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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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starker Geruch, und ihr Frauen wisst genau, wie ihr ihn einsetzen müsst, nicht wahr? Ihr denkt, nur weil ihr diese rosa Teile und zwei Titten habt, könnt ihr die Menschen behandeln, wie es euch passt. Nun, die werden dich jetzt auch nicht retten.«
    Mit einem lüsternen Grinsen stieß er die Scherbe tief in sie, und die durchdringenden Schreie der Lady hallten von den Kellerwänden wider.
    Am folgenden Tag fuhr Johnny zum Supermarkt. Er hatte keine Angst, dass die Frau sich befreien würde - er hatte sie nicht nur sehr stramm gefesselt, die Elektroschocks hatten sie auch ganz schön durchgeschüttelt.
    Ganz zu schweigen davon, dass sie jetzt Probleme beim Gehen haben dürfte, dachte Johnny mit einem Grinsen, als er auf den Parkplatz des Euroa-Supermarktes einbog.
    Er ging nicht gerne in die Öffentlichkeit, nicht, wenn es sich vermeiden ließ. Er machte im Supermarkt jedes Mal einen Großeinkauf, damit er möglichst selten losziehen musste. Außerdem kaufte er nicht gerne im Supermarkt ein, der Gemischtwarenladen in Longwood war näher, aber leider auch kleiner. Im größeren Laden fiel er weniger auf. Trotzdem fühlte er sich sofort klaustrophobisch, als er den vollen, hell erleuchteten Supermarkt mit der nervigen Fahrstuhlmusik betrat, und ihm wurde übel.
    Er hasste es, in den Supermarkt zu gehen, weil er voller Menschen war - und weil die Menschen ständig alles anfassten. All diese Keime! Er hasste es besonders, frische Produkte zu kaufen. All diese verseuchten Hände, die nach dem Obst und Gemüse grabschten, um zu prüfen, ob es reif genug war, nur, um es dann wieder zurückzulegen, falls das nicht der Fall sein sollte. Das war der Grund, weshalb er hauptsächlich Konserven und Tiefkühlprodukte kaufte.
    Johnny schnappte sich einen Einkaufswagen aus der Schlange. Es störte ihn nicht, dass das linke Hinterrad seinen eigenen Willen zu haben schien. Er hetzte durch den Laden, lud Konserven und Fertiggerichte ein und versuchte, das Gaffen und
    Gemurmel der Fremden und das Kichern und die gelegentlichen Verhöhnungen der Kinder und Teenager zu ignorieren. Aber er war noch nie gut darin gewesen, solche Dinge einfach über sich ergehen zu lassen - laut Mum war er zu sensibel.
    Er fühlte sich wie ein gefangenes Tier in einem Käfig, das sich verzweifelt befreien wollte.
    Um die Sache noch schlimmer zu machen, traf er ein paar Leute, die er kannte, sodass er sich auch noch mit dem üblichen sinnlosen Geplapper und den Fragen nach Mum herumschlagen musste: »Wie geht's ihr?« oder »Ich hoffe, es geht ihr besser?« oder »Du und Cheryl solltet mal zum Abendessen zu uns kommen. Wir könnten grillen.«
    Johnny tat, was Johnny immer getan hatte. Er lächelte, tat so, als mache es ihm nichts aus, sich in diesem grauenhaften Supermarkt mit Leuten zu unterhalten, die ihm egal waren, und beantwortete ihre Fragen so höflich und schnell, wie er konnte, ohne unfreundlich zu sein oder Verdacht zu erregen. Nur, als Mavis Brimble vorschlug, sie könne ja vorbeikommen und nachsehen, wie es dem »alten Mädchen« gehe, verfiel er in leichte Panik. Er begann, >All You Need is Love< in seinem Kopf zu summen und murmelte »Paul ist tot, und überall nur weißes Rauschen«, bevor er die verwirrt dreinschauende Mavis im Gang stehen ließ und sich wieder seinem Einkauf widmete.
    Er war noch nie so erleichtert gewesen wie in jenem Moment, als sich die Glastüren öffneten und er in der kühlen Nachmittagsluft stand. Er verstaute die Tüten hinten im Auto, schubste den Einkaufswagen in eine Bucht und fuhr schneller als sonst zurück nach Hause. Außer, dass er unbedingt aus diesem Supermarkt raus musste, machte er sich langsam Sorgen, dass die Lady es vielleicht doch geschafft hatte, sich zu befreien.
    Hatte sie nicht. Als er nach ihr sah, fand er sie schlafend vor. Um ihren Mund und ihre Nase war eine gelbe Kruste zu erkennen.
    Beruhigt, dass sie noch immer im Keller saß und er für mehrere Wochen nicht mehr würde einkaufen müssen, machte Johnny sich ein Käsesandwich. Er fragte Mum, ob sie auch eines wolle, aber sie war nicht in der Verfassung, irgendetwas zu essen, also entspannte er sich vor dem Fernseher und sah sich ein paar Seifenopern und eine Gameshow an.
    Der Gestank im Haus war noch schlimmer geworden, aber das machte ihm keine allzu großen Sorgen. Er hatte keine nahen Nachbarn, sodass keine Gefahr bestand, dass irgendjemand den beißenden Geruch bemerkte. Außerdem mochte er ihn irgendwie.
    Drei Tage später schaute

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