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Die Nacht Der Jaegerin

Die Nacht Der Jaegerin

Titel: Die Nacht Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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schaltete die Lampe auf der Anrichte an.
    «Das is jetzt nich einfach für mich», sagte Gomer.
    «Das sehe ich.»
    «Ich will keinen Vertrauensbruch begehen.»
    «Sie sind nicht der Erste, der das in Bezug auf Jane sagt.» Merrily setzte sich Gomer gegenüber an den Tisch. «Pfarrer sind ja heutzutage kaum noch zu irgendwas nütze, aber Geheimnisse können wir ganz gut bewahren. Wir nehmen alles mit ins Grab.»
    «Weiß ich doch, Frau Pfarrer. Noch dazu war das wahrscheinlich nich vertraulich.» Er ließ seinen Blick durch die Küche wandern. «Is sie in der Schule?»
    Merrily nickte. «Morgen ist der letzte Schultag vor den Ferien. Wenn es so weiterschneit, kann sie morgen vielleicht gar nicht hin. Also ist das jetzt möglicherweise die letzte Gelegenheit, hinter ihrem Rücken über sie zu reden.»
    «Verstehen Sie ...» Gomer nahm einen Schokoladenkeks. «Wahrscheinlich hat sie’s Ihnen sowieso schon erzählt. Bloß wenn nich ...» Er starrte zum Fenster hinaus.
    Merrily sagte: «Es geht nicht zufällig um Spiritismus, oder?»
    «Was?»
    «Kontaktaufnahme mit den Toten?»
    Gomer blinzelte. «Nein, es geht darum, dass dieser Ben Foley kürzlich ’nem Kerl so richtig die Fresse poliert hat.»
    «Wie bitte?»
    Gomer nickte langsam. «Also hat sie Ihnen nichts davon gesagt.»
     
    Danny wendete den Range Rover und parkte bei einem Stechpalmengebüsch am Hofgatter von
The Nant.
Bis er ausgestiegen war, lag eine Schneedecke auf der Windschutzscheibe.
    Jeremy hatte schon am Gatter gestanden, als hielte er nach irgendetwas Ausschau. Er trug eine von diesen Mützen, die aussahen wie Kaffeewärmer.
    «War grade zufällig in der Gegend», sagte Danny. «Hab gedacht, du könntest vielleicht Unterstützung brauchen, wenn du die Schafe vom Hügel runtertreibst.» Er hielt das Gesicht dem flirrenden Schnee entgegen. «So plötzlich wie das angefangen hat.»
    «Hab sie schon gestern runtergebracht.»
    Logisch, Jeremy hatte gewusst, dass der Schnee kam. Seine Freunde, die Schneewolken und so weiter.
    «Jeremy, wir ...» Danny sah Jeremy über das Gatter hinweg an. «Schätze, wir sollten uns mal unterhalten.»
    Jeremy sagte: «Müssen wir nicht.» Er verzog das Gesicht. «Ich meine ... so wie das runtermacht, bist du später vielleicht eingeschneit, wenn du heimfahren willst.»
    Danny legte den Arm auf die dünne Schneeschicht auf der obersten Latte des Gatters. «Interessiert mich das? Im Moment jedenfalls nicht.» Er deutete aufs Haus. «Gehen wir rein, ja?»
    Merkwürdig war, dass sich im Haus nichts geändert hatte, seit Jeremys Mutter in einen altersgerechten Bungalow gezogen war. Dieselbe Anrichte mit denselben Töpfen, dieselbe Blumentapete zwischen den Fachwerkbalken, dasselbe dunkelgrüne Bild von Jesus im Garten Gethsemane.
    In dem offenen Herd verwandelten sich riesige Holzscheite in orangefarben glühende Hülsen. Auf der Herdplatte zischte der Wasserkessel. Flag, der Hirtenhund, lag auf einem alten braungrünen Teppichvorleger, der gute fünfunddreißig Jahre auf dem Buckel hatte. Der Vorleger war beinahe genauso alt wie Jeremy.
    Und all das war sehr seltsam, wenn man bedachte, dass in diesem Haus seit einem halben Jahr eine neue Frau wohnte, eine modebewusste Frau, von der man große Veränderungen erwartet hätte.
    Danny ließ sich in den alten Schaukelstuhl sinken und erzählte Jeremy, was Ben Foley mit dem Waliser gemacht hatte und was Nathan ihnen auf dem Weg ins Krankenhaus gesagt hatte. Nur für den Fall, dass Mrs. Natalie Craven es für überflüssig gehalten hatte, Jeremy von der Sache zu erzählen.
    «Im Krankenhaus gab’s keine Probleme», sagte Danny. «Und sie konnten den Typen auch nicht dabehalten, so wenig Betten haben sie in diesem verdammten neuen Krankenhaus.»
    Jeremy stand in Gummistiefeln am Herd. Jesus blickte mitleiderregend von seinem Platz über dem Kamin herunter, während er darauf wartete, von einem Kerl verraten zu werden, den er für seinen Freund gehalten hatte.
    «Bei diesen Zugezogenen weiß man nie, was für Probleme sie mitbringen», sagte Danny. «Dieser Foley ... wenn man Greta glaubt, ist er unterschwellig unheimlich aggressiv. Ist bei der BBC rausgeflogen. Der hätte den Jungen glatt umbringen können. Hat sich wie ein Irrer auf ihn gestürzt. Und dieser Nathan ist wirklich noch ein Junge. Höchstens vierundzwanzig, fünfundzwanzig.»
    Danny lehnte sich zurück und schaukelte ein bisschen. Er erzählte das, weil er wissen wollte, wie viel Natalie zu Hause von dem

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