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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Lewis«, erklärte er. »Was soll dieses Geschwätz über Immunität?«
Der Arrestierte neben mir erwiderte: »Ich arbeite für das Elektrizitätswerk. Das ist eine öffentliche Einrichtung. Könnten Sie das nicht auch gelten lassen?«
»Halt die Klappe!« sagte Kipper.
Major Lewis musterte mich von Kopf bis Fuß.
»Nun?« fragte er.
»Wollen Sie meine Papiere sehen?« bot ich ihm an.
»Meinen Sie das hier?«
Er wedelte mit dem Empfehlungsschreiben. Offenbar genügte es ihm nicht. Also griff ich in meine Jackentasche und holte die Hundemarke heraus.
Der Major betrachtete sie.
»Aha.«
»Sie erkennen meine Immunität an?«
»Notgedrungen.«
»Auch, daß ich beruflich im Untergrund war?«
»Meinetwegen.«
»Heißt das, Sie lassen mich gehen?«
»Verschwinden Sie, Herr Botschafter. Wir sind nur noch zwei Blocks vom Hauptquartier entfernt.«
»Danke, Major. Die Mondbasis wird Ihre Entscheidung mit Genugtuung aufnehmen.«
Der Major berührte mit zwei Fingern sein Käppchen und lächelte unter dem Schnurrbart.
»Ihre Festnahme war ein Versehen, okay. Aber jetzt hauen Sie schon ab.«

15.
    Erneut schlich ich wie ein Dieb durch die Nacht. Wieder einmal war ich auf der Suche nach einem Sichtfon. Diesmal dauerte es etwas länger, bis ich eines fand, aber schließlich konnte ich meine Kreditkarte in den Schlitz stecken. Mit nervösen Fingern wählte ich die Nummer des Mondbasisbüros.
    Timins starrte mich vom Bildschirm herab an. Er war erstaunt.
»Der Mutifreund höchstpersönlich!«
»Sie wissen ...«
»Seit einer halben Stunde klingelt mein Fon heiß«, erklärte er. »Sie sind bei einem Sympathisantentreffen aufgegriffen worden und haben sich der Festnahme widersetzt. Irgendwie ist es Ihnen gelungen, fünf bewaffnete Männer niederzuschlagen, drei weitere lebensgefährlich zu verletzen und zu fliehen. Der Sicherheitsdienst ist hinter Ihnen her, und die Medien sind angewiesen worden, Suchmeldungen auszustrahlen.«
»Was?«
Das hätte ich mir denken können. Als der Major seinen Fehler erkannte, hatte er seine eigene Rolle in dem Spiel natürlich beschönigt.
»Wir werden nicht abgehört«, fuhr Timins fort. »Meine Techniker haben Störsender installiert, die ein Anpeilen Ihres Aufenthaltsorts unmöglich machen.«
»Sind Sie sicher?«
»Ziemlich. Ich habe Neuigkeiten für Sie.«
»Noch mehr?«
»Haben Sie je von einem J. Z. Fleetwood gehört?«
»Dem Rechtsanwalt?«
»Ja. Er hat Ihren Fall übernommen.«
»Ist das alles?«
Timins nickte.
»Ach«, meinte er, »bevor ich's vergesse: Sie erinnern sich doch an Ellie Fenwick?«
»Das Pummelchen aus Ihrem Büro.«
»Richtig.« Er nannte mir ihre Adresse. »Wir haben ein halbes Dutzend anonymer Beschwerdebriefe an die Gesellschaft für angewandte Notdurft bekommen. Ellie hat einige davon. Sie wissen ja wohl, daß wir Sie unter dieser Bezeichnung führen, nicht wahr, Morgan?«
Ich fletschte die Zähne und verzichtete auf eine unflätige Entgegnung.
»Sie werden sicher nicht in Ihr Hotel zurückkehren wollen, wo man sie überall sucht.«
»Nein.«
»Vielleicht können Sie die Nacht bei Ellie verbringen. Sofern Sie glauben, daß Sie dort sicher sind. Sollte sich noch eine Gelegenheit ergeben, werden wir mit weiteren Neuigkeiten auf Sie zurückkommen.«
»Sie machen mir Mut.«
»Das war meine Absicht.«
»Danke. Übrigens war ein kleiner Kerl neben mir, als ich abgeführt wurde. Sagte, er arbeite im Elektrizitätswerk. Machen Sie ihn ausfindig. Er kann bezeugen, daß man mich freiwillig wieder laufengelassen hat.«
»Hat man das?«
»Ja.«
»Das überlasse ich besser meinem Informanten unter den Mutifreunden.«
»Dann soll er nebenbei erwähnen, daß ich versuche, Barnabas einen Strick zu drehen, weil er gegen die Mondbasis ist. Und setzen Sie sich mit Senator Tarken in Verbindung. Er muß seine Beziehungen spielen lassen, damit ich in Ruhe gelassen werde.«
»Das wird zwar nicht einfach sein, Morgan, aber ich tue mein Bestes.«
»Wenn es ganz übel aussieht, kann ich ja immer noch die Wahrheit sagen.«
»Es sieht ganz übel aus.«
»Hmm.«
»Eines noch«, meinte Timins. »Ich habe versucht, mit Ryder Verbindung aufzunehmen.«
»Und?«
»Er wird ebenfalls vermißt.«
»Vielleicht ist er auf Zechtour?«
»Das hätte er mich wissen lassen.«
»Sind Sie sicher?«
»Ja.«
»Phantastisch. Sonst noch was?«
»Das war's. Passen Sie auf sich auf, Morgan.«
»Ich werde mich bemühen.«

16.
    Fröstelnd stand ich im Schutz eines Müllcontainers gegenüber von Ellie Fenwicks Wohnblock und

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