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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Leben zerstört hat?»
    «Er glaubt, dass Catherine noch leben könnte – wenn er früher gewusst hätte, was hinter dieser emotionalen Störung steckte, und er früher darauf hätte reagieren können. Wie so oft in diesem Job sind das Geistliche und das Psychologische schwer voneinander zu trennen. Jedenfalls findet Jeavons, dass wir unsere Arbeit normalerweise nur zur Hälfte machen.»
    «Wer wir?»
    «Wir. Die Berater für spirituelle Grenzfragen. Und zwar, weil wir üblicherweise die Bedeutung der Familienpsychologie oder der Kulturpsychologie nicht in Betracht ziehen. Und weil wir erst anfangen, uns Sorgen über die Toten zu machen, wenn es nicht mehr zu übersehen ist, dass sie in unserem Leben herumspuken. Jeavons glaubt, dass die Toten immer bei uns herumspuken, ganz gleich, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.»
    Sophie richtete sich auf. «Das ist eine unhaltbare Behauptung. Er sagt damit ja mehr oder weniger, dass jeder einen Exorzismus nötig hat.»
    «In gewisser Weise.»
    «Und in null Komma nichts haben wir dann solche Fanatiker wie Vater Ellis, der alles und jeden vom Dämon Alkohol exorziert hat oder vom Dämon ...»
    «... Tabak», sagte Merrily. «Er ist nicht so schlimm wie Ellis, aber es ist ... verblüffend.»
    «Es ist der sichere Weg zu einem Nervenzusammenbruch, wenn Sie mich fragen», sagte Sophie. «Wenn Sie meinen Rat hören wollen: Meiden Sie diesen Mann und alles, was er vertritt.»
    «Er hat weltweit sehr viel Einfluss, wenn es um spirituelle Grenzfragen geht. Er steht per E-Mail mit mehr als dreihundert Geistlichen in den USA , Kanada, Afrika und Australien in Verbindung ... sie schicken ihm alle ihre Arbeitsberichte, sodass er eine umfassende Datenbank über die Heilung der Toten zusammenstellen kann. Da sind Leute dabei, die sogar versucht haben ... keine Ahnung ... Hitler zu heilen.»
    «Das reicht.» Sophie zeigte mit dem Finger auf Merrily und sah sie sehr ernst und ruhig an. «Das reicht jetzt. Meiden Sie diesen Mann, Merrily.
Meiden Sie ihn.
»

11  Waliser
     
    Eine neblige Abenddämmerung senkte sich über die Stanner Rocks, als Gomer Parry Jane mit seinem Transporter abholte.
    «Ziemlich kalt heute, Janey. Gibt nochma richtig Schnee vor Weihnachten, würd ich sagen.» Gomers Zähne hielten seine Zigarette wie einen Schraubschlüssel.
    Mit Antony Largo als einzigem Gast war es unnötig, dass Jane über Nacht blieb, also hatte sie Gomer angerufen, damit er sie mit nach Hause nahm. Doch bevor sie gegangen war, hatte Antony sie beiseitegenommen und ihr ein ...
unglaubliches
Angebot gemacht.
    «Ich un Danny ham ne abgestorbene Eiche für Mrs. Maginn in Cwmgaer gefällt», sagte Gomer. «Dann ham wir ihr das Holz mit der Kreissäge fürn Ofen zurechtgeschnittn.»
    Gomer verbrachte viel Zeit bei Danny Thomas im Radnor Valley, solange sein Betriebshof nach dem Brand wieder instand gesetzt wurde. Danny war Gomers neuer Partner in seiner Firma für Landwirtschaftsdienste.
    Gomer musste inzwischen über siebzig sein, aber so genau wusste das niemand. Mom behauptete immer, Gomer habe einen internen Generator, weil seine Brillengläser manchmal Licht zu reflektieren schienen, obwohl rundum alles dunkel war.
    Vielleicht würde Antony ja seine Meinung wieder ändern. Vielleicht würde es anders kommen. Jane nahm sich vor, nicht zu viel zu erwarten. Aber echt ...
Wow!
    «Ich hoffe, der Kerl zahlt dir immer noch was, Janey.»
    «Wie bitte?»
    «Foley. Wird gemunkelt, dass seine Geschäfte nich grade brillant laufen. Sie ham die Schwester von Dannys Greta gefragt, ob sie an Weihnachten aushelfen kann, un dann ham sie wieder abgesagt, aber auch niemand anders gefragt, das hätt sie mitbekommen. Gret und ihre Schwester kriegen nämlich alles mit.»
    «Das ist Quatsch.» Jane war genervt. Anscheinend zerriss man sich in dieser Gegend besonders gern das Maul über anderer Leute Misserfolg. «In Wahrheit läuft es gut. Gerade ist eine ganze Konferenz gebucht worden.»
    «Von draußen?»
    «Klar von draußen. Von da kommt nämlich das Geld, Gomer.»
    «Stimmt auch wieder.»
    «Und Nat kommt mit der Bar auch allein klar.»
    Gomer kam am Ende der Umgehungsstraße an den Kreisverkehr und fuhr langsamer. «Das muss dann wohl Natalie Craven sein, Jeremy Berrows’ ... Freundin.»
    «Wieso? Was reden die Leute denn über sie?»
    «Oh ... dass sie ’n Hippie is», sagte Gomer. «Aber nich Danny.
Er
nennt sie nich so.»
    Was vermutlich daran lag, dass Danny ein
echter
Hippie war, dachte

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