Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising
krächzte ich, »aber ich konnte dich nicht mit Rhoan nach Sydney fahren lassen, bevor ich mit ihm gesprochen hatte.«
»Mach dir deshalb keine Sorgen.«
»Wo sind wir?«
»Immer noch in dieser Scheune auf dem Land.«
Ich fluchte leise und versuchte mich aufzurichten, aber meine Muskeln schienen aus Pudding zu sein. Er drückte mich behutsam zurück.
»Man wird uns hier finden!«, stieß ich hervor.
»Wenn uns hier irgendjemand finden sollte, komme ich schon damit zurecht.« Obwohl er neutral klang, war mir absolut klar, wie er mit jedem zurechtkam, der uns fand. »Jetzt musst du dich erst einmal ausruhen.«
»Ich kann nicht.« Ich hörte mich wie ein bockiges Kind an, und genauso fühlte ich mich auch. »Ich habe das Gefühl, als würde ich am ganzen Körper brennen.«
»Ich weiß.« Seine Stimme klang düster. »Rhoan wird bald zurück sein.«
»Von wo? Wieso ist er nicht hier?«
»Ruhig«, sagte er sanft. »Ruh dich aus, und schone deine Kräfte.«
Mein Körper wollte seinen Worten offenbar unbedingt gehorchen. Ich schloss die Augen, doch das Brennen hörte nicht auf. Ich bewegte meine Hand, versuchte einen bequemeren Platz für sie zu finden und hörte das Klirren der Ketten. »Wieso sind die immer noch da?«
»Weil wir hier nichts gefunden haben, mit dem wir sie öffnen können.« Er drang in meine Gedanken ein, wie eine kühle Kraft, gegen die ich mich nicht wehren konnte. Schlaf, Riley.
Gegen meinen Willen schlief ich ein.
Als ich das nächste Mal erwachte, hatte der Schmerz endlich nachgelassen. Ich lag im Dunkeln und hatte nicht mehr das Gefühl, im Ofen zu schmoren. Der Schmerz in meinem Arm hatte deutlich nachgelassen genauso wie der an Handgelenken und Fesseln. Ich bewegte mich und war
erleichtert, als ich nur das Rascheln der Laken hörte. Die Ketten waren endlich ab.
Ich schlug die Augen auf und sah Schatten, die sich mit Spinnweben mischten. Ich blinzelte, bemerkte das Wellblechdach hinter den Spinnweben und stellte fest, dass ich mich noch immer in der Scheune befand. Die Luft war staubig und roch intensiv nach Holz, Rauch und Vanille. Doch stärker noch war der warme Duft von Gewürzen und Leder. Ein Geruch, den ich überall wiedererkennen würde. Ich lächelte und sah nach links.
Rhoan saß in einem Stuhl neben dem Bett, seine kurzen roten Haare standen in alle Richtungen ab, seine nackten Füße lagen auf der Kommode, die Beine hatte er leicht gespreizt. Er trug nur schwarze Boxershorts, keine Jeans, hatte jedoch einen Pullover an. Auch der war schwarz. In Anbetracht seiner Vorliebe für knallige Farben war es ziemlich überraschend, ihn ganz in Schwarz vorzufinden.
Seine rauchfarbenen Augen trafen meinen Blick, und ich sah, wie erleichtert er war. »Ich habe mich schon gefragt, ob du überhaupt noch einmal aufwachst.«
Seine Stimme klang müde, und ich hob eine Braue. »Die Wunde war offensichtlich schlimmer, als ich gedacht habe.«
Er nahm den Fuß von der Kommode und kam vorsichtig zu mir. Das Bett knarrte, als er sich setzte. »Das ist eine Untertreibung.«
Er nahm meine Hand und drückte sie direkt an sein Herz. Ich spürte den regelmäßigen Schlag, und ohne dass er etwas sagen musste, verstand ich, wie knapp ich mit dem Leben davongekommen war.
»Versuch ja nie wieder vor mir zu sterben, hörst du? Das verbiete ich dir. Für immer.«
Mir kamen die Tränen, und ich blinzelte sie weg. »Aber es war doch nur ein Pfeil …«
»Er war aus Silber«, fiel er mir ins Wort. »Mit Widerhaken, die dazu die Haut aufreißen und in den Körper eindringen. Du bist vergiftet worden, von innen und von außen.«
Ich war geschockt. Kein Wunder, dass es so gebrannt hatte. Ich schluckte, aber meine Kehle blieb trocken. »Aber wenn die von mir das Gleiche wollen wie von dir, wieso machen die dann so etwas?«
Er zuckte mit den Schultern. »Jacks Theorie ist, dass eine Frau mit allen Eiern auf die Welt kommt, die sie jemals haben wird, wohingegen ein Mann ständig neues Sperma produziert.Vielleicht wollten sie nur die Eier haben.«
Es waren Mistkerle und noch dazu verrückt. »Und wie habt ihr die Widerhaken herausbekommen?«
»Mit einem neuen Untersuchungsgerät, das Jack von der Abteilung geliehen hat. Ein Widerhaken steckte in deiner Schulter, der andere war deinen Arm hinuntergewandert.« Er zögerte. »Du warst im Delirium. Es war nicht ganz einfach.«
Seine Stimme ließ vermuten, dass etwas vorgefallen war, und es war nicht schwer zu erraten, was. Nachdem das Silber entfernt war,
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