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Die Monster von Templeton

Die Monster von Templeton

Titel: Die Monster von Templeton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Groff
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Statue von Chingachcook und seinem Hund am Susquehanna.
    Jemand Der Ihnen Nicht Übel Gesinnt Ist
    ***
    Sexter April
    An Jemand Der Wo Mir Nicht Übel Gesinnt Ist Aber Auch Nicht Wohlgesinnt
    Ich brauch keine Warnung von Ihrer Seite, wer auch immer Sie sind, aber jedenfalls ne Frau, das is sicher. Hinterhältige Schlampe, Sie. Niemand hat mir in meinem ganzen Lehm was anderes gewünscht als wie Schaden. Ich kann auf mich selber aufpassen. Wenn Sie glauben, Sie sind Christin, dann beten Sie für Ihre eigene Seele. Braten sollen Sie in der Hölle.
    «Madam Ginger», wie Sie schreiben
    ***
    Averell Cottage
16. April 1862
    Es hat zwei Wochen gedauert, doch ich habe mit meinem Anwalt gesprochen und kann Ihnen 20.000 $ geben, in gesetzlichen Zahlungsmitteln. Es ist alles, was mein Vater mir bei seinem Tod hinterlassen hat. Wenn Sie am Abend des 17. April um acht Uhr abends zu mir ins Haus kommen, werde ich Sie mit einem schnellen Pferd und dem Geld in einer Schatulle versorgen. Im Gegenzug werden Sie schriftlich bestätigen, dass Sie nicht mehr nach Templeton zurückkehren werden, und für immer fortbleiben. Sollten Sie einverstanden sein, werden Sie mir heute einen entsprechenden Brief schreiben.
    C. A. G.
    ***
    Dr. Spotters Akademie
17. April
    Ah!
Enfin
sprechen Sie meine Sprache, Madame Graves. 20.000 $ sind nicht einmal ein Bruchteil des Vermögens von Miss Temple, doch so werde ich wenigstens nicht die nächsten dreißig Jahre ihr Geplapper ertragen müssen. Alors, ich bin einverstanden. Bis heute Abend. Sie haben mich von einer beträchtlichen Bürde befreit, Madame.
    Le Quoi
    ***
    Averell Cottage, Templeton
18. April
(aufgesetzt)
    Lieber «Papa Gin Stone»,
nun, meine Liebe, da wären wir also. Heute habe ich einen Deiner besten Kunden weggeschickt, Monsieur Le Quoi, und als Wiedergutmachung sende ich Dir meine Bedienstete Marie-Claude. Vielleicht wird sie weinen – ich habe sie endgültig entlassen, und sie bringt ihre Familie mit dem Lohn durch, den ich ihr zahle. Vielleicht hast Du ja Verwendung für sie. Sie arbeitet ordentlich und wäre selbst an einem Ort wie dem Deinen fleißig. Wenn Du sie zu anderen Zwecken einsetzen möchtest, ist sie gewiss hübsch genug. Ich würde 50 $ im Monat vorschlagen – das arme, törichte Ding wird es für ein Vermögen halten. Und nimm bitte auch diese Nussküchlein an, die ich Dir schicke. Ich bin beim Backen heute Morgen etwas übers Ziel hinausgeschossen und habe zu viele für den Frauenverein gebacken. Vielleicht können wir ja Freundinnen werden, Ginger. Ich bin einsam.
     
    Averell Cottage, Templeton
18. April 1862
    Charlotte,
Sie verachten mich – Sie verurteilen mich – in Ordnung. Vielleicht haben Sie heute ja Ihren französischen Freund vermisst, stimmt’s? Er sagte mir, Sie hätten heute Nachmittag Ihren Pfarrer aufgesucht, wegen Ihrer Hochzeit in zwei Tagen. Doch ach, der Franzose ist nicht aufgetaucht. Und als Sie nach der Akademie schickten, um nachzuschauen, was denn los sei, war er fort. Und der schmierige alte Dr. Spotter war so verlegen; seine ganzen Habseligkeiten hat der Franzose mitgenommen, einfach so, die alte Ratte. Ach, Sie armes Ding. Natürlich hatte ich meine Klaue schon in seinen Wanst geschlagen. Nein, er ist am Leben, reitet einfach nach Albany, wo er eine Postkutsche nach Boston nehmen wird, um ein neues Leben zu beginnen. Ihnen hat er die folgende Nachricht hinterlassen, die ich hier beilege.
    Charlotte,
mon chou,
ich konnte mich nicht länger verstellen. Am Ende liebte ich meine Freiheit doch mehr, als ich Sie liebte. Wenn das ein Trost für Sie ist, so liebte ich Sie durchaus, an einem gewissen Punkt, auf gewisse Weise. Ich wünsche Ihnen Glück. Charles
    Sehen Sie, meine Liebe? Er liebte sie durchaus. Alles ist folglich in bester Ordnung. Jedenfalls ist es nur zum Besten, dass er aus dieser Räuberhöhle geflohen ist, diesem Schlangennest, diesem schrecklichen kleinen Ort namens Templeton. Sodom und Gomorrha! Finden Sie nicht? Ich habe Ihnen einen Gefallen getan, wissen Sie?
    Ihre Freundin
    Cinnamon
    ***
    Averell Cottage, Templeton
Zwanzigster November 1862
    Liebe Miss Temple,
vermutlich erinnern Sie sich an mich, obwohl Sie so lange nicht geschrieben haben – seit April, wenn ich mich recht entsinne? Heute hörte ich, dass Sie im Begriff sind, nach Templeton zurückzukehren, und dass Sie Ihren «Neffen» mitbringen. Ich hoffe sehr, es ist Ihnen gut ergangen bei Ihrer Schwester Daisy in Manhattan – und wie traurig die Nachricht

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