Die Nacht des Satyrs
setzte an, den Rest der klebrigen Mixtur herunterzuwürgen.
Salerno hakte die Daumen in den Bund seiner Hose. »Es macht wohl nichts, wenn ich Euch einweihe, denn Ihr habt selbst ein Interesse daran, La Mascheras Identität geheim zu halten. Ich entdeckte die Kreatur durch einen glücklichen Zufall vor neunzehn Jahren. Damals rief man mich ins Haus der Ciettas hier in Venedig, um bei einer schwierigen Geburt zu helfen. Obwohl ich seinerzeit noch ein junger Arzt war, begriff ich gleich, wie ich am besten nutzen konnte, was in jener Nacht zwischen Celia Ciettas Beinen auftauchte«, prahlte er.
Der Bischof erstarrte mitten im Trinken, aber Salerno war in solcher Plauderlaune, dass er gar nicht bemerkte, wie die Miene des anderen sich veränderte.
»Wie Ihr schon geraten haben dürftet, war das Baby La Maschera«, fuhr er fort. »Die Mutter war gierig und wünschte sich natürlich einen Sohn, um das Vermögen ihres verstorbenen Gatten zu erben. Nun war das Geschlecht ihres Kindes bekanntlich zweideutig. Ich erfasste, welche Zukunftsmöglichkeiten eine solche Kreatur mir eröffnete, und handelte mit der Mutter aus, sie von Zeit zu Zeit vorführen zu dürfen. Aber jetzt ist die Mutter tot, und Jordan Cietta steht mir dank Euch uneingeschränkt zur Verfügung.«
Salerno wies auf den Rest im Glas des Bischofs. »Trinkt aus, Mann! Es ist nicht giftig, wie ich Euch bereits versicherte.«
Doch der Bischof stellte das Glas ab. »Verstehe ich Euch richtig, dass Jordan Cietta und La Maschera ein und dieselbe Person sind? Und dass Ihr sie bei der Geburt als männlich ausgewiesen habt, obgleich es nicht ganz der Wahrheit entsprach?« Sein Geist arbeitete dieser Tage schleppend, und er wollte sich vergewissern, dass er nicht irrte, was die abscheulichen Fakten betraf.
»Ja, warum? Ich zähle auf Euer Stillschweigen, denn Ihr wünscht wohl kaum, dass Lord Satyr die Kreatur hier aufspürt.«
Der Bischof blickte auf sein Glas. »Ich habe mich der Kirche nie nahe gefühlt, wusstet Ihr das? Vielmehr zwangen mich mangelnde Mittel, ein Mann Gottes zu werden, und ich habe mein Bestes getan, um diese Aufgabe zu erfüllen.«
»Kein seltenes Schicksal für einen verarmten Edelmann«, entgegnete Salerno mitfühlend.
»Ja. Dürfte ich etwas von dem Wein hinter Euch haben, um den Geschmack dieses widerlichen Gebräus herunterzuspülen?«, fragte der Bischof höflich.
»Gern.« Salerno nahm die Flasche aus dem Wandregal und zog den Korken. »Ich gebe Euch sogar vom besten Satyr-Wein. Nichts ist zu gut für den Mann, der mir half, La Maschera wiederzubekommen. Und, was habt Ihr vor, nachdem …?«
Etwas traf Salerno von hinten, und er sackte bewusstlos zu Boden.
Mit einem Schürhaken in der Hand stand der Bischof da und betrachtete den Arzt mit eisigen Augen. »Was ich vorhabe? Ich habe vor, dich genauso zu verarschen, wie du mich vor neunzehn Jahren verarscht hast! Ich bin Jordan Ciettas nächster Cousin, verdammt! Wärst du nicht gewesen, hätte ich das Cietta-Vermögen geerbt. Ich wäre reich und angesehen, und mein Schwanz würde nicht verrotten, weil ich saubere Frauen in meinem Bett gehabt hätte!«
Von schrecklichem Zorn angetrieben, hievte der Bischof Salerno hoch und legte ihn bäuchlings über eine Holztruhe. Dann suchte er sich ein Messer und schnitt den Hosenboden seines Opfers auf, so dass dessen Hintern entblößt war. Mit der flachen Hand schlug er ein halbes Dutzend Mal darauf ein, trat zurück und bewunderte die roten Abdrücke, die er auf der weißen Haut hinterlassen hatte.
Anschließend fiel er hinter dem Arzt auf die Knie, wie in Betstellung. Er hob seine Robe vorn hoch und legte sie über Salernos Rücken, bevor er sich in die Hand spuckte. Den Speichel benutzte er, um seinen Schwanz zu befeuchten. Sein kränklicher Schaft richtete sich nur noch selten auf Kommando auf. Aber Wut verlieh ihm neue Kräfte.
Er drückte Salernos Backen mit Fingern und Daumen auseinander, ertastete sein Loch und stopfte sich ächzend in ihn hinein. Ohne Unterlass fluchend rammte er sich wieder und wieder hinein, auf dass das Rektum des anderen seinen juckenden Schwanz kratzte.
Salerno kam mit entsetzlichen Schmerzen zu sich. Sein Hintern brannte wie Höllenfeuer. Ihm wurde Gewalt angetan – ihm, der ein Leben lang jungfräulich gewesen war, der jede intime Beziehung aus Angst vor Krankheiten gemieden hatte!
»Du willst mich wieder verarschen, ja?«, fluchte sein Vergewaltiger keuchend. »Ich werde dir eine Verarschung zeigen,
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