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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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wegkomme. Ich müsste nur noch schnell kassieren.«
    Oh, Scheiße ...
    Heath hatte immer mit Kreditkarte bezahlt, und wenn die Nutten kamen, war längst alles erledigt. Er hatte nicht darüber nachgedacht, wie die Agenturen es bei einer Barzahlung handhaben würden. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie einen Typen mitschickten, der vorab kassierte. Er hatte erwartet, seinen Spaß zu haben und die Nutte hinterher einfach rauszuschmeißen.
    Es war absolut sinnvoll, dass sie einen Kerl mitschickten, aber in den letzten Tagen hatte Heath nicht alle Sinne beisammen gehabt - verdammt, auch in den letzten zehn Jahren nicht.
    Es galt, einen weiteren auf der langen Liste der Momente zu notieren, in denen Heath Sangram Scheiße gebaut hatte.
    »Das macht 260, Chef.«
    Trotzdem stand Heath nicht so neben sich, dass er den plötzlichen Preisanstieg nicht bemerkt hätte. »Am Telefon hieß es 240.«
    Der Mann grinste und zeigte seine spitzen gelben Zähne. »Benzingeld. Die Frauen am Telefon vergessen immer das Benzingeld.«
    »Tja, ich habe keine 260«, sagte Heath.
    Der Typ machte ein schnalzendes Geräusch und legte dann sein Gesicht in Falten, so als sei er tief in Gedanken versunken. »Wie viel haben Sie denn?«
    Heath seufzte. Er kam einfach nicht darüber hinweg, wie wenig geil er war. Der Anblick der Nutte und ihrer mächtigen Titten löste bei ihm nicht einmal ein Zucken im Schritt aus. Er hatte nur angerufen, weil er ... einsam, wütend war? Weil er dachte, er sollte wenigstens noch einmal vögeln, bevor er sich das Hirn wegpustete?
    »Die Sache ist die«, gestand Heath, »dass ich gar kein Geld habe.«
    Der Typ runzelte die Stirn, wodurch er aussah wie eine Ratte. »Was soll'n das heißen, du hast kein Geld?«
    »Nun, meine hinterhältige Frau hat mich rausgeschmissen, weil ich meinen Job verloren habe, und ...«
    »Deine Probleme interessieren mich nicht, Mann. Vervollständige einfach folgenden Satz: Der Geldbetrag, den ich in meiner Brieftasche habe, beläuft sich auf...«
    Dies war mit Sicherheit der Tiefpunkt in seinem Leben - einem Drecksack von einem Möchtegern-Zuhälter sagen zu müssen, dass Heath Sangram, der früher 150.000 Dollar im Jahr verdient hatte, gerade mal genügend Geld hatte, um sich eine Tasse Kaffee leisten zu können. »Achtzehn Dollar.«
    Der Typ sah zu Hope hinüber, auf deren dicklichem, angemaltem Gesicht vollkommene Leere lag, und dann wieder zu Heath. »Willst du uns verarschen, Chef?« Er trat einen Schritt nach vorne.
    »Hey, nein«, sagte Heath und machte einen Schritt zurück, stieß jedoch gegen die Tür. »Ich wollte nur ...«
    »Du wolltest nur was? Dachtest du, du könntest hinterher bezahlen? Hältst du uns für blöd? Nein, wir kassieren natürlich vorher, damit Hope nicht umsonst an irgendwelchen Schwänzen lutschen muss, denn, weißt du was, Chef, sie lutscht nicht gerne umsonst an Schwänzen. Genauso wenig, wie ich es mag, meine Zeit mit Wichsern wie dir zu vergeuden, die uns zu irgendwelchen Motels rauslocken und dann nicht genug Kohle haben, um uns zu bezahlen.«
    Jetzt war der Kerl nur noch wenige Zentimeter von Heaths Nase entfernt. Heath atmete eine widerliche Mischung aus Tabakqualm, Schweiß und Gras ein. »Tut... mir leid?«
    Heath sah die Faust nicht kommen, aber er konnte sie definitiv spüren. Er wurde von einem kieferzerschmetternden Schlag getroffen. Als er auf dem dreckigen, stinkenden Teppich lag, bekam er drei Tritte in die Magengegend, bevor er schließlich auch noch bespuckt wurde.
    »Beschissener Versager«, sagte der Mann. Er rief Hope zu: »Durchsuch seine Brieftasche, der Typ schuldet uns was.« Schmerzverzerrt und kurz davor, etwas zum herrlichen
    Bouquet des Teppichs beizutragen, lag Heath in Fötusstellung zusammengekauert auf dem Boden. Er wollte nur noch, dass sie endlich abhauten; gleichzeitig wollte er sich wehren und sie davon abhalten, sein Geld zu klauen. Dann ging ihm jedoch dieser eine Gedanke durch den Kopf: Was für einen Unterschied macht das? Was für einen Unterschied macht es, ob er achtzehn Dollar in seiner Brieftasche hatte oder nichts? Er plante, morgen um diese Zeit längst tot zu sein | er hoffte nur, dass man im Himmel keinen Eintritt zahlen musste. Wenn doch, dann war er absolut, vollkommen und endgültig am Arsch.
    Eine Weile lag er still da und lauschte den stumpfen schlagenden Geräuschen. Dann, als die Geräusche endlich verstummten, trat man ihm wieder gegen den Kopf. Er hörte, wie Hope mit seltsam gedämpfter Stimme

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