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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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die Finger seiner linken Hand in den Mund und begann daran zu saugen.
»Ich bin es, James Morgan. Du erinnerst dich doch, nicht wahr?«
Er starrte mich aus leeren Augen an, und seine Lippen formten meinen Namen. Das war auch schon alles. Offenbar gefiel er ihm, selbst wenn er nichts damit anzufangen wußte.
»Charley«, sagte ich. »Was hat man dir angetan?«
    »Gaga.«
Er hatte nicht den Anschein, als würde es zu einem tiefschürfenden Gespräch kommen.
    »Ellie«, sagte ich.
»Ja, Jim?«
»Haben Sie den Zerhacker eingeschaltet?«
    »Ja, Jim.«
»Sehr schön. Holen Sie Timins ans Fon.«
»Gut, Jim.«
Ich wartete.
»Wie geht's?« fragte Timins.
»Fragen Sie nicht.«
» So schlimm kann es doch nicht sein, Morgan.«
    »Schlimmer.«
»Aber Sie sind doch erst einen Tag auf der Flucht.«
    »Es kommt mir vor wie ein Leben.«
»Was ist passiert?« fragte Ellie.
»Es geht um Ryder.«
»Ryder?« sagte Timins. »Was ist mit Ryder?«
    »Ich habe ihn gefunden.«
»Wo war er?«
»Hier, in diesem Haus. Die ganze Zeit über.« 
    »Ist er tot?« fragte Timins.
»Wie man's nimmt.«
»Was ist los mit Ihnen?« fragte Timins.
»Nicht mit mir «, erwiderte ich. »Sondern mit ihm .«
    »Und?«
»Es hat ihn erwischt. Er ist total plemplem.« 
    »Er ist doch nicht etwa verrückt geworden?« 
    »Genau das.«
»Ist er bei Ihnen?«
»Ja.«
»Holen Sie ihn.«
»Sie glauben mir wohl nicht, George?«
»Doch.«
»Was ist es dann?«
» Inwiefern ist er verrückt geworden, James?« 
    »Nun, er sitzt neben mir auf dem Boden und spielt  mit einem Plastikhubschrauber.«
    »Ich möchte mit ihm sprechen.«
»Wenn Sie wollen. Aber sein Erscheinungsbild ist  etwas ... äh ... ungewöhnlich.«
    »Was soll das heißen?«
»Er ist nackt.«
» Ganz nackt?« fragte Ellie.
»Ja.«
»Herrje«, entfuhr es ihr.
»Und alles, was er sagt, ist gaga.«
»Wie lange ist er schon in dem Zustand?«
    »Keine Ahnung.«
»Und wie konnte es dazu kommen?«
»Weiß nicht.«
»Großartig«, knirschte Timins.
»Ich schlage vor«, erwiderte ich, »Sie lassen ihn in aller Verschwiegenheit abholen.«
    »Warum ich?«
»Nun, wenn ich die Irrenwärter rufe, könnte es doch gut geschehen, daß sie mich mitnehmen und ihn unterschreiben lassen, nicht wahr?«
    »Da haben Sie recht.«
»Ich werde inzwischen herauszufinden versuchen, was ihm zugestoßen ist.«
»Glauben Sie«, warf Ellie ein, »daß es etwas mit Fulton zu tun hat?«
»Ich bin sicher.«
»Da fällt mir etwas ein«, meinte Ellie. »Ich habe eine Nachricht von Senator Tarken für Sie.«
»Und?«
»Er will Sie sehen.«
»Interessant. Ist er denn auf unserer Seite?«
»Zumindest gegen Hess.«
»Das zählt.«
»Was werden Sie machen?« fragte Timins.
»Mich mit ihm treffen, natürlich. Beim jetzigen Stand der Dinge kann ich es mir nicht leisten, diese Chance zu versäumen. Immerhin ist Tarken berühmt. Wer weiß, vielleicht kann er mit etwas erzählen, das Klarheit in das ganze Durcheinander bringt.«
    Ich war bereits eine Stunde vor der vereinbarten Zeit am Treffpunkt. Nicht gerade eine brillante Strategie, aber möglicherweise effektiv. Wenn er mit einem Haufen Sicherheitsbeamter auftauchte, würde ich es rechtzeitig genug merken, um mich aus dem Staub machen zu können. Die Minuten verstrichen, aber ich hatte kein Glück.
    Er kam nicht.

18.
    »Ich habe etwas für dich«, sagte Litkey und gab mir ein zusammengefaltetes Stück Papier. »Das hat man bei Senator Tarken gefunden, als man in seine Wohnung eindrang.«
    Ungläubig beugte ich mich vor und nahm es entgegen. Das konnte doch nicht sein. Er mußte meine Verwirrung bemerkt haben, denn er sprach weiter.
    »Man hat ihn tot aufgefunden. Ein sauberer Schnitt durch die Kehle.«
Ich schluckte meine Antwort herunter und betrachtete das Papier. Ein Blick genügte mir. Es war unterschriebenmit Hauptquartier des Sicherheitsdienstes.
Eine offizielle Verlautbarung, daß ich auf dem schnellsten Weg festzunehmen sei.
Hatte Tarken intervenieren wollen? War er deshalb ausgeschaltet worden?
Meine Suche nach Senator Fulton stand unter keinemgutenStern.Alle hattensichgegen mich verschworen, die Polizei, die Armee und die Öffentlichkeit.
»Ich mache weiter«, erklärte ich.
»Womit?«
»Mit meiner Suche nach Fulton.«
Litkey lachte.
»Nichts anderes habe ich erwartet«, sagte er. »Wenn ich dir einen Tip geben darf. Schau dir den Vermerk rechts unten einmal genauer an.«
Ich tat es. Dort stand ein handschriftliches Kopie an F. Das konnte ebensogut Freiheitsentzug wie Fulton heißen.

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