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Die Nacht des schwarzen Zaubers

Die Nacht des schwarzen Zaubers

Titel: Die Nacht des schwarzen Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Haare.
    »Hören Sie mich?« fragte die Stimme. »Hallo! Hören Sie mich?«
    »Sprechen Sie weiter, Sie Schuft!« sagte Hansen.
    »Wir haben umdisponiert. Wir schicken nur ein Schiff. Ein großes. Die Zeit drängt jetzt. Die Bedingungen bleiben die gleichen. Warten Sie, da ist jemand …« Und dann Claudias Stimme, hell und klar: »Paps …«
    »Claudia!« schrie Baumann. »Ist alles in Ordnung?«
    »Alles, Paps. Ich bin hier …« Die Stimme brach ab. Es knackte ein paarmal im Lautsprecher. Baumann, kreidebleich, starrte den Apparat an. Dylon knirschte mit den Zähnen.
    »Hallo!« rief Hansen. »Hallo. Melden Sie sich.«
    »Wir hören.« Wieder die kalte Stimme. »Die Kleine war so dämlich, einen Standort anzugeben. Das Schiff wird morgen die Kisten aufnehmen. In zwei Tagen haben Sie Claudia wieder. Ende.«
    »Der Standort«, sagte Dylon heiser. »Ich peile immer Skeys Jacht an. Verrückt!«
    Hansen schnaufte durch die Nase, seine Hand umklammerte noch immer das Mikrofon. »Was ist daran so verrückt?« sagte er. »Warum soll nicht Skey der große Boß sein? Wieso liegt er mit seinem Schiff plötzlich hier? Verdammt, wir können hier nicht untätig herumsitzen! Was meinen Sie, Dylon?«
    »Als Offizier Ihrer Britischen Majestät bin ich verpflichtet …«
    »Vergessen Sie's!« Hansen winkte ab. »Keine Meldung, keine Aktionen; die werfen Claudia wirklich zwischen die Haie! Es geht um ein Millionengeschäft. Was gilt da ein Mensch! Aber dieses Nichtstun, dasitzen und warten – das halte ich einfach nicht aus!«
    »Wir fahren hinüber zu Skey«, rief Dylon.
    »Und dann?« Baumann schüttelte den Kopf. »Erwarten Sie, daß er uns Claudia vorführt? Wenn Bob Skey die ganze Sache leitet, haben wir keine Chance; höchstens die, alles zu tun, was er will, bis Claudia wieder frei ist. Ich glaube noch nicht einmal, daß sie auf dem Schiff ist. Sie ist hier auf der Insel!«
    »Die wir in zwei Tagen nicht durchsuchen können«, sagte Dr. Rank ruhig. »Und die Waffen schwimmen hinüber nach Afrika und werden tausendfachen Tod bringen.«
    »Ich rufe Skey.« Hansen drehte an der Skala und schickte das Rufzeichen los. »Ich will hören, wie er reagiert.« Nach einigen Minuten schon hatte der die Jacht und hörte Skeys Stimme so deutlich, als säße er vor ihm.
    »Ich habe eine Neuigkeit für Sie!« begann Hansen. »Claudia ist entführt worden.«
    »Verdammt!« Das kam spontan und klang wie eine aufrichtige Empörung. »So etwas gibt es doch nicht! Von wem denn? Hansen, das ist ja fürchterlich! Wer kann ein Interesse daran haben? Darf ich an Land kommen?«
    »Wenn Sie helfen können.«
    »Haben Sie keinerlei Anhaltspunkte?«
    »Genug! Aber wir können nichts unternehmen.«
    »Ich komme an Land, okay?«
    »Okay!«
    Sie sahen einander an, und Fred Dylon nickte selbstvergessen. »Ich sag es ja, er kann's nicht sein! Bob ist ein Playboy, aber kein internationaler Waffenschieber.«
    »Warten wir's ab.« Hansen erhob sich. Sie gingen vor das Haus und sahen, wie auf Skeys Jacht im Licht mehrerer Scheinwerfer ein kleines flaches Motorboot ins Wasser gelassen wurde. »Unser Gegner ist ein eiskalter Hund! Warum soll er nicht zur Abwechslung Hilfsbereitschaft spielen?« Das Boot lag jetzt im Wasser und näherte sich schnell dem Strand.
    »Ich kann den Kerl jetzt nicht sehen«, sagte Baumann heiser. »Ich gehe zu Marga.« Er wandte sich ab und stapfte durch die Dunkelheit davon. Auf halbem Wege zum Dorf hatte er plötzlich das Gefühl, als verfolge ihn jemand. Er drehte sich um, sprang in den Palmenwald hinein, und da stand Sathra vor ihm. Er packte sie, riß sie an sich und schüttelte sie wild. »Wo ist Claudia?« schrie er. »Du weißt es! Du sagst jetzt alles, oder ich bringe dich um!«
    Er schwieg, entsetzt, daß er so etwas sagen konnte. Erst jetzt merkte er, daß er Sathras Hals umklammert hatte. Sie hielt die Augen geschlossen und lächelte. »Ich liebe dich, Herr«, sagte sie samtweich.
    »Was hast du mit den Waffen zu tun?«
    »Nichts.«
    »Du hast gesagt: Geh nicht hinunter!«
    »Ich hatte Angst um dich, Herr.« Sie öffnete die Augen. Ihr schwarzer Blick hielt ihn gefesselt, mochte er sich noch so sehr dagegen wehren. »Nur Angst!«
    »Wem gehören die Waffen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber du hast es gewußt!«
    »Ja.«
    Er ließ ihren Hals los, und er glaubte ihr plötzlich, so widersinnig das auch war. Sie liebte ihn, weiter nichts. Und sie haßte Marga, weil sie ihr im Wege stand, und sie konnte drohen, weil ihre Liebe

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