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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Na? Sie hatten doch behauptet, das Ganze sei bombensicher?«
    »Ach, nichts wie Angabe«, erwiderte sie.
    »Und was ist das hier, hm?« fragte er, ihren Körper betrachtend.
    Ihr Lachen erstarb, denn erst jetzt wurde sie sich ihrer spärlichen Bekleidung bewußt. »Ich will meinen Overall wieder überziehen«, sagte sie und griff danach. Da fiel seine Rechte schwer auf ihre Schulter und preßte sie auf die Erde.
    »Lassen Sie das!« flüsterte sie.
    »Du willst ja gar nicht, daß ich es lasse«, sagte er und küßte sie.
    Zuerst wehrte sie sich aus Leibeskräften, doch als sie die Kühle und Weichheit seiner Haut spürte, schwand aller Widerstand.
    Cesare stieß die Tür der Hütte mit dem Fuß auf. »Hier ist niemand«, sagte er.
    Sie ging hinein, er folgte. »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Wir warten«, erwiderte sie kurz.
    In der Hütte befanden sich ein Tisch und einige halb zerbrochene Stühle. Cesare suchte für Luke den besten aus. Sie setzte sich. Er zündete zwei Zigaretten an und reichte ihr eine. Sie nahm sie wortlos.
    »Warum bist du so still?« sagte er nach ein paar Zügen.
    Sie hob die Achseln. »Was gäbe es noch zu sagen? Du hast ja dein Ziel erreicht.«
    »Und weiterer Worte erscheint dir diese Stunde nicht wert?«
    Sie sah ihn an. »Was würde das ändern? Es passiert nicht wieder.«
    »Bist du deiner Sache stets so sicher? Woher willst du wissen, was morgen passiert?«
    »Morgen werde ich genug Geld haben, um mir einen Ferrari zu kaufen«, sagte sie mit bitterem Unterton. »Und wir. wir
    werden uns nie wiedersehen.«
    »Mehr hat es dir nicht bedeutet?« Er lachte kurz. »Ein Auto? Gewiß, ein Ferrari leistet viel, aber lieben kann er dich nicht.«
    »Du wagst es, von Liebe zu reden? Vergiß nicht, daß ich genau über dich Bescheid weiß. Wie viele Frauen hast du schon mit deinen schönen Redensarten von Liebe belogen? Zehn, zwanzig, hundert oder noch mehr?«
    Seine Augen verschleierten sich. »Ein Mann vermag an vielen Orten zu wohnen, ohne sie Heimat zu nennen«, antwortete er mit einem Zitat.
    Sie hörten draußen ein Auto herankommen. Luke Nichols stand auf, ging an Cesare vorbei zur Tür, drehte sich noch einmal zu ihm um und sagte: »Es ist vorbei. Ich erklärte dir ja, daß ich nie wieder die Verlierende sein werde.«
    »Aber da hinten, unter dem Auto, warst du offenbar anderer Meinung«, sagte er mit leisem Spott.
    »Ich bin für das, was ich tat, bezahlt worden«, entgegnete sie schroff. »Ich hatte den Auftrag, dich hier festzuhalten.« Sie stieß die Tür auf.
    Draußen im Sonnenschein standen zwei Männer; die Pistolen in ihren Händen waren auf Cesare gerichtet.
    Luke blickte über die Schulter zu ihm zurück. »Verstehst du jetzt, was ich meine?« Vorsichtshalber trat sie hinter die Männer. »Wir sind nicht gekommen, um Cesare Cardinalis Loblied zu singen.«
    Zwanzigstes Kapitel
    Langsam kamen die Männer auf die Hütte zu. Sie betraten den Raum und schlossen die Tür hinter sich. Dann musterten sie Cesare finster.
    »Wo ist Matteo?« fragte er.
    Allie Fargo lächelte. »Leider unabkömmlich. Deshalb hat er uns geschickt.«
    Cesares Muskeln strafften sich, seine Lippen waren plötzlich trocken. Er benetzte sie mit der Zunge. Wie sinnlos das alles. Was gewann Matteo, wenn er ihn umbringen ließ? »Da muß ein Mißverständnis vorliegen.«
    Fargo schüttelte den Kopf. »Kein Mißverständnis.« Er trat vor und machte mit seiner Pistole eine befehlende Geste. »Umdrehen, Gesicht zur Wand und Hände flach anlegen. Über dem Kopf! Und ganz langsam!«
    Cesare sah ihn an, dann befolgte er langsam den Befehl. Er spürte, wie Fargo seinen Anzug abtastete. »Ich habe keine Pistole bei mir«, sagte er.
    »Danach suche ich nicht.«
    Das Stilett lag, vom Ärmel verdeckt, kühl an Cesares über den Kopf gehaltenem Arm. »Auch das Messer werdet ihr nicht finden«, sagte er. »Um einen Rennwagen zu steuern, brauche ich ja keins.«
    Allie Fargo trat zurück. »Vermutlich nicht«, sagte er großmütig. »Du wirst es nun überhaupt nicht mehr brauchen.«
    Der zweite Pistolenheld fragte: »Gleich umlegen, Allie?« und hob seine Waffe etwas höher.
    Allie Fargo winkte ab. »Nein, ich habe meine eigenen Pläne. Dieser Bursche hier kriegt was ganz Besonderes.«
    Cesare drehte vorsichtig den Kopf und sah, wie Fargo etwas aus der Tasche zog. Als er bemerkte, daß Cesare ihn beobachtete, grinste er tückisch. »Weißt du, was das hier ist, Kleiner?« fragte er und hielt den Gegenstand hoch.
    Cesare

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