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Die Nacht der Wölfin

Die Nacht der Wölfin

Titel: Die Nacht der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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wieder aufwallte – Wut darüber, dass irgendein Mutt es gewagt hatte, Jeremy dies anzutun –, was mich daran erinnerte, wie es geschehen war, was mich daran erinnerte, dass Peter tot war. Erst Logan. Dann Peter. Von allen Mitgliedern des Rudels hatten sie es am wenigsten verdient. Jeremy hatte niemals einen der beiden geschickt, um einen Mutt aufzuscheuchen oder zu töten, nicht einmal, um einen zu verwarnen. Sie umzubringen hatte nichts mit Rache zu tun. Es war auch nicht darum gegangen, die besten Kämpfer des Rudels auszuschalten. Logan und Peter waren umgebracht worden, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Zu keinem anderen Zweck. Meine Finger begannen sich zu verkrampfen. Die altbekannte Schlange der Rage begann sich in mir zu schlängeln. Ich brach ab, atmete tief ein und begann von neuem, aber ich konnte die Finger nicht mehr ruhig halten.
    »Wir haben es also mit drei erfahrenen Mutts zu tun«, bemerkte Jeremy in meine Gedanken hinein.
    Ich schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter und ging auf das Ablenkungsmanöver ein. »Und dazu noch mindestens mit einem neuen.«
    »Ich hab's nicht vergessen, aber die Erfahrenen machen mir mehr Sorgen. Ja, die Neuen sind gut – mein Arm und mein Bein beweisen das wohl zur Genüge –, aber sie sind nicht vom gleichen Kaliber wie Daniel.«
    Ich schnitt den Faden ab. »Aber das liegt daran, dass du Daniel kennst. Und selbst wenn du Marsten und Cain nicht genauso gut kennst, weißt du, was du von ihnen zu erwarten hast, weil sie so sind wie du. Sie denken wie du, sie reagieren wie du, sie töten wie du. Die Neuen nicht. Werwölfe erwürgen niemanden. So hat LeBlanc Logan umgebracht, und es hat geklappt, weil es das Letzte gewesen ist, womit Logan gerechnet hätte. Und dann hat er es bei dir mit einem Messer versucht. Du warst darauf ungefähr so gefasst wie ein Samurai auf einen Tritt in die Eier. Deswegen ist LeBlanc noch am Leben. Er hat euch aus dem Gleichgewicht gebracht. Wenn –«
    »Wir sind mit dem Grab fertig«, sagte Antonio im Hereinkommen. »Tut mir Leid. Habe ich euch bei etwas Wichtigem unterbrochen?«
    »Nichts, das wir nicht später weiterführen könnten.« Jeremy stand auf und prüfte die Naht. Als sie nicht wieder aufplatzte und kein Blut herausströmte, nickte er. »Wunderbar. Ich ziehe mich an, und dann gehen wir raus.«

Überzeugung
    Ich ging mit Jeremy zu Peters Grab. Es drängte mich nicht geradezu dorthin; immerhin lag mein letzter Nervenzusammenbruch an einem frischen Grab noch keine sechsunddreißig Stunden zurück. Und Jeremy brauchte auch keine Hilfe dabei, sicherzustellen, dass das Grab gut verborgen war. Allerdings brauchte er meine Hilfe anderweitig, obwohl er es nie zugegeben oder darum gebeten hätte. Mit seinem frisch zusammengeflickten Bein war er nicht in der Lage zu gehen, ohne sich auf jemanden zu stützen. Also half ich ihm in den Garten hinaus, wobei es einem unbeteiligten Zuschauer eher vorgekommen wäre, als sei es Jeremy, der mir half. Das war durchaus nicht unbeabsichtigt. Der Rudelalpha durfte keine Schwäche zeigen, nicht einmal, wenn er vor kurzer Zeit erst um sein Leben gekämpft hatte. Nicht, dass irgendeiner von uns Jeremy jemals seine Führungsposition streitig gemacht hätte. Aber weil das Rudel seinem Alpha die uneingeschränkte Kontrolle übertrug, hätte die Vorstellung, dass er seiner Aufgabe nicht gewachsen sein könnte, selbst wenn es ein vorübergehender Zustand war, das ganze Rudel aus dem Gleichgewicht gebracht. Jeremy musste fürchterliche Schmerzen haben, aber er zeigte es nicht einen Augenblick lang. Er akzeptierte meinen Arm auf dem Weg zum Grab und zurück, lehnte sich aber nur mit einem Bruchteil seines Gewichts darauf. Nur als wir zum Haus zurückgingen, hielt er ein paar Sekunden lang inne, wahrscheinlich um zu Atem zu kommen, obwohl er so tat, als überprüfte er einen bröckelnden Stein in der Gartenmauer.
    »Wahrscheinlich sollten wir uns ein bisschen hinlegen«, sagte ich mit einem gespielten Gähnen. »Ich könnte es jedenfalls brauchen.«
    »Na los«, sagte Jeremy. »Du hast ein paar anstrengende Tage hinter dir. Ich möchte mit den anderen besprechen, was wir in Bear Valley vorgefunden haben, bevor sie uns aufgelauert haben, aber ich kann dir morgen erzählen, was dabei herausgekommen ist.«
    »Aber wahrscheinlich sind alle erschöpft. Wir könnten uns doch morgen zusammensetzen, oder? Ich würde es nicht gern verpassen.«
    »Ich würde es gern heute Nacht noch erledigen. Du kannst dir ja

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