Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mondscheinbaeckerin

Die Mondscheinbaeckerin

Titel: Die Mondscheinbaeckerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
Vom Netzwerk:
mir alles .«
    Als Julia die Tür einige Stunden später öffnete, begrüßte Sawyer sie mit den Worten: »Lass mich eins gleich klarstellen: Zwischen Holly und mir ist nichts mehr.«
    Julia freute sich, ihn zu sehen, doch es gab jede Menge zu besprechen. »Aber ihr passt zusammen. Habt ihr je daran gedacht, wieder zusammenzugehen?«
    Â»Ich will gar nicht zu ihr passen. Holly verkauft mir ihren Anteil an unserem gemeinsamen Haus. Sie wird in ein paar Wochen wieder heiraten. Und sie ist schwanger. Ich hatte völlig vergessen, dass sie sich für dieses Wochenende angekündigt hatte.«
    Â»Meine Schuld. Tut mir leid.«
    Â»Keine Ursache. Das mit dir mach ich gern wieder.« Als er ihre Wohnung betreten wollte, erstarrte sie, die Hand auf der Türklinke. Er wich einen Schritt zurück. »Du möchtest nicht, dass ich reinkomme?«
    Â»Das ist es nicht. Ich betrachte diese Wohnung nur als Übergangslösung. Sie ist nicht sonderlich präsentabel.«
    Â»Mir ist egal, wie deine Wohnung aussieht.«
    Â»Sorry, die Antwort hat sich irgendwie eingeschliffen.« Sie hielt ihm die Tür auf.
    Er holte tief Luft, trat mit Siegerlächeln ein und stemmte die Hände in die Hüften. »Hier wollte ich rein, seit du wieder da bist. Nein, es ist nicht, wie du denkst. An meinen Pizzaabenden mit Stella raubt mir dieser unglaubliche Duft von deinen Kuchen fast den Verstand.«
    Â»Kannst du sie sehen?«, erkundigte sich Julia.
    Â»Ja, immer. Deine Haare glitzern davon.« Er deutete auf ihre Hand. »In der Manschette deiner Bluse ist auch was.«
    Julia drehte den Aufschlag um, und tatsächlich rieselten Mehl und Zucker heraus. »Erstaunlich.«
    Â»Zeigst du mir dein Reich?«, fragte Sawyer.
    Â»Das lässt sich von hier aus erledigen.« Sie deutete auf die jeweiligen Türen. »Schlafzimmer, Bad, Küche, Wohnzimmer.« Dann führte sie ihn in den winzigen Wohnraum und bot ihm einen Platz an. Sie selbst blieb stehen, weil sie zu nervös war, um sich zu setzen. »Das Zweisitzersofa hab ich von Stellas Mutter. Meine eigene hübsche Couch ist in Baltimore eingelagert.«
    Â»Willst du sie irgendwann holen?«
    Â»Keine Ahnung.«
    Er lehnte sich zurück. »Hast du dich heute Morgen im Lokal tatsächlich mit Beverly gestritten?«
    Julia musste lachen. »Hat Stella dir das erzählt, oder hat es sich schon rumgesprochen?«
    Â»Beides. Was ist passiert?«
    Â»Ich musste ein paar Dinge loswerden. Sie offenbar auch.«
    Â»Angeblich hast du gesagt, du würdest das Lokal nicht verkaufen«, meinte er vorsichtig.
    Â»Tja, das hat mich genauso überrascht wie dich.«
    Â»Und was ist mit deinem Zweijahresplan? Heißt das, dass du bleiben wirst?«
    Sie zögerte mit der Antwort. »Erinnerst du dich, dass ich dir noch was Wichtiges mitteilen wollte? Das mach ich jetzt. Danach lass ich dich zum Nachdenken allein, okay?«
    Â»Allein im Sinne von: Du gehst und kommst nicht mehr wieder?«
    Â»Allein im Sinne von: Ich mache einen Spaziergang. Was danach passiert, werden wir sehen.«
    Â»Gut«, sagte er. »Schieß los.«
    Â»Augenblick.« Sie ging ins Schlafzimmer und holte das alte Algebraschulbuch unter ihrem Bett hervor, schlug es auf und betrachtete die beiden Fotos, die sie von ihrem Kind hatte. Von Sawyers Kind. Sie hatte die Bilder noch an der Collier in dieses Buch gesteckt; ein anderer Aufbewahrungsort war ihr seitdem nicht eingefallen. Julia legte das Buch aufs Bett, kehrte mit den Fotos ins Wohnzimmer zurück und reichte sie ihm, bevor sie einen Rückzieher machen konnte.
    Sie beobachtete, wie er die Bilder verwirrt betrachtete und dann den Kopf hob.
    Â»Sie ist am fünften Mai zur Welt gekommen«, erklärte sie. »Wog sechs Pfund, sah mir überhaupt nicht ähnlich, dir dafür umso mehr. Blonde Haare und blaue Augen. Ein Paar aus Washington, D . C ., hat sie adoptiert.«
    Â»Ich habe eine Tochter?«
    Sie nickte und ging, bevor er weitere Fragen stellen konnte.
    Hitze stieg von den Metallsitzen der Tribüne auf. Julias Lieblingsplatz in der Teenagerzeit lag neben der Pressekabine im Schatten.
    Julia war seit ihrem sechzehnten Lebensjahr nicht mehr hier gewesen. Es fühlte sich anders an und doch auf unheimliche Weise ähnlich. Von diesem Platz aus konnte sie zur Fünfzig-Meter-Linie hinuntersehen, wo alles passiert war, wo ihr Leben sich verändert hatte. Vom

Weitere Kostenlose Bücher