Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mondscheinbaeckerin

Die Mondscheinbaeckerin

Titel: Die Mondscheinbaeckerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
Vom Netzwerk:
Ich muss sie dir zeigen .«
    Sie blieb so unvermittelt stehen, dass er fast gegen sie stieß. »Dann tu das.«
    Â»Das geht jetzt nicht.« Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Bitte glaub mir das.«
    Â»Was bleibt mir anderes übrig?«
    Sie wanderten schweigend um den See herum und kehrten zum Haus zurück, wo Penny ihnen zum Lunch Sandwiches und Obst servierte. Als Penny hinter Emilys Stuhl vorbeikam, deutete sie lächelnd auf diese und streckte den Daumen in die Höhe, bevor sie ins Haus ging, weil das Telefon klingelte.
    Er erwiderte ihr Lächeln.
    Nach dem Essen stand Emily auf und trat ans Geländer der Terrasse. Wins Blick wanderte von ihren langen Beinen und ihrem Körper zu ihrem Gesicht. Fasziniert beobachtete er, wie sich das Band aus ihren Haaren löste und auf dem Boden landete.
    Â»Schade, dass ich keinen Badeanzug dabeihabe«, sagte sie. »Ich würde gern ins Wasser springen und mich abkühlen.«
    Â»Komm ins Haus, da ist es kühl. Ich zeig dir alles.«
    Als sie sich umdrehte, hob er ihr Haarband vom Boden auf. »Du hast was verloren.«
    Sie streckte die Hand aus. »Danke.«
    Doch er schob das Band in seine Tasche.
    Â»Willst du es mir nicht geben?«, fragte sie.
    Â»Irgendwann«, antwortete er und betrat das dunkle Wohnzimmer. Beim Anblick des Raums verstummte sie. An den Wänden hingen keine Bilder von Sanddünen oder alte Holzbojen wie in manchen der anderen Ferienhäuser, die an Fischlokale erinnerten. Dieses Haus sah aus, als würde Wins Familie tatsächlich viel Zeit darin verbringen. Die Möbel waren gemütlich und ein wenig abgewohnt. Eine Wand wurde von einem Flachbildschirm beherrscht, und auf dem Boden darunter lagen Wii-Zubehör und jede Menge DVD s. Da Reisen, die länger als einen Tag dauerten, für die Coffeys nicht möglich waren, verbrachten sie ihre Ferien für gewöhnlich am See.
    Â»Es ist viel gemütlicher, als ich erwartet hatte«, bemerkte Emily.
    Â»Man kann nicht nur im Elfenbeinturm leben.«
    Er führte sie in die erste Etage, um ihr die vier Zimmer zu zeigen, dann durch eine Tür im Wäscheschrank in den ausgebauten Speicher im zweiten Stock. Dort befanden sich lediglich ein niedriges Sofa, ein Stapel Bücher, ein Fernseher und einige Kartons. Sein Reich. Er liebte seine Familie, aber wenn alle hier draußen waren, brauchte er einen Rückzugsort. Obwohl er das Haus in der Main Street mit seinen kalten Marmorböden und seiner bedrückenden Geschichte weniger gern mochte als das Seehaus, war es im Stadthaus bedeutend leichter, einander aus dem Weg zu gehen.
    Â»Ich verbringe viel Zeit hier oben«, erklärte er, während sie sich umschaute. Das einzige Licht kam von den dreieckigen Fenstern an der hinteren abgeschrägten Wand. Rosafarbene Wollmäuse wirbelten durch die Luft.
    Â»Ich verstehe, warum. Der Raum hat etwas Mysteriöses. Er passt zu dir.« Sie trat an die Fenster. »Toller Ausblick.«
    Er betrachtete ihre Silhouette von der anderen Seite des Raums aus, bewegte sich auf sie zu, blieb, nur Zentimeter von ihr entfernt, hinter ihr stehen und merkte, dass sie ihn spürte.
    Â»Du bist plötzlich so still.«
    Sie schluckte. »Ich weiß nicht, wie du das machst.«
    Er beugte sich ein wenig vor. Ihre Haare rochen nach Blumen, irgendwie nach Flieder. »Was?«
    Â»Deine Berührung.«
    Â»Ich berühre dich nicht, Emily.«
    Sie drehte sich um. »Genau das ist es. Es fühlt sich an, als würdest du mich anfassen. Wie machst du das? Es ist, als würde dich eine Aura umgeben, die ich nicht sehen, nur spüren kann. Ich begreife das nicht.«
    Sie spürte es. Das hatte noch nie zuvor jemand getan.
    Sie wartete, dass er es erklärte oder abstritt, doch das konnte er nicht. Er trat näher ans Fenster. »Früher hat das alles deiner Familie gehört«, teilte er ihr mit.
    Â»Was alles?«
    Â»Der ganze Piney Woods Lake. Die Shelbys haben Parzelle um Parzelle verkauft und damit ihr Geld verdient.« Er deutete auf die Bäume. »Der Waldgrund auf der anderen Seite des Sees gehört nach wie vor deinem Großvater. Er dürfte Millionen wert sein. Meinen Vater macht das noch ganz wahnsinnig. Er möchte, dass dein Großvater ihm einen Teil davon verkauft.«
    Â»Warum?«
    Â»Die Coffeys reden gern ein Wörtchen mit bei der Entwicklung von Mullaby. Bei Wohnhäusern und

Weitere Kostenlose Bücher