ich hing mich an dieses abstoßende Geschöpf, das bockte und sich wehrte, dann entfernten wir uns von den Bäumen und erhoben uns gen Himmel.
    Ich nahm seinen Geruch wahr, und entgegen dem, was ich vorhin gerochen hatte, war es nicht der muffige Geruch von einem Tier oder dem Tod. Es roch nach Honig und Regen, es war ein süßer erfrischender Duft, der das bereits heftige Mondfieber erneut anstiegen ließ. Aber diese Geschöpfe versuchten nicht, mich zu verführen, sie versuchten, mich umzubringen, doch die Mondhitze war noch nicht so stark, dass sie meinen Überlebensinstinkt lahmlegte.

    Ich zog meine Beine unter mich, winkelte die Knie an und drückte die Füße in die Mitte seines Rückens, dann ließ ich einen Flügel los und packte mit beiden Händen den anderen. Es war eine wackelige Angelegenheit, und hätte es sich in dem Moment gedreht, wäre ich verloren gewesen. Doch das tat es nicht, anscheinend war es zufrieden, sich zu den Sternen zu erheben. Es bewegte die Flügel und flog glatt und kraftvoll

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