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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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danken, Mr. Crane.«
    Merlin runzelte verblüfft die Stirn. »Aber es war ja gar nic hts zu sehen oder zu hören. Kein Motorengeräusch, keine Hebel, keine Räder ...«
    »Seien Sie froh drum, Mr. Merlin«, lachte Schoenbrunn. »Wenn es irgendwelche Geräusche gegeben hätte, dann wären es vermutlich die letzten gewesen, die wir überhaupt ge hört hätten.«
    »Kommen Sie, wir trinken einen Schluck in meinem Büro«, forderte Judd die Anwesenden auf.
    »Darf ich noch einen Augenblick hierbleiben?« fragte der Deutsche. »Ich möchte meinem Baby noch ein bißchen zuschauen.«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Judd. »Und noch einmal: Herzlichen Glückwunsch!« Er ging zum Fahrstuhl, Doc Sawyer und Merlin schlössen sich an. »Drei Milliarden«, bemerkte Merlin trocken. »Das war ein echtes Sonderangebot«, grinste Judd. Merlin schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, warum Lud wig ausgestiegen ist.«
    »Das ist doch ganz einfach«, erklärte Judd. »Ludwig hat sich zurückgezogen, weil er keinen Profit sah, und die Regierung hatte kein Geld. Brasilien hatte damals schon Schulden von achtzig Milliarden, und der Internationale Währungsfond verlangte Sparmaßnahmen, an denen sie beinahe erstickt sind. Sie waren heilfroh, daß ich ihnen eine Milliarde bezahlt habe.«
    »Und Sie haben immer noch vor, hier zu bleiben?« fragte Merlin.
    »Ich werde hier bleiben«, sagte Judd trocken. »Sagen Sie ihm, daß es nicht funktioniert«, wandte sich Merlin an Sawyer. »Kein Mensch lebt für immer.« »Das kann ich nicht«, seufzte Doc Sawyer. »Niemand weiß, ob es funktioniert oder nicht.«
    »Das wird sich erst im Lauf der Jahre erweisen«, lächelte Judd und hielt die Tür zu seinem Büro auf. Fast Eddie wartete schon. »Sie sind alle untergebracht«, sagte er zu Judd. »Aber eins hat mich ein bißchen gewundert. Ich dachte, der Maharishi erlaubt seinen Leibwächtern nicht, Schußwaffen oder dergleichen zu tragen.« »Das dachte ich auch.« Judd war überrascht. »Dann stimmt etwas nicht«, meinte Fast Eddie. »Die Begleiter des Maharishi sind bis an die Zähne bewaffnet. Jeder hat eine Uzi-Maschinenpistole und weiß ich was für sonstige Knallkörper.«
    »Hast du mit Sofia gesprochen?« fragte Judd. »Leider nicht. Eins der Mädchen behauptete, sie fühle sich nicht wohl und müsse sich gleich hinlegen«, erwiderte Fast Eddie. »Aber das kam mir auch ziemlich merkwürdig vor. Sie hat mich nämlich gesehen, aber erkannt hat sie mich nicht. Sie hat mich so glasig angestarrt, als ob sie gedopt wäre.« Judd dachte einen Augenblick nach. »Vielleicht ist sie krank. Ich werde mal den Maharishi anrufen und fragen, ob ich Doc Sawyer zu ihr schicken soll.« Als er den Telefonhörer aufnahm, kam gerade Dr. Schoenbrunn ins Zimmer. Der Maharishi meldete sich. »Ja, bitte?« »Hier Crane. Willkommen in Xanadu. Ich habe gehört, daß Dr. Ivancich krank ist. Soll ich ihr meinen Arzt schicken?« »Ich glaube nicht, daß das nötig ist«, sagte der Maharishi mit gelassener Stimme. »Sie ist ein
    bißchen erkältet. Vielleicht hat der Flug sie angestrengt.«
    »Ein paar Antibiotika würden ihr sicher rasch helfen«, meinte Judd. Er drückte auf eine Taste, und der Videoschirm zeigte das Gesicht seines Gesprächspartners. Judd veränderte den Blickwinkel, und jetzt sah man, daß Sofia hinter dem Maharishi auf dem Bett saß. Links und rechts von ihr standen zwei Leibwächter.
    »Ich glaube, es genügt, wenn sie ein bißchen schläft«, sagte der Maharishi. »Wir haben alle Aufzeichnungen meiner Schwester entschlüsselt und in den Computer gefüttert. Wir können jetzt jederzeit mit der Analyse beginnen.« »Lassen Sie uns darüber reden, wenn Sofia wieder auf den Beinen ist«, sagte Judd.
    »Rufen Sie mich einfach an.« Er legte auf.
    Noch ehe Judd etwas sagen konnte, meldete sich der Deutsche zu Wort. »Wissen Sie, wer das ist?« fragte Dr. Schoenbrunn. Seine Stimme überschlug sich fast vor Erregung. Judd sah ihn erstaunt an. »Nein, sagen Sie es mir.« »Der Mann ist beim KGB«, erklärte Dr. Schoenbrunn. »Wir wissen schon lange von ihm, sind ihm aber noch nie so nahe gekommen.«
    »Wer ist >wir    »Der Mossad«, erläuterte Dr. Schoenbrunn. »Ich bin zwar kein Mossad-Agent, aber ich habe oft mit den Israelis zusammengearbeitet, auch bei der Eichmann-Entführung. Der KGB war damals auch hinter ihm her, aber wir waren schneller.« »Scheiße«, fluchte Judd. »Glauben Sie, Sofia arbeitet mit dem Maharishi zusammen?«
    »Ich

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