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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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anzugreifen, sobald sie die Südspitze der Insel umfuhr, und sie, wenn möglich, zu kapern.«
    »Er wußte nicht«, mischte Hunnar sich ein, »von wem die Befehle ausgingen. Das hat sein Kommandant ihm nie gesagt. Aber als erwähnt wurde, daß du und Freund September an Bord waren, menschliche Ausländer, erhoben sich Fragen in der Garnison. Man hatte sie gelehrt, daß man Menschen nichts zuleide tun dürfe.«
    September wandte sich von der Reling ab und fuhr fort: »Anscheinend sollte diese Empfehlung für diesen einen Angriff ignoriert werden. Instruktionen dieser Art brachten unseren Gefangenen und auch uns auf die Idee, daß der Befehl für den Angriff von jemand sehr Wichtigem und Einflußreichem kam, vielleicht sogar dem Landgrafen von Arsudun. Das weigerte sich der Gefangene freilich zu glauben.
    Ich argwöhne noch viel mehr, Jungchen.« Die Reling ächzte unter seinem Gesicht. »Die Slanderscree wäre für jeden hier eine reiche Beute. Aber daß der hiesige Landgraf tatsächlich die Ermordung von uns haarlosen Gesellen in Betracht zieht, bedeutet, daß er sich auf seinem Posten sehr sicher fühlen muß. Ich gehe sogar davon aus, daß er fast eine Garantie hatte, daß er im Falle eines Mißlingens nicht mit irgendwelchen Vergeltungsmaßnahmen seitens der Commonwealth-Behörden rechnen müßte. Und daraus wiederum schließe ich, daß es zwischen diesem Landgrafen und jemand sehr Wichtigem in der Hierarchie der Station eine Verbindung geben muß.«
    »Trell?«
    September dachte über Ethans Vorschlag nach. »Keine Ahnung. Zu uns war er ja sehr nett. Ich würde annehmen, jemand unmittelbar unter ihm, vielleicht sogar dieser Hafenmeister Xenaxis. Der sieht jedes Kilo, das aus- und eingeht. Es kann jeder sein, der daran interessiert ist, das augenblickliche Monopol auf den Handel mit Tran-ky-ky zu halten.
    Das Wichtige daran ist, daß wir keinerlei Hilfe von jemandem in Brass Monkey erwarten können, während wir uns außerhalb der Mauern der Station aufhalten. Die Jagd auf uns ist also frei, bis das nächste Commonwealth-Schiff im Orbit eintrifft. Und bis dahin sind es zwei Monate. Wenn wir jetzt zurückkehren und Meldung erstatten, verbringen wir die nächsten zwei Monate damit, Mordanschläge der einen oder der anderen Art abzuwehren. Jetzt, da man uns ganz offen angegriffen hat, wird, wer auch immer im Auftrag des Landgrafen oder hoher eingeborener Beamter von Arsudun gehandelt hat, sich Mühe geben, seine Spuren zu verwischen.« Er blickte zu der Mittelkabine hinunter, wo Eer-Meesach und Williams in ein Gespräch verwickelt waren.
    »Aber ehe wir uns endgültig entscheiden, möchte ich noch andere Meinungen hören.«
    Eines mußte man September lassen. Er fürchtete sich nicht davor, andere um die Meinung zu fragen, und seine eigene zu ändern, wenn er bessere Argumente hörte.
    »Ich denke, das Beste, was wir machen können, ist, unseren ursprünglichen Plan beizubehalten und zu versuchen, diese Insel-Konföderation in Gang zu bringen. Wenn wir nach Brass Monkey zurückkehren und Trell vor ein fait accompli stellen, glaube ich nicht, daß er, oder wer sonst hinter all dem steht, irgend etwas unternehmen wird. Es hat keinen Sinn mehr, uns zu töten, wenn das Monopol einmal gebrochen ist. Zumindest hoffe ich, daß er so vernünftig sein wird.«
    »Natürlich kann das Ganze ebenso gut Blödsinn sein. Dann wäre das, was hier passiert ist, ein ganz gewöhnlicher Raubüberfall.« Er blickte nach achtern, wo die südlichen Klippen der Insel Arsudun auf die Größe eines bescheidenen Erdhügels am Horizont zusammengeschrumpft waren.
     
    »Wir hätten das Schiff eingenommen«, beharrte die halb verärgert, halb verängstigt klingende Stimme, »wenn die Himmelsausländer sich nicht eingeschaltet hätten. Sie hatten die kurzen Messer bei sich, die mit Stücken der Sonne kämpfen.« Jetzt klang Abscheu in seiner Stimme mit.
    »Und welchen Nutzen hat Schwert oder Pfeil gegen Waffen, die Schilde durchdringen und Flöße in Brand stecken können?«
    Calonnin Ro-Vijar ließ sich gegen die Rückenlehne des wuchtigen hölzernen Armsessels sinken und starrte zu dem Fenster im dritten Stock der Burg hinaus. Von hier aus konnte er über die unregelmäßigen Dächer der Stadt und den Hafen hinausblicken, über die Eisenge, fast bis hinaus zum offenen Eismeer. Wenn er an ein anderes Fenster trat, konnte er die seltsamen, glatten Gebäude der Menschen studieren und die drei glasigen Schüsseln, wo ihre winzigen Fahrzeuge aus dem

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