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Die Nacht des einsamen Träumers.

Die Nacht des einsamen Träumers.

Titel: Die Nacht des einsamen Träumers. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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gestorben?, fragten sich Montalbano und Augello gleichzeitig mit einem raschen Blick. Der Zweifel, der Augello beschlichen hatte, während er Riris Kopf streichelte, hatte sich als begründet erwiesen.

      »Die Tür war zu, aber nicht abgeschlossen. Galluzzo musste sie nur mit der Schulter rammen, um sie zu öffnen. Die Luft in den Zimmern war nicht von Gas gesättigt, es roch danach, das schon, aber nur leicht. Die Fenster waren hermetisch abgeschlossen. Ich bin überzeugt, dass er umgebracht wurde«, folgerte Mimi.

    »Das denke ich auch«, sagte Montalbano. »Wenn er ins Bett ging, nahm Piccolomini ein Schlafmittel, das so stark war, dass er in eine Art Muskelstarre fiel. Jemand wartet, bis er eingeschlafen ist, öffnet die Tür mit einem Nachschlüssel, geht hinein, nimmt den Hund, der, wie wir wissen, keine Menschen angreift, bringt ihn raus, geht wieder rein, dreht die Gasflasche auf und geht wieder hinaus. Als er sicher ist, dass Piccolomini tot ist, geht er ins Haus, öffnet die Fenster, lässt einen Teil des Gases hinaus, um zu verhindern, dass Riri vergiftet wird, bringt den Hund wieder herein, schließt die Tür hinter sich, und weg ist er.«
      »Einverstanden«, sagte Augello. »Aber es bleibt die Frage: Warum wollte er Riri verschonen?«
      »Wenn es das ist – Fragen gibt es viele. Warum hat man Piccolomini umgebracht? Sicher nicht, um ihn zu bestehlen. Warum will man uns glauben machen, dass es ein Unfall war?«
      »Oder Selbstmord. Wenn es Selbstmord wäre, wäre alles klar. Er selbst hat den Hund rausgebracht, an dem er so hing...«
      »...und danach, als er tot war, hat er Riri wieder ins Haus geholt! Red doch keinen Schwachsinn, Mimi!« Augello war betreten.
      »Entschuldige, entschuldige«, sagte er. »Wie dumm von mir. Aber wie es auch gewesen sein mag, das hat sich ein Meister seines Fachs ausgedacht, kaltblütig und intelligent. Bloß hat der, der den Mord tatsächlich ausgeführt hat, den Fehler mit dem Hund gemacht.«
      »Und ich frage mich, warum die Eliminierung eines armen Kerls wie Piccolomini Kaltblütigkeit und Intelligenz erfordert, wie du sagst.«
    »Vielleicht war Piccolomini nicht so arm, wie man meint.«

      »Kann sein. Aber schau, Mimi, eines an der ganzen Geschichte stimmt nicht. Wir haben gesagt, dass der Täter ins Haus geht und die Gasflasche öffnet. Richtig?«
    »Richtig.«
      »Nun, woher weiß er, dass in der Flasche genug Gas ist, um Piccolomini zu töten? Denn wenn die Flasche fast leer ist, tut Piccolomini beim Aufwachen höchstens der Kopf ein bisschen weh. Erinnerst du dich, was es für eine Flasche war?«
    »Eine kleine. Sie stand in dem dafür vorgesehenen Hohlraum
    unter dem Herd.«
      »Wir machen jetzt Folgendes. Du beauftragst Fazio, alles über Piccolomini herauszufinden. Und warne Galluzzo, er darf seinem Journalistenschwager kein Sterbenswörtchen sagen. Wir sollen an einen Unfall glauben? Also glauben wir daran.«

      »Was machen wir mit dem Hund?«, fragte Mimi Augello. »Ach ja. Gib mir mal das Handy. Pronto, Fazio? Tu mir einen Gefallen. Ruf in Montelusa an, bei diesem Wohltätigkeitsverein, der Piccolomini mit Krücke, Stock und Hund versorgt hat. Sag ihnen, dass Piccolomini gestorben ist, weil er das Gas versehentlich angelassen hat. Und dass wir den Hund und die anderen Sachen ins Kommissariat mitnehmen. Sie sollen jemanden schicken, der alles abholt.«

      Endlich kamen drei Autos in Sicht, die in den Feldweg einbogen. Der Gerichtsmediziner, der Staatsanwalt und die Leute von der Spurensicherung trafen ein.

      Er war gerade in die Straße Richtung Vigàta eingebogen, als er ein paar Gasflaschen sah, die vor einem kleinen Geschäft ohne Ladenschild in einer Reihe standen. Er hielt an, stieg aus und ging hinein. Auf einem Stuhl mit geflochtenem Sitz saß ein junger Mann, der »La Gazzetta dello Sport« las.
      »Entschuldigung. Ich bin Commissario Montalbano. Kennen Sie Nenè Piccolomini?«
      »Den einbeinigen Blinden? Ja. Er ist Kunde bei uns. Ist was passiert?«, fragte der junge Mann und erhob sich.
    »Er ist tot.«
    »Mischinu! Der arme Kerl! Wie ist er denn gestorben?«
      »Mit Gas vergiftet. Er hat es versehentlich angelassen, die Flamme ging aus und...«

    »Den Wievielten haben wir heute?«, fragte der junge Mann unerwartet, als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen. Dann sah er auf das Datum der Zeitung. »Das kann nicht sein«, sagte er.
    »Was kann nicht sein?«
    »Dass noch so viel Gas in der

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