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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Slanderscree, Ta-hoding.
    Teeliam drehte sich um und sagte es ihm. »Er führt in die Hölle.«
    »Sehr gut.« September lächelte. »Dann rechne ich nicht damit, daß man uns folgen wird.« In diesem Augenblick wirkte er selbst ein wenig wie ein Dämon aus der Unterwelt. »Tretet zur Seite.«
    Nachdem er seinen Strahler eingestellt hatte, richtete er ihn auf die zugemauerte Türe. Der blaue Energiestrahl löste Stein, Zement und Pika-Pina-Kabel ohne Unterschied auf. Die Matrosen der Slanderscree murmelten ehrfürchtig. Sie hatten die Lichtmesser der Ausländer schon früher gesehen, hatten aber nicht gewußt, daß sie selbst das unzerbrechliche, feuersichere Pika-Pina verbrennen konnten.
    Sobald September ein paar waagrechte Linien in die Sperre geschnitten hatte, schaltete September den Strahler ab, um mit der Ladung zu sparen, und trat die übrigen Steine mit dem Fuß weg. Sie bereiteten erstaunlich wenig Mühe, und der alte Ritter Balavere Longax meinte, es gäbe eigentlich auch keinen Grund für eine wirklich massive Barrikade, da ja kein Tran aus freien Stücken durch jene Türe gehen würde.
    Ethan nahm eine der Fackeln aus der Halterung an der Wand und hielt sie durch die Öffnung. »Das sieht drinnen höher aus. Ich sehe den Tunnel, er neigt sich nach unten.«
    Aus den Scharen der dichtgedrängten Mannschaftsmitglieder erhob sich ein unsicheres Murren. Hunnar sah sie an. »Hier bleiben bedeutet unseren Tod. Alle, die den sicheren Tod wünschen, mögen bleiben. Diejenigen, die eine Chance zum Überleben haben wollen, und zur Rache, mögen uns folgen. Unsere menschlichen Freunde sagen, daß hier keine Gefahr liegt. Sie haben uns noch nie belogen. Ich glaube nicht, daß sie es jetzt tun.«
    Er drehte sich um, nahm sich eine Fackel und duckte sich unter dem niedrigen Türstock durch.
    »Ich habe nie gesagt, daß hier keine Gefahr wäre«, erklärte Ethan.
    »Das hat Freund September oder Freund Williams auch nicht getan«, erwiderte Hunnar und bewegte den Kopf etwas, um weiter in den Tunnel hineinblicken zu können. »Ich mache mir keine Sorgen um Gefahren, die vor uns liegen könnten. Unsere Matrosen und Ritter werden kämpfen, wenn sie müssen, aber es ist viel gefährlicher, sie in ihrer eigenen Fantasie schmoren zu lassen.«
    Die beiden setzten sich in Bewegung. In kurzen Abständen folgten ihnen September und Williams, Ta-hoding, Balavere und Hunnars zwei Junker. Als dann Teeliam und Elfa den Tunnel betraten, veränderte das Murmeln der Mannschaft seinen Klang, war nicht mehr verängstigt, sondern verlegen. Zu zweien oder dreien nahmen sie sich Fackeln, murmelten etwas von Dämonen und Teufeln, und folgten nach.
    Der Tunnel war gerade hoch genug, daß ein erwachsener Tran aufrecht gehen konnte. Obwohl ein Eispfad nach unten führte, verzichtete die Mannschaft auf diese Gelegenheit, sich schneller zu bewegen. So tasteten sie sich eher nach unten, statt zu chivanieren, und waren es durchaus zufrieden, den vorsichtigen Schritten der chivlosen Menschen zu folgen. Mächtige Steinblöcke bildeten Wände und Decke.
    Ohne Bezugspunkt verstrich die Zeit träge – wurde undeutlich, unbestimmt. »Wie tief, meinst du, sind wir jetzt?« fragte Ethan nach einer Weile Williams.
    »Schwer zu sagen, Ethan.« Der Lehrer tat einen Fehltritt, fing sich wieder und starrte bedeutungsvoll zur Decke. »Sechzig, vielleicht auch siebzig Meter unter der Burg. Oder mehr. Und in waagrechter Richtung sind wir auch ziemlich weit gekommen.«
    Der Tunnel verlief weiter in die Tiefe und machte keine Anstalten, ein Ende zu nehmen. Immer weiter stolperten sie. Und nirgends materialisierten geheimnisvolle Geister der Unterwelt, um sie zu quälen. Eine Brise wehte beständig hinter ihnen und trug den Geruch der jetzt fernen Verliese zu ihnen.
    Und dann veränderte der Tunnel plötzlich und unerwartet seinen Charakter. Die Decke über ihnen und die Wände wechselten von roh behauenem Stein zu einem Material, das die Farbe von cremiger Keramik hatte. Ethan berührte die Wand und kratzte mit dem behandschuhten Finger daran. Eis löste sich.
    Er konnte die Steine hinter der Eisschicht sehen. Wieder begannen die Matrosen, besorgt zu murren. Sie waren tapfere Leute, aber sie schritten hier geradewegs in die Alpträume ihrer Jugend hinein, und das machte auch den Mutigsten unter ihnen zu schaffen.
    »Umkehren bringt nichts«, sagte September leise. Er zog seinen Strahler, und sie setzten ihren Weg in die Tiefe fort.
    Einige Male blieben sie stehen,

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