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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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schlimmste Zeit.
    Er sog alles in sich auf, die ganze grauenhafte Pointe seines Lebens, und übergab sich.
    Er übergab sich lange und heftig, und durch sein Würgen und das weiße Rauschen, das immer noch in seinem Kopf dröhnte, hörte er die Stimme der Frau: »Du bist nicht er«, sagte sie. »Du bist nicht er. Stirb, Mutter, stirb!« Das Gelächter. Ihr Gelächter.
    Als er sich nicht mehr übergeben musste, stürmte er zu ihr hinüber. »Das ist richtig«, sagte Johnny, während er die Hände um ihren Hals legte. »Stirb, du gemeine Schlampe. Stirb.«
    Die Lady zuckte, hörte aber bald damit auf, als Johnny fester zudrückte. Trotz allem bekam er eine Erektion. »Jetzt lachst du nicht mehr, oder?«, spuckte er aus. »Kein Gelächter mehr. Keine Lügen mehr.«
    Seine Körper spannte sich an und ihm brach der Schweiß aus, als er sie erwürgte. In seinem Kopf nichts als weißes Rauschen. Er fiel in Ohnmacht.
    Als er wieder zu sich kam, lag er halb in und halb außerhalb der Grube und hatte seine Hosen versaut. Die Frau saß nach vorne gebeugt, und ein Gallefaden rann aus ihrem Mund. Jetzt musste er zwei Leichen loswerden. Er sprang aus der Grube und zog seine Hosen aus. Auf dem Boden hatte sich eine große Blutpfütze gebildet; der Gestank machte ihn ganz krank, und er rannte nach oben und nahm eine kochend heiße Dusche. Anschließend machte er Frühstück und legte >Let It Be< auf. Es war 7.37 Uhr.
     
    DON, DER BIERTRINKER
     
    Er musste pinkeln.
    Dringend.
    Das letzte Bier hätte ich nicht trinken sollen. Scheiße!
    Er hatte es vor ein paar Stunden im Jiggy's geöffnet, und obwohl er kurz vor seinem Aufbruch zur Toilette gegangen war, musste er schon wieder.
    Verdammt, wieso hab ich dieses letzte Bier noch getrunken?
    Das Bedürfnis, zu urinieren, hatte ihn wie ein brechender Damm erwischt, plötzlich und übermächtig. Wenn er sich nicht bald erleichterte, würde seine Blase anfangen wehzutun und er würde nicht mehr ohne Beschwerden atmen können.
    Die nächste Toilette lag fünf Minuten entfernt in Ronnie's Roadhouse, aber dafür hätte er umdrehen und wieder in die Richtung fahren müssen, aus der er kam - kein leichtes Unterfangen auf dem Hume Freeway. Und in der nächsten Zeit kamen auch keine Tankstellen oder Rastplätze. Seine Blase begann zu schmerzen. Als er sich auf dem Sitz wandte, ließ er beinahe ein bisschen Pisse entweichen.
    Er musste in den nächsten fünf Minuten gehen, sonst drohte eine Riesensauerei.
    Der Freeway war ziemlich leer und dunkel genug, sodass er einfach auf den Seitenstreifen fahren und sich dort erleichtern konnte. Das Auto würde ihn die paar Minuten, die er brauchte, verbergen; falls irgendjemand an ihm vorbeifahren sollte, würden sie annehmen, er habe entweder eine Panne oder mache eine Pause.
    Was, wenn jemand anhält, um zu fragen, ob er mir helfen kann? Dann würde ich - im wahrsten Sinne des Wortes - mit heruntergelassenen Hosen erwischt.
    Aber seine Blase platzte beinahe und er bekam allmählich Angst, dass er es nicht mehr länger halten könnte. Als er ein Ausfahrtschild für Locksley passierte - noch einen Kilometer -war ihm klar, dass er abfahren musste. In Locksley gab es zwar nichts, aber die Nebenstraße war ruhiger und dunkler, und es existierte ein Waldstück, in dem er sein Geschäft verrichten konnte.
    Der eine Kilometer fühlte sich an wie zehn, doch endlich erreichte er die Ausfahrt. Er ging vom Gas, zuckte bei dem Schmerz, den diese leichte Bewegung verursachte, zusammen, und bog vom Freeway auf die Nebenstraße ab.
    Er fuhr noch ein Stück die Straße entlang, und als er sich sicher war, weit genug von den Scheinwerfern des Freeway entfernt zu sein, lenkte er den Wagen an den Straßenrand und hielt an.
    Er ließ den Motor laufen und stieg behutsam aus dem Auto. Er ging zügig, aber vorsichtig in den Busch, entfernte sich von den Scheinwerfern seines eigenen Autos, öffnete den Reißverschluss und ließ es laufen.
    All seine Bedenken über vorbeifahrende Autos und neugierige Blicke flossen mit dem Urin aus seinem Körper, und erst, als er die letzten Tropfen abschüttelte, bemerkte er das Bündel, das ein paar Meter entfernt von ihm lag.
    Er packte sein gutes Stück wieder ein, schloss den Reißverschluss und wagte sich noch tiefer in den Busch.
    Er war froh, dass er schon auf der Toilette gewesen war, denn er wusste, dass er sich beim Anblick der Hand sonst sofort in die Hosen gemacht hätte.
    Verursacht durch die Nervosität, spürte er, wie sich auch

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