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Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition)

Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition)

Titel: Die myrrhischen drei Könige: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seth Grahame-Smith
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mindestens eine oder zwei Nächte …
    »Ihr da! Stehen bleiben!«
    Balthasar drehte sich um. Zwei Reiter südlich von ihnen hatten sie bemerkt, einer von durchschnittlicher Größe und Statur, der andere einfach nur riesig. Beide nahmen mit gezückten Schwertern die Verfolgung auf, Seite an Seite auf der Straße, die aus Bethlehem führte.
    »Weiter!«, befahl Balthasar den anderen. »Bleibt bei ihnen!«
    Er wendete sein Kamel und ritt auf die beiden Reiter zu – seine linke Hand an den Zügeln, die rechte hinter dem Rücken. Er würde dieses eine Kind retten. Caspar und Melchyor würden es beschützen, und er würde sie in der Wüste einholen, sobald das hier erledigt war.
    Balthasar ritt schnurgerade auf sie zu, die Schnauze seines Kamels deutete direkt zwischen ihre Pferde. Er würde einfach in sie hineinreiten, wenn es sein musste, aber er würde nicht zurückschrecken. Die Soldaten befanden sich weniger als sechs Meter vor dem Zusammenstoß, als ihnen dies bewusst wurde, und sie lenkten ihre Pferde auseinander, um ihm auszuweichen. Als sie dies taten, nahm Balthasar die linke Hand von den Zügeln, griff hinter sich und packte die beiden Schwerter – hielt sie seitlich von sich gestreckt wie Flügel. Wie ein Mann mit Flügeln. Er schlug beide Soldaten von ihren Pferden, und sie landeten im Dreck.
    Er machte kehrt und stieg ab, je ein Schwert in den Händen. Der Kleine, immer noch benommen von der Wucht des Aufpralls, versuchte aufzustehen. Der Große dagegen war bereits auf den Beinen und stürzte sich sofort auf ihn. Leise ächzend kam er auf Balthasar zugerannt und stieß mit der Spitze seines Schwertes nach dessen Brust. Doch es gelang Balthasar, dem Hieb auszuweichen und seinen Gegner umzuwerfen.
    Der Kleine war wieder auf die Füße gekommen und griff Balthasar stürmisch an, während sich sein Gefährte erneut aufrappelte. Doch der Sturz hatte dem Kleineren ziemlich zugesetzt, und Balthasar setzte ihm ordentlich zu, indem er die Rüstung mied und ihm tiefe Schnittwunden an den nackten Armen verpasste. Als der Große erneut angriff, nahm Balthasar sich ein Beispiel an Melchyor – ließ sich auf die Knie fallen und hieb auf die Beine der beiden ein, bis der Kleine auf den Rücken fiel und der Große sich außer Reichweite zurückzog.
    »Richte du Herodes aus«, sagte Balthasar zu dem großen Mann, »dass der Geist von Antiochia ihn auslacht.«
    Der Soldat riss seine ohnehin ängstlich dreinblickenden Augen noch weiter auf.
    »Richte ihm aus, dass ich lache … Richte ihm aus, dass ich über seinem Grab stehen werde.«
    Nach kurzem Überlegen rannte der Soldat zurück zum Dorf, entschlossen, einen weiteren Tag als Feigling zu kämpfen. Balthasar blickte ihm einen Moment lang nach – einem Riesen mit blutenden Beinen –, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Soldaten, der sich am Boden wand. Der Soldat kroch trotz der tiefen Schnittwunden in seinen Gliedern über den Boden. Er versuchte zu entkommen, obwohl er wusste, dass es unmöglich war.
    »Man … man hat es uns befohlen …«
    »Man hat WAS ?«
    »Man hat uns be-befohlen, es zu tun. Herodes persönlich.«
    »Befohlen, was zu tun?«
    »Alle … alle neugeborenen Jungen in Bethlehem zu töten.«
    Balthasar hob das Schwert über den Kopf und hielt es dort. Er packte die Lederriemen des Griffes so fest, dass er am ganzen Arm zitterte.
    »Ein Mann, der einem solchen Befehl gehorcht, verdient es nicht, auf Erden zu wandeln.«
    Balthasar ließ das Schwert niedersausen und traf den Soldaten mit der stumpfen Seite der Klinge mitten ins Gesicht. Der erste Hieb brach dem Soldaten die Nase, zerstörte einen Damm hinter seinen Nasenlöchern und ließ eine rote Flut über sein Kinn strömen. Der zweite zertrümmerte ihm die linke Augenhöhle und ließ das Auge darin beinahe auslaufen. Bevor Balthasar ein drittes Mal zuschlagen konnte, gewannen die Instinkte des Soldaten endlich die Oberhand über seinen Schock, und er hielt die Hände hoch, um sich zu schützen. Balthasar zog das Schwert zurück, zielte nun tiefer und traf das linke Handgelenk des Soldaten. Die daran befindliche Hand wurde noch kurzzeitig von ein paar einzelnen Sehnensträngen und Haut gehalten, bevor sie auf der Straße landete. Nun machte sich Balthasar erneut daran, auf das Gesicht einzuschlagen, wieder und wieder und …
    Sein Kiefer ist gebrochen wahrscheinlich solltest du aufhören ihn zu schlagen er ist bewusstlos Balthasar du kannst jetzt aufhören auf ihn einzuschlagen seine

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