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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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ein großes X angebracht – »dann aktivierst du die manuelle Steuerung. Anschließend musst du auf diesen Knopf hier drücken und … BUMM!«
    Eph spürte einen Krampf in seinem Arm. Er ballte die Hand zur Faust, ließ den Schmerz vorüberziehen. »Es gefällt mir überhaupt nicht, das Ding einfach dort stehen zu lassen. Selbst in wenigen Minuten kann eine Menge schiefgehen.«
    »Es gibt keine Alternative«, erwiderte der Kammerjäger. »Ich habe jedenfalls keine Lust auf ein Selbstmordkommando.« In diesem Moment tauchte das Licht von Autoscheinwerfern zwischen den Bäumen auf. »Hey, das müssen Nora und Gus sein!«
    Während Vasiliy dem Explorer entgegenlief, ging Eph zu Ann und William, die sich gerade über bestimmte Details der Karte stritten.
    »Zuerst kommen drei Inseln direkt hintereinander«, sagte William. »Dann eine östlich davon.«
    »Und was ist mit Little Thumb?«, fragte Ann.
    »Du kannst den Inseln nicht einfach Spitznamen geben und erwarten, dass wir uns die alle merken.«
    Ann sah zu Eph. »Die dritte Insel sieht aus, als hätte sie einen kleinen Daumen«, erklärte sie.
    Eph studierte die Karte. Die Route war klar eingezeichnet – und das war alles, worauf es ihm ankam. »Könnt ihr die anderen mit zu eurem Lager nehmen? Keine Sorge, sie bleiben nicht lange. Sie brauchen nur einen sicheren Ort, bis das alles hier vorbei ist.«
    »Geht klar«, erwiderte Ann. »Wenn du wirklich das tust, was du gesagt hast, dann hast du einen gut. Bei uns allen natürlich.«
    Eph nickte. »Unser Leben wird sich verändern.«
    »Zurück zur Normalität, ja?«
    »Vielleicht. Es wird sehr lange dauern, bis wir wieder dort sind, wo wir einmal waren. Aber zumindest sind wir die Blutsauger los.«
    Ann sah ihn an, als wüsste sie genau, dass man sich im Leben nie allzu große Hoffnungen machen durfte. »Tut mir leid, dass ich dich ein Arschloch genannt habe. Tatsächlich bist du ein verdammt mutiges Arschloch.«
    Eph konnte nicht anders – er lächelte der grauhaarigen Frau zu.
    »Wie sieht es in New York aus?«, fragte Ann dann. »Wir haben gehört, dass ganz Midtown abgebrannt ist.«
    »Nein, es …«
    Eph brach ab, denn in diesem Augenblick trat Gus mit einer Maschinenpistole in der Hand durch die Glastür in das Restaurant.
    Und nach dem Mexikaner Nora.
    Und nach Nora ein schmächtiger Junge. Ein Teenager.
    Und Eph schien es, als würde hier, an diesem unmöglichsten aller Orte, ein Traum Wirklichkeit werden.
    Wie vom Donner gerührt starrte er seinen Sohn an.
    Zachary Goodweather sah sich in dem verwahrlosten Restaurant um – die staubigen Tische, die kaum mehr zu entzif fernden Menütafeln –, dann blieb sein Blick am Gesicht seines Vaters hängen. Sein Mund öffnete sich, aber es kam kein Wort heraus.
    Langsam, ganz langsam, als könnte sich der Traum jede Sekunde in Luft auflösen, ging Eph zu Zack hinüber und ließ sich auf ein Knie hinab. Früher war er so mit seinem Jungen immer auf Augenhöhe gewesen – jetzt musste er einige Zentimeter nach oben blicken.
    »Was machst du hier?«, krächzte Zack.
    Er war nicht nur größer geworden. Sein Haar war lang und zerzaust und fiel ihm in die Augen – ganz so, wie es ein Junge in seinem Alter ohne elterliche Aufsicht tragen würde. Er sah einigermaßen sauber aus. Und ausreichend genährt.
    Eph streckte die Arme aus und zog Zack an sich – und machte ihn damit zu einem Teil der Realität. Seiner Realität. Tränen liefen über seine Wangen. Zack fühlte sich anders als früher an. Ja, er war anders.
    Der Junge blieb regungslos stehen und erwiderte die Umarmung nicht – und Eph wurde klar, wie seltsam das alles auf Zack wirken musste. Er ließ seinen Sohn los und betrachtete ihn. Es war ihm völlig egal, wie er hierhergekommen war. Das Einzige, was zählte, war, dass er hier war.
    Zack war hier. Bei ihm. Er war frei. Und er war ein Mensch.
    »Mein Gott«, sagte Eph und dachte an jenen Tag vor zwei Jahren, an dem er seinen Sohn zur Pennsylvania Station gebracht hatte. An dem er ihn in die Gefangenschaft geschickt hatte. »Es tut mir so leid, mein Junge. Es tut mir so leid.«
    Zack verzog skeptisch das Gesicht. »Was tut dir leid?«
    »Dass ich deiner Mutter erlaubt habe, dich …« Eph stockte, dann sagte er, von seiner Gefühlen überwältigt: »Wie groß du geworden bist, Zack! Du bist fast schon ein Mann!«
    Der Junge sah seinen Vater weiter misstrauisch an. Den Vater, der ihm in all der Zeit wie ein Geist in seinen Träumen erschienen war. Den Vater, der

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