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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Jane, als Gomer aus dem Kreisverkehr auf eine Straße zwischen dunklen Feldern fuhr.
    «Ne Menge Leute hätten gern gesehn, wenn Jeremy wieder was mit Mary Morson angefangn hätt, nach dieser Sache mit dem Biologen von den Stanner Rocks. Un ganz besonders Marys Ma, weil Jeremy schließlich ne ziemlich gute Partie is. Dieser Biologentyp hatte bloß son Forschungswerkvertrag und is wieder weg, hat sich nich ma verabschiedet.»
    «Da komme ich nicht ganz mit, Gomer.» Das war natürlich sehr interessant: das rätselhafte Paar Nat und Jeremy.
    «Mary Morson war mit Jeremy verlobt, klar?»
    «Klar.»
    «Mindestens zwei Jahre. Dann is sie mit ein paar Freundinnen zu ’nem Rockkonzert im
Eagle
gegangen. Da hat sie diesen Biologencharmeur kennengelernt.»
    «Sie meinen einen von der Forschungsgruppe, die auf den Stanner Rocks gearbeitet hat?» Jane wusste, dass dort eine Studie zu einer seltenen Pflanze lief, dem Stern von Bethlehem, die in England nirgendwo anders wuchs.
    «Genau», bestätigte Gomer. «War anscheinend nichts als ’n kleines Techtelmechtel, un Mary Morson hat gedacht, sie kann leicht zu Jeremy zurück. Aber inner Zwischenzeit is diese Natalie mit ihrm Kind aufgetaucht. Damit konnt Mary ja nich rechnen, oder?»
    «Ist dem Miststück grade recht geschehen, finde ich.»
    Gomer grinste. «Genau das hat Danny auch gesagt. Danny glaubt, sie war gut für Jeremy, diese Natalie. Hat ihn ’n bisschen aus sich rausgeholt.»
    Jane starrte Gomer an. «
War
gut für Jeremy?»
    «Der Junge is nich mehr ganz richtig im Kopf, Janey.»
    «Wie meinen Sie das?»
    Aber Gomer schüttelte nur schweigend den Kopf, und Jane bohrte an diesem Abend lieber nicht weiter nach.
     
    Für Danny begann der Stress, kurz nachdem er nach Hause gekommen war. Greta nahm ihm den Kopfhörer ab.
    «Wer?», fragte Danny.
    Greta wiederholte ganz langsam: «Jeremy Berrows. Er braucht Hilfe. Auf seinem Hof. Es ist dringend. Mehr wollte er mir nicht sagen, aber sei vorsichtig, auf was du dich da einlässt, Danny Thomas ...»
    «Verdammt.» Danny blinzelte in Richtung des Fernsehers. Er lief zwar, aber Danny hatte das Feuer im Holzofen betrachtet, wie er es immer tat, wenn er an Winterabenden über Kopfhörer Musik hörte und die Vorhänge gegen die kalte, dunkle Nacht zugezogen waren und ...
Verdammt!
    Danny legte den Kopfhörer auf die Sessellehne, und Greta hielt ihm das schnurlose Telefon hin.
    «Ja?»
    «Danny?»
    «Ja.»
    «Sie gehen nicht weg.»
    «Was?»
    «Sie hören nicht auf mich. Tun so, als wäre ich gar nicht da. Sie sind überall auf dem Hof und dem Gelände ...»
    «Ich versteh gar nichts. Wer geht nicht weg?»
    «Diese Waliser», sagte Jeremy.
    «Wo bist du?»
    «Im Haus. Ich bin wieder ins Haus gegangen. Komm gegen die drei nicht an, Danny. Ich hab das Mädchen hier, Clancy.»
    «Aber da ...»
    «Ich weiß nicht, was ich machen soll. Will keine Polizei hier haben, die sagen am Ende, ich bin selber schuld, oder es kommt in die Zeitung.»
    «Bedrohen sie dich?»
    «Danny, ich bin nicht gut in solchen Situationen, das weißt du doch.»
    «Damit ich es richtig verstehe, Jeremy. Es sind Waliser. Dann ist es vermutlich eine Jagdgruppe, die auf die falsche Seite der verdammten Grenze geraten ist.»
    «Kann sein.» Jeremys Stimme klang inzwischen ganz schwach. «Ich weiß es nicht, Danny. Ich weiß nicht, was gleich noch alles passiert.»
     
    Bevor Jane die Küche betrat, stellte sie ihre Reisetasche vorsichtig an der Tür ab. Sie musste so schnell wie möglich rauf in ihr Apartment, und sie versuchte, nicht zu der Reisetasche zu schauen, während sie Merrily half, ein schnelles Abendessen vorzubereiten.
    «Sieht so aus, als würde es bald schneien», sagte Merrily.
    «Das meint Gomer auch. Ich wette, an Weihnachten ist alles wieder weg. Ich kann mich an keine weiße Weihnacht erinnern.»
    «Als du klein warst, hatten wir mal Schnee zu Weihnachten.» Merrily musterte Jane argwöhnisch. «Ist irgendwas passiert?»
    «Nein, warum?»
    «Du wirkst so merkwürdig ... aufgedreht.»
    «Das sind die wunderbar belebenden Auswirkungen der Arbeitswelt.» Jane säbelte mit gesenktem Kopf eifrig an einem Laib Schwarzbrot herum.
Mist, war es so offensichtlich?
    «Werden sie dich ... an Weihnachten viel brauchen?»
    «Schwer zu sagen. Kann sein, dass irgendeine Konferenz stattfindet. Und ... warst du bei Lol?»
    «Ich ... ja.»
    «Gut. Super. Ist doch ganz schön lästig, jedes Mal so weit zu fahren, wenn einem nach ... einem netten Gespräch

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