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Die Nacht der Uebergaenge

Die Nacht der Uebergaenge

Titel: Die Nacht der Uebergaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Krieger?”, fiel die trügerisch sanfte Frage
des Orakels, als Damon sich anschickte, aus dem Saal zu fliehen.
„Dann wollen wir dich nicht länger aufhalten, Damon Arcus… Allerdings wäre
jetzt der Zeitpunkt gewesen, die Details zu besprechen, die neue Quadruga auf
ihre Aufgabe vorzubereiten. Ich spüre aber, wie sehr es dich nach draußen
zieht, dann will ich dir nur deinen Teil der Aufgabe eröffnen, der für einen
der Drei hoffentlich keine allzu große Mühe darstellt. Die Sophora benötigt
eine Ausbildung in der Waffen- und Kampfkunst, auch wenn sie noch nicht
umgewandelt wurde, ist es niemals zu früh, die Geschicklichkeit zu trainieren…
Ich hoffe, Du wirst dich der Ehre der Lehre würdig erweisen! Du bist
entlassen!“, erteilte das Orakel Damon die Erlaubnis zu gehen.
    - Es scheint an der Zeit, dass du mehr Verantwortung
übernimmst, da du deinen Platz als so gering einschätzt! Deine Einstellung
lässt zu wünschen übrig, vielleicht lernst du ja auch etwas dabei, wenn du
einem Anfänger bei seinen ersten Schritten hilfst! Das ist auf jeden Fall ein
Befehl. Nichtachtung wird mit drakonischen Maßnahmen bestraft, falls Du
überlegen solltest, die Aufgabe auf einen deiner Waffenbrüder abzuschieben. Und
nun geh! -
     
    Nico erstarrte auf ihrem Stuhl und wich dem Blick des Orakels
aus, die ihr ja gegenüber saß und jede ihrer Regungen mit Leichtigkeit
studieren konnte.
Sie wusste selbst nicht, was für sie die größte Strafe gewesen wäre, Damon nie
wieder oder allzu oft sehen zu müssen. Und nun… Er sollte sie also auf ihre
zukünftige Aufgabe vorbereiten. Er würde es hassen. Oder schlimmer noch, es
würde ihm vollkommen egal sein. Sie war ihm ja nicht wichtig. Nicht einmal
wichtig genug, um ihr weiterhin seine Freundschaft anzubieten. Sonst hätte er
nicht einfach tatenlos zugesehen, wie sie hier in Tränen zerfloss. Als Freund
hätte er doch das Bedürfnis verspüren müssen, sie zu trösten, aber er hatte
nicht die geringste Reaktion gezeigt.
    Nico wäre Damon gern auf dem Fuß gefolgt, einfach nur um
irgendwo ihre Ruhe zu finden. Sie würde ihm bestimmt nicht hinterher laufen und
auch nicht mehr als das Nötige mit ihm besprechen. Sie hatte sich einfach ihn
ihm getäuscht. Es gab nicht den kleinsten Hoffnungsschimmer am Horizont und
Nico wäre beinahe erneut in Tränen ausgebrochen, doch die Anwesenheit der
anderen hielt sie davon ab. Wenn sie nun erschöpft und unglücklich wirkte, dann
würden die anderen einfach nur annehmen, es läge an der Vision um Awendela,
deren Inhalt sie niemals vergessen würde.
Vielleicht konnte sie eines Tages, solche bösartigen Menschen aufhalten, auch
wenn ihr das im Moment einfach unmöglich erschien. Sie musste eben hart
trainieren und sich anstrengen und… sich bald umwandeln lassen.
    Es kehrte etwas Ruhe in den Saal ein, nachdem Damon den Tisch
verlassen hatte. Die anderen blieben alle an ihren Plätzen sitzen, weil es doch
noch einige Dinge zu besprechen gab. Cat schlug gleich vor, dass Awendela bei
ihr und Nathan wohnen könnte, bis sich eine langfristigere Lösung gefunden
hatte, was das Orakel gleich als guten Vorschlag annahm. Die Quadruga sollte so
viel Zeit wie möglich zusammen verbringen, da ihre Bande mit der Zeit stärker
werden würden, diese aber auch gepflegt werden wollten.
    „Nicolasa? Ich muss dich wohl leider darum bitten, in der
nächsten Zeit auf die Arbeit im Krankenhaus zu verzichten, da Du so viele
andere Verpflichtungen haben wirst“, rissen sie die nächsten Worte aus ihren
Gedanken.
    „Ja, das ist wahr… Ich werde mich darum kümmern“, gab Nico
sofort nach, weil es keinen Sinn haben würde, wenn sie Widerspruch einlegte.
    Sie hatte ja gewusst, dass es so weit kommen würde, dennoch
bedeutete das einen weiteren Verlust, der schwer zu verkraften sein würde. Nun
stand sie wirklich völlig allein in der neuen Welt da, in der sie nichts
vorzuweisen hatte. Egal, wie sehr ihr diese Menschen hier entgegen kommen
wollten, sie blieb dennoch ein Außenseiter.
Sie sehnte sich so sehr nach Hause, aber ein Zurück war nicht mehr möglich,
weil sie damit nur ihren Vater in Gefahr bringen würde. Er hatte schon genug
wegen ihr durchgemacht, sie durfte ihn auf keinen Fall wissen lassen, wie sie
sich hier wirklich fühlte.
    Der stille Krieger Orsen meldete sich daraufhin zu Wort,
dessen tiefe Stimme den Saal mit einem warmen Grollen erfüllte.
„Ich hätte eine Bitte an die Sophora. Wäre es möglich, dass sie Jackies
Aufgaben übernimmt,

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