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Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising

Titel: Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Talon versucht hat, mich zu schwängern?«
    Wieder wirkte er amüsiert. »Ja.«
    In mir keimte Wut auf, und ich ballte die Hände zu Fäusten. »Und das findest du in Ordnung?«
    »Nein.«
    »Wieso zum Teufel hast du mich dann nicht gewarnt?«
    »Weil man mich gewarnt hat, es nicht zu tun.«
    Ich schnaubte leise. »Und du tust alles, was man dir sagt? Das ist doch Unsinn, Misha.«
    »Es passiert eine Menge, wovon du keine Ahnung hast. Mein Handlungsspielraum ist sehr beschränkt, und so sehr ich es auch möchte, ich kann nichts dagegen tun.«
    Ich hob erstaunt die Brauen. »Könntest du diese dramatische Aussage vielleicht näher erläutern?«
    »Noch nicht.«
    Ich stieß die Luft aus und dachte über das nach, was er mir vor ein paar Tagen erzählt hatte. »Du hast neulich von dem potentiellen Supersoldaten gesprochen, der nur die positiven Eigenschaften eines Vampirs hat und nicht seine Beschränkungen. Arbeitest du daran? Versuchst du Menschen- und Vampirgene zu kreuzen und einen Supersoldaten zu schaffen?«
    »Vielleicht.« Er lächelte trocken.
    »Was ist mit Kreuzungen von Nichtmenschen?«

    »Was soll mit ihnen sein?«
    »Hast du etwas damit zu tun? Versuchst du auch solche zu kreieren?«
    »Das habe ich doch schon verneint.«
    Etwas in seinem Gesichtsausdruck oder an seinem Blick verriet mir, dass er mir gerade die erste richtige Lüge aufgetischt hatte. »Dann weißt du also nicht, dass ich neulich, kurz nachdem wir telefoniert haben, angegriffen worden bin.«
    Er hob eine Braue. »Ich will mit dir vögeln, nicht dich umbringen.«
    Ich lehnte mich zurück und wusste nicht, ob ich ihm vertrauen konnte oder nicht. »Das beantwortet nicht meine Frage.«
    »Doch.« Er zögerte. »Ich habe versucht, dich zu warnen, aber du hast aufgelegt.«
    »Du wusstest also von dem Angriff auf dem Friedhof?«
    »Ja.«
    »Woher wussten diese Leute, wo ich bin?«
    Er schaute auf den Arm, in dem der Peilsender war, und gab mir damit die Antwort. Ich fluchte leise. »Woher wusstest du dann von dem Angriff?«
    Er lächelte erneut auf diese gewisse Art und antwortete nicht.
    Ich tippte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch. »Sagst du mir nun, wem Konane gehört?«
    Sein Blick glitt meinen Körper hinunter, und das Feuer, das in mir schlummerte, loderte von Neuem auf. Er sah mich mit seinen silberfarbenen Augen direkt an und spiegelte meine Lust. Ich wollte ihn nicht begehren, doch ich hatte keine andere Wahl. Ich brauchte noch die eine Antwort von ihm.

    »Erst will ich noch zwei Stunden dort drüben mit dir haben«, erklärte er und nickte zu der tanzenden Menge.
    »Warum?«
    Er lächelte süßlich, wirkte dabei aber kühl und berechnend. In dem Augenblick bemerkte ich die Ähnlichkeit zwischen ihm und Talon. »Das ist egal.«
    Am Ende war es wohl tatsächlich egal. Er bekam seine zwei Stunden. Dann bekam ich den Namen.
    Talon.

14
    I ch ging zu den Waschräumen und duschte heiß und ausgiebig. Es half zwar nicht viel gegen das Brennen in meinem Körper, doch ich fühlte mich anschließend zumindest sauberer, und die Mondhitze tobte nicht länger durch meine Adern. Wenigstens dafür hatte Misha gesorgt, wenn auch für nichts anderes. Vielleicht wollte er sichergehen, dass ich ihn wiedersehen wollte.
    Doch wenn er das dachte, kannte er mich schlecht. Aber eigentlich wusste ich ja auch nichts von ihm. Oder von Talon.
    Zumindest hatte er meine Fragen beantwortet – ob ehrlich oder nicht, würde sich zeigen.
    Doch die Nacht hatte noch etwas anders bewirkt. Sie hatte mich in meinem Entschluss bestärkt, niemals ein Wächter zu werden. Wächter, egal ob Männer oder Frauen, versuchten häufig mittels Sex an Informationen zu kommen, und das Zusammensein mit Misha war ein kleiner Vorgeschmack darauf gewesen. Ich hatte kein Problem, mit jemandem zu schlafen, den ich nicht kannte. Das hatte ich die meiste Zeit getan und mich dabei prächtig amüsiert. Aber mit jemandem zu schlafen, nur um an Informationen zu kommen, hatte den Geschmack von Prostitution, und das war unangenehm.

    Aber hatte ich nicht genau das soeben getan? Klar, ich kannte Misha, aber machte das wirklich einen Unterschied? Dass ich mich auf die Situation eingelassen hatte, zeigte, dass ich meinem Bruder ähnlicher war und mehr zum verdeckten Ermittler taugte, als ich gedacht hatte.
    Das war der unangenehmste Gedanke überhaupt.
    Ich fuhr mir mit der Hand über meine brennenden Augen und spähte auf die Wanduhr. Es war kurz nach zwei, und ich musste dringend los. Ich

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