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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich verhören zu lassen?«
    »Man schnallt ihn auf einen Streß-Analyzer«, antwortete Ethan. »Das ist eine Maschine. Sie überprüft seine Antworten auf schmerzlose Art und kann immer sagen, ob der Betreffende die Wahrheit spricht.«
    »Angenommen«, sagte Ta-hoding nachdenklich, »der Gefangene weigert sich überhaupt, Antwort zu geben.«
    »In diesem Fall wird er in Beugehaft… wird er eingesperrt, bis er sich freiwillig zur Antwort entschließt.«
    »Und wenn er sich entschließt, nie zu antworten?«
    »Dann wird er wohl in Beugehaft bleiben, denke ich.«
    »Und ihr bekommt die Antworten nie, die ihr braucht. Sehr ineffizient. Unsere Methode ist besser.«
    »Augenblick«, sagte Ethan. »Woher wißt ihr denn, daß seine letzten Antworten keine Lügen sind? Daß er nicht nur so tut, als würde er die Wahrheit sagen, nachdem ihr ihn gefol… verhört habt?«
    Ta-hodings Überraschung war noch größer als zuvor. Er schien tief betroffen. »Ein Gefangener würde sämtliche Verdienste verlieren, die er sich durch seinen Widerstand erworben hat. Er würde sterben und keinerlei Verdienste haben, die ihn durch das Leben nach dem Tode begleiten!«
    Ethan änderte seine Fragestellung. »Nachdem er alle Fragen, die ihr ihm gestellt habt, beantwortet hat, ehrlich und der Wahrheit gemäß, wenn das, was du behauptest, tatsächlich der Fall ist, warum ihn dann töten?«
    »Nicht alle werden getötet.«
    »Warum dann den einen töten?«
    »Weil er es verdient.« Klang da in der Stimme des Kapitäns eine Art Mitleid für Ethan mit? Gewisse Nuancen der Transprache bereiteten Ethan immer noch Schwierigkeiten.
    Er beschloß, etwas zu sagen, überlegte es sich dann aber anders. Besser, die Diskussion einzustellen, solange derjenige, dem sie galt, noch seine Qualen litt.
    Aber tat er das? Ethan spitzte die Ohren, hörte aber nur das Rauschen des Windes und das Schurren der Kufen auf dem Eis.
    September und Hunnar betraten das Deck. Ethan fragte sich, ob sein groß geratener Begleiter sich tatsächlich die Folterung mit angesehen hatte. Manchmal empfand er eine ungeheure Zuneigung zu dem Riesen, dann mochte er seinen stets sympathischen Humor, seine völlige Gleichgültigkeit gegenüber jeder Art von Gefahr und seine Bereitschaft, jederzeit sein Leben für einen Freund zu riskieren. Und dann wieder…
    Skua September war den Tran ähnlich, dachte er, und zwar nicht nur, was seine physische Größe anging. Und jedes Mal, wenn er diese Ähnlichkeit wieder unter Beweis stellte, war Ethan und Milliken Williams ein wenig unwohl. Manchmal kam September ihm wie ein Apfel vor. Die Haut der Zivilisation war hell und poliert, aber sehr, sehr dünn.
    »Nun Jungchen, jetzt haben wir erfahren, was wir wissen wollten.«
    »Ganz sicher habt ihr das«, erwiderte Ethan und gab sich Mühe, seine Stimme gleichgültig klingen zu lassen. Aber dann mußte der doch fragen: »Wer hat ihn denn getötet? Du, Sir Hunnar?«
    Der Tranritter schien verstimmt. »Ich, Freund Ethan? Niemals würde ich einen solchen Bruch der guten Manieren auf mich nehmen. Es stand mir nicht zu, jemandem den Todesstoß zu geben, der sich so große Verdienste erworben hatte. Nein«, fügte er beiläufig hinzu, »diese Ehre gebührte natürlich der Person, die in dieser Angelegenheit am meisten beleidigt worden war.«
    Und September ließ nicht zu, daß Ethan das Offenkundige ignorierte und führte mit schöner, gleichgültiger Brutalität den Gedanken zu Ende. »Das Mädchen hat es getan. Wer auch sonst? Sie wollte es langsam machen«, fuhr er im Gesprächston fort, »aber Hunner und Balavere überstimmten sie. Da der Gefangene sich tapfer gehalten hatte, schnitt sie ihm am Ende den…«
    Ethan preßte sich unter dem Schutzanzug die Hände vor die Ohren und zog sie erst weg, als Septembers Mund aufhörte, sich zu bewegen. Ihm war übel.
    »Du hast auch nicht gehört«, sagte der Riese mit sanfter Stimme, »wie die sie behandelt haben.«
    »Was für wichtige Informationen habt ihr denn aus ihm herausgeprügelt?« murmelte Ethan niedergeschlagen.
    September trat an die Reling, blickte auf das mit dünnem Schnee überzogene Eis hinunter, das unter dem Schiff dahinzog. »Dieser Angriff auf uns war ebenso zufällig und unvorbereitet wie der in der Kneipe in Arsudun.
    Unser Gefangener hatte einen Rang irgendwo zwischen Ritter und Junker. Der Kommandant der Festung war noch kein ganzer Ritter. Sie erhielten Befehle – der Gefangene wußte nicht genau, wann –, die Slanderscree

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