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Die Nacht des Satyrs

Die Nacht des Satyrs

Titel: Die Nacht des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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die du nicht so schnell vergisst, du hinterhältiger, betrügerischer Mistkerl!«
    Laut brüllend warf Salerno seinen Reiter ab, schwang den Arm nach hinten und schlug den Angreifer zu Boden.
    Verblüfft blinzelnd lag der Bischof auf dem Boden, seine Robe bis zur Hüfte hinaufgezogen. Sein Schwanz war widerwärtig – welk und verrottet von der Syphilis. Und er war eben in
seinem
Anus gewesen! Der Bischof hatte mehr getan, als ihm Gewalt zuzufügen. Er hatte Salerno zum Tode verurteilt, zu einem langsamen, grausamen Tod.
    Nun regte er sich auf dem Boden, wollte sich aufrappeln. Bebend vor Wut stürzte Salerno sich auf ihn.
     
    Raine erreichte Venedig Stunden später. Er hatte das Anwesen vor Tagen verlassen, in dem Moment, da er spürte, dass Lyon beinahe zu Hause war. Von der Toskana aus hatte er Erkundigungen über den Arzt eingezogen, der Raines einzige Verbindung zu Jordan darstellte. Jetzt war er auf dem Weg zu Salernos Haus.
    Sobald Salerno von seinem Interesse an La Maschera erfuhr, würde er zweifellos versuchen, Jordan mit allen Mitteln bei sich zu behalten. Also war Raine darauf vorbereitet, mit ihm zu verhandeln. Oder ihm zu drohen. Er hatte jedenfalls fest vor, Jordan zu heiraten. Sollte Salerno jedoch öffentlich machen, dass sie eine Hermaphrodite war, gäbe es einen Skandal. Und Raine durfte nicht zulassen, dass der Satyr-Name beschmutzt wurde. Er könnte Jordan nehmen und aus der Toskana fortgehen, aber damit geriete die Erdenwelt in Gefahr. Drei Satyrn waren auf dem Anwesen nötig, um die Pforte zu bewachen.
    Wie man es auch drehte und wendete, alles lief auf eines hinaus: Falls Salerno sich weigerte, zu kooperieren, müsste er sterben.
    Solcherart waren Raines Gedanken, als er an der Tür des Arztes ankam, die nicht verriegelt war. Raine stieß sie kurzerhand auf und ging in das Haus. Dort fand er den Mann, den er suchte, stumm in seinem Laboratorium sitzend. Hinter ihm auf dem Boden lag der Bischof auf dem Boden, seine Robe bis zur Taille hochgerutscht und eine klaffende Wunde an der Schläfe, aus der Blut sickerte.
    »Ah, noch ein Besucher! Lord Satyr, nicht wahr?«
    Raine nickte zum Bischof. »Habt Ihr ihn getötet?«
    Salerno klopfte auf den Schürhaken, der neben ihm auf dem Tisch lag. »Er hatte es verdient, glaubt mir!«
    »Ich gehe davon aus, dass Ihr nicht plant, all Euren Besuchern ein solch jähes Ende zu bereiten.«
    »Seid froh, dass ich ihn zur Strecke brachte. Er war der Cousin von Jordan Cietta.«
    »Von wem?«
    »La Maschera. Jene Kreatur, die Ihr vermutlich sucht, der Hermaphrodit. Aber Ihr wusstet doch sicher bereits, dass Eure Geliebte und der Erbe des Cietta-Vermögens dieselbe Person sind.«
    Raine biss die Zähne zusammen.
    »Ah, Ihr wusstet es nicht?« Salerno wies auf den Bischof. »Er war der Nächste in der Erbfolge. Hätte ich ihm erlaubt, ihr zwiespältiges Geschlecht zu enthüllen, wäre auch meine Beteiligung am Betrug ihrer Mutter ans Licht gekommen. Und das konnte ich nicht gestatten.«
    »Wovon zum Teufel redet Ihr?«
    »Ich war Celia Ciettas Geburtshelfer. Ich erklärte ihr Neugeborenes – Jordan – zum Jungen. Was nur zur Hälfte gelogen war, wie Ihr inzwischen selbst herausgefunden haben dürftet. Es war die von mir erstellte Geburtsurkunde, die Jordan und ihrer Mutter das Vermögen sicherte, das andernfalls an den Bischof gegangen wäre. Daher war er so zornig. Sein Tod ist für uns alle von Nutzen.«
    »Und sterben die Geheimnisse von La Maschera mit ihm?«
    Salerno hob beide Hände. »Wie ich dem guten Bischof sagte, hege ich nicht den Wunsch, die Verbindung zwischen La Maschera und den Ciettas zu enthüllen. Mein Interesse gilt einzig dem Studium des Wesens, nach dem Ihr sucht. Das wiederum dürfte jetzt eher unmöglich sein – es sei denn, ich besteche die Richter.«
    Raine trat einen Schritt vor. »Was soll das bedeuten? Sprecht offen, Mann, und strapaziert meine Geduld nicht!«
    »Jordan Cietta wurde vor nicht einmal einer halben Stunde in diesem Hause verhaftet. Glücklicherweise war der gute Constable zu dumm, ins Nebenzimmer zu schauen, sonst hätte er noch eine weitere Leiche entdeckt und einen neuen Fall zu klären gehabt.«
    Raine fluchte, wandte sich zum Gehen, hielt dann jedoch inne. »Ehe ich gehe, habe ich Euer Wort, dass Euer Wissen geheim bleibt?«
    Salerno tippte mit seinem Fuß gegen den toten Bischof. »Er hat mir Gewalt angetan, während ich ohnmächtig war, das Schwein.«
    »Inwiefern betrifft das meine Frage?«
    »Seht Euch seinen

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